5. Der Sinn der Opferbräuche

[204] Beim großen Speiseopfer wird der Becher mit dem dunklen Trank (Wasser) vorangestellt, auf der Platte roher Fisch und zuerst die große Suppe (ungesalzene Fleischbrühe). Das geschieht, um die Wurzeln der Nahrung zu ehren. Aber wenn beim großen Speiseopfer der Becher mit Wasser auch vorangestellt wird, so gebraucht man doch Wein; unter den Speiseopfern wird die Hirse vorangestellt, aber als gekochte Speise benützt man Reis; geopfert wird die Suppe, aber man sättigt sich an den verschiedenen Gerichten. Das heißt, daß man die Wurzel wichtig nimmt und den Gebrauch nach den eigenen Bedürfnissen einrichtet. Daß man die Wurzel wichtig nimmt, das ist Kultur; daß man sich im Gebrauch nach den eigenen Bedürfnissen richtet, das ist Organisation. Beides vereinigt zu einer fertigen Kultur führt zur großen Einheit.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 204.
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