Kapitel XI

Wert der Vorsicht als Lehre des Buchs der Wandlungen

[325] Die Zeit, da die Wandlungen aufkamen, war die, als das Haus Yin zu Ende kam, als die Art des Hauses Dschou im Steigen war, also die Zeit, da König Wen und der Tyrann Dschou Sin miteinander zu tun hatten.

Darum sind die Urteile des Buchs so häufig vor Gefahr warnend. Wer sich der Gefahr bewußt ist, der schafft sich Friede; wer es leicht nimmt, der schafft sich Umsturz. Der SINN dieses Buchs ist groß. Keines der hundert Dinge läßt er aus. Er ist besorgt um Anfang und Ende, und befaßt ist er in dem Wort »ohne Makel«. Das ist der SINN der Wandlungen.


Der König Wen, der Ahn der Dschoudynastie, wurde von dem letzten Herrn der Yindynastie, dem Tyrannen Dschou Sin, gefangen gehalten. In dieser Gefangenschaft soll er die Urteile zu den einzelnen Zeichen verfaßt haben. Die Gefahr seiner Lage bedingte es, daß diese Urteile alle von der Vorsicht ausgehen, die darauf bedacht ist, ohne Makel zu sein, und dadurch den Erfolg erreicht.

Quelle:
I Ging. Köln 141987, S. 325.
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