A.

[439] 1. Dem Spruch ist Agni vorgesetzt,

dem Opfer Steine und die Streu;

Ich geh mit Lied die Maruts, den Gebetes Herrn,

um schönen Schutz die Götter an.[439]

2. Besingen will ich Erde, Bäume und das Vieh,

die Kräuter, Nacht und Morgenroth;

Und all ihr guten Götter, ihr allwissenden,

seid unsrer Andacht Förderer.


3. Das alte Opfer schreit' uns schön

zu Agni, zu den Göttern vor,

Zu den Aditja's, Varuna, dem Schirm des Rechts,

den Maruts, den allglänzenden.

4. Denn die allweisen sollen alle sein zum Heil

dem Mann, die Feindvertilgenden;

Mit unversehrten Hütern reicht, allweise, uns

den Schutz, der vor dem Bösen schirmt.


5. O kommet heute gleichgesinnt,

vereinigt alle her zu uns,

Durch Lied und Preis, o Maruts, Göttin Aditi,

zum Sitz, o grosse, heimische.

6.435 O Maruts, Mitra zu den lieben Opfern kommt,

die passend sind für eur Gespann,

Auf unsre Streu, Aditja's, Indra, Varuna,

ihr starken Männer, setzet euch.


7. Wir rufen euch der Reihe nach,

die Streu und Opfer wir besorgt,

Den Somatrank gebraut und Agni's Glut entflammt,

nach Menschen Art, o Varuna.

8. O kommt herbei, ihr Maruts, Vischnu, Ritterpaar,

Puschan, durch mein Gebet gelockt,

Als erster komme Indra mit den brünstigen,

Der Stier als Vritraheld gerühmt.


9. O reichet, holde Götter, uns

die Schutzwehr, welche nimmer bricht,

Den Schirm, o gute, welchem keiner keck sich naht,

nicht aus der Nähe, noch von fern.

10. Denn ihr, o Götter, seid verwandt, befreundet uns,

die die Verderber ihr verzehrt,

O lasst zu altem Wohlergehn gelangen uns

und eilig auch zu neuer Huld.


11. Denn hier hab' ich ergossen euch

das Lob, um Schönes zu empfahn,

Vor euch mich beugend, o die ihr allwissend seid,

wie einen Strom, der nie versiegt.

12. Erhoben hat sich Savitar, schönleitende,

der liebenswerthe hoch vor euch;[440]

Was zwei und was vier Füsse hat, was fliegen kann,

was strebt, hat sich zur Ruh gelegt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 439-441.
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