B.

[57] 8. Den Agni ehrt, der opfert, und die Speis' empfängt,

beschenkt den Wesenkenner, ihn den häuslichen,[57]

Des grossen Opfers Lenker ist der thätige,

er war von je der Priester in der Götter Haus.

9. Drei Flammen Agni's, des geschäft'gen Wanderers,

entzündeten verlangend die Unsterblichen,

Von diesen gaben eine sie dem Sterblichen

zum Brauch, die andern gingen zu der Götter Ort.


10. Den weisen Herrn der Häuser machten wie ein Beil

der Menschen Opfertränke zum Zerschneiden scharf;

Mit Eifer wirkend geht er auf- und niederwärts;

in diese Wesen legte er die Leibesfrucht.

11. Er regt sich in den Leibern Wegs bewusst,

in den verschiednen brüllet löwengleich der Stier;

Der Männerhort, weitschimmernd der Unsterbliche,

an den Verehrer theilt er gute Schätze aus.


12. Der Männerhort bestieg den Gipfel wie auch sonst,

des Himmels Rücken, strahlend mit der weisen Schar,

Nach alter Art erzeugend den Geschöpfen Gut

durchwandert wachsam er die altgewohnte Bahn.

13. Den heil'gen Priester, den verehrten, preislichen,

den Mātariçvan setzte an des Himmels Thron,

Den goldgelockten Agni, dessen Bahn erglänzt,

den schöngesetzten flehn wir an um neues Gut.


14. Des Himmels Banner flatternd hell auf seiner Bahn

das sonnengleich am Himmel steht, und früh erwacht,

Des Himmels Haupt, den Agni, der unhemmbar ist,

ihn flehen wir, den reichen, laut mit Ehrfurcht an.

15. Den lieben Priester, der erglänzet fern von Trug,

den Hausfreund, der als Menschenhort zu preisen ist

Ein Strahlenwagen, ihn, der zum Bewundern schön

und lieb den Menschen, flehn wir stets um Güter an.

(Vers 7 siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 57-58.
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