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In Vers 5 wird Angiras von Agni unterschieden, und als der Bote aufgefasst, der den Agni herbeilockt. Vers 14 scheint einem andern Liede entnommen. Er stört den Strophenbau.
1. Schirr Agni wie ein Fuhrmann dir
die Rosse an zur Götterfahrt,
Als erster Priester setze dich.
2. Und ruf uns, Gott, die Götter her,
der du am besten es verstehst,
Und alles Gut vertrau uns an.
3. Denn du, o jüngster, sollst uns sein,
o Sohn der Kraft, beträufelter,
allheilig und verehrungswerth.
4. Er, Agni, ist der Labung Herr,
die hundertfach und tausendfach,
Der Schätze weises Oberhaupt.
5. Ihn bieg' durch Anrufungen her,
wie Zimmerer des Rades Kranz,
Recht nah ans Opfer, Angiras.
6. Beeile diesem Stiere nun
dem Himmelsstürmer Lobgesang,
Virupa, siegend fort und fort.
7. Wie? strecken wir durch das Geschoss
des Agni hier, der fernhin strahlt,
Den Dieb nicht bei den Kühen hin?
8. Nicht weich' von uns der Götter Schar,
wie Rinder die ins Wasser gehn,
Wie Kühe von dem magern Kalb.
9. Nicht möge eines tückischen
Bedrängers Hass zerschlagen uns,
Gleich wie das Schiff der Wogendrang.
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10. Anbetung weihen deiner Macht,
o Gott, die Menschen, Agni, dir;
Mit Schrecken quäle du den Feind.
11. Wirst du nicht unsrer Güterlust
bescheeren, Agni, reiches Gut?
Raumschaffer, schaffe du uns Raum.
12. Wirf nicht in dieser grossen Schlacht
uns wie ein Bürdenträger ab,
Gewinn als Beute reiches Gut.
13. Nicht uns verfolge schreckensvoll,
o Agni, dieses Ungemach
Vermehre unsre kühne Kraft.
(14. Den Beter und den Emsigen,
dess Arbeit er mit Huld empfing,
Den fördert Agni durch Gedeihn.)
15. Aus ferner Gegend dringe du
zu uns den näheren hindurch,
Bei denen ich bin, denen hilf.
16. Wir kennen, Agni, ja von je
wie eines Vaters deine Huld,
Drum bitten wir um deine Gunst.
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