V, 64. [418.] An Mitra-Varuna.

[213] 1. Den Feindverzehrer Varuna,

und Mitra rufen wir mit Lied,

Die in die Arme schliessen rings

zwei Hürden gleich den Glanzesherrn.

2. Mit Liebe streckt die Arme vor

zu diesem, der euch Lieder singt;

Denn eure holde Freundlichkeit

verkünde aller Orten ich.

3. Dass ich erreiche guten Gang,

will ich auf Mitra's Pfade gehn;

In seinem Schutze weilt man gern,

des lieben, nicht verletzenden.

4. Euch möcht' ich, Mitra-Varuna,

das höchste weihen durch Gesang;

Was zu erstreben in dem Sitz

der Fürsten und der Sänger ist.

5. Kommt, Mitra-Varuna, herbei

zu unserm Platz mit hellem Licht,

Zum Segen in dem eignen Sitz

der Fürsten und Befreundeten.

6. Uns schafft und welchen hohe Macht

ihr, Mitra-Varuna, verleiht,

Zum Guterlangen weite Bahn,

zum Reichthum und zum Wohlergehn.

(7. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 213-214.
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