III, 34. [268.] An Indra.[81] 61

Die Kühe der dunkeln Nächte in Vers 3 sind die Wolken, die in der Morgenfrühe sichtbar werden (vgl. Vers 5.)


1. Den Dämon schlug mit Blitz der Burgzerstörer,

den Feind zerstreuend, Gut erbeutend, Indra,

Erregt durch Andacht und am Leibe, wachsend

erfüllte er mit Gaben beide Welten.

2. Dir starkem Kämpfer reg' ich an den Eifer,

bereitend dem Unsterblichen das Lobleid,

Du Indra bist der Menschenstämme Führer

und Führer auch der göttlichen Geschlechter.

3. Mit seiner Schar umschloss den Vritra Indra,

in Scheingestalt vertilgte er den list'gen;[81]

Viansa schlug er, brennend in den Wäldern

und machte sichtbar dunkler Nächte Kühe.

4. Die Tage zeugend und das Licht, besiegte

die Feinde Indra hülfreich mit den Frommen,

Entzündete dem Menschen Tageshellen

und fand das Licht zu reichlichem Ergötzen.

5. Es nahm sich Indra ungestüme Kräfte,

erringend mannhaft viele Mannesstärke,

Dem Sänger zeigt' er diese Andachtlieder

und machte hell der dunklen Nächte Farbe.

6. Man staunet an die vielen grossen Thaten

des grossen Indra, die er schön vollbrachte;

Mit seiner Schar zermalmte er die Schlechten,

mit Zauberkraft die Feinde übermächtig.

7. Durch Kampf schuf Indra freie Bahn gewaltig

den Göttern er, der Held, der Völkersegner;

Im Sitz des Morgenfeuers preisen Dichter

mit Liedern weise diese seine Thaten.

8. Der immer siegt und Sieg verleiht, dem lieben,

der Licht gewann und göttliche Gewässer,

Die Erde auch gewann und diesen Himmel,

dem Indra jubelt zu, wer Andacht liebet.

9. Die Rosse auch gewann er und die Sonne,

Indra gewann die Kuh, die viele nähret,

Gewann Besitz an Gold und half dem Stamme

der Arjer, als Dämonen er getödtet.

10. Indra gewann die Pflanzen und die Tage,

gewann die weite Luft, des Waldes Bäume,

Zerschlug den Vala, stiess herab die Streiter,

da war Besieger er der Uebermüth'gen.

11. Den mächt'gen Indra rufen wir zum Heile,

den männlichsten in diesem Kampf um Beute;

Den starken, der erhört zur Hülf' in Schlachten,

die Feinde tödtet und ihr Gut erbeutet.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 81-82.
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