21. Missgeschick.

[26] V, 7.


1. Befördre uns und halt's nicht auf, Arāti!

nicht schädge was als Opferlohn wir bringen, –

Des Schicksals Neid, des Unsterns Macht, der Unglücksgöttin huldgen wir.

2. Dein Diener, dem du Auftrag gibst, Arāti! dass er uns beschwatz,

Vor dem verneigen wir uns scheu; vereitle nicht, was ich gewünscht!

3. Wozu uns treibt der Götter Zug, das glücke uns bei Tag und Nacht;

Wir suchen die Arāti auf, Anbetung werde ihr zu Theil.

4. Wir gehn und rufen Bhaga an, Anumati, Sarasvatī;

Wo man nur zu den Göttern fleht, da thue ich erwünschten Spruch.

5. Wen mit der Redegöttin Spruch, dem sinnigen, ich flehe an,

Der werd jetzt inne mein Vertraun und nehm den braunen Soma hin.

[6. Nicht unsern Wunsch noch unsern Spruch vereitle;

Indra und Agni! bringt uns beide Schätze!

Die ihr uns jetzt beschenken wollt, weist alle die Arāti ab.]

7. Weich von uns, Unglücksgöttin, fern; wir lenken ab dein Wurfgeschoss.

Ich kenn dich, wie du niederdrückst, Arāti! wie du dringst herein.

8. Der frechen Dirne thust du's nach, verfolgst die Leute noch im Traum,

Und machst, Unselige! zu nicht, was sich ein Mann erdenkt und plant.

9. Der Mächtgen, Hochgewichtigen, die alle Gegenden beherrscht,

Der Göttin mit dem goldnen Haar, der Nirṛiti, beug ich die Knie.

10. Der Goldigen, Liebreizenden, Grossmächtigen auf goldnem Pfühl,

Der Göttin mit dem Goldtalar, Arāti! beug die Kniee ich.

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 26-27.
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