III, 19. [253.] An Agni.

[70] 1. Den Agni wähl' zum Priester ich beim Mahle,

den raschen, klugen, kundigen, allweisen;

Er opfre uns beim Gottesdienst aufs beste,

schenkt Gaben uns zum Reichthum, zur Erquickung.

2. Dir streck ich, Agni, hin den trankgefüllten

den gabenreichen, schmucken Butterlöffel;

Nach rechts herum, die Götterschar sich wählend,

versah das Opfer er mit guten Gaben.

3. Wen du begünstigst, der wird schärfern Geistes,

und du, o Spender, spend' ihm Kinderreichthum;

Wir seien im Besitz des reichsten Schatzes,

von dir, o Agni, anerkannt, dem guten.[70]

4. An dich ja fügten viele Glanzgestalten

die Menschen, Agni, die dich Gott verehrten;

Drum fahre, jüngster, her die Götterallheit,

dass heute du die Himmelsschar verehrest.

5. Weil dich zum Priester bei dem Mahle salbten,

zu Opfern dich die Götter niedersetzten,

So sei, o Agni, du uns hier ein Helfer,

und füge schönes Glück an unsre Leiber.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 70-71.
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