15. Eifersucht.

[20] VI, 18.


1. Den ersten Zug von Eifersucht und den auch, der dem ersten folgt, –

Das Feuer das im Herzen brennt, das blasen wir aus dir hinweg.

2. Gleichwie die Erd erstorbnen Sinns, fühlloser als ein Todter ist,

Wie des Gestorbnen Sinn erlosch, sei auch des Neiders Sinnen todt.[20]

3. Das Flattergeistchen, das sich dir hat eingenistet in das Herz, –

Den Neid –, entlasse ich aus dir, wie einen Dampf aus dem Verschluss.


VII, 45.


1. Von einem Volk aus aller Welt, vom Sindhuufer bracht man dich;

Weither, scheint's, hat man dich geholt, Heilmittel gegen Eifersucht!

2. Das Feuer, das in diesem brennt und wie ein Waldbrand um sich greift,

Den Neid in diesem lösche du, wie Wasser eine Feuersbrunst.

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 20-21.
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