A. An Agni.

[276] 1.260 Mit jedem Opfer, jedem Lied

will eurem Agni dienen ich;

Auf, lasst den ew'gen Wesenkenner preisen uns,

als lieben Freund besing' ich ihn,

2. Den Sohn der Kraft; denn er ist uns ja wohlgesinnt;

ihm dienen wir, der Opfer nimmt;

In Kämpfen sei er Helfer uns, sei Förderer,

und unser lieber Schützer er.


3. Denn, Agni du, ein junger Held,

ein grosser, strahlst mit deinem Schein;

O lichter, leuchtend mit dem Licht, das nie verlischt,

mit hellem Glanz erglänze du.

4. Die grossen Götter ehrst du, ehr sie nach der Reih'

durch deine Kraft und Herrlichkeit;

Zur Hülfe schaffe sie, o Agni, nah herbei;

nimm Labung an und schenke sie.


5. Den Wasser fördern, Wolkenhöhn

und Wälder, er, des Opfers Spross,

Der von den Männern auf der Erde hohem Sitz

durch kräft'ges Reiben ward erzeugt.[276]

6.261 Der beide Welten hat mit seinem Schein erfüllt,

mit seinem Rauch zum Himmel eilt,

Er zeigte durch das Dunkel in den Nächten sich,

den finstern als der rothe Stier.


7.262 Mit hohen Flammen, Agni du,

o Gott mit hellem Strahlenglanz,

Von Bharadvadscha angefacht, o jüngster du,

mit Reichthum strahl uns, leuchtender.

8.263 Der Hausgebieter aller Stämme bist du ja,

o Agni, du der menschlichen;

Mit hundert Burgen schütz, o jüngster, vor Gefahr

den Glutentzünder hundert Jahr.


9. Durch deine Huld, o strahlender,

o guter, treib uns Schätze zu;

O Agni, Fährmann dieses Gutes bist du ja,

schaff unserm Stamm denn gute Furt.

10. Mit deinen Führern führe Kind und Enkelschar,

du mit den treuen, emsigen;

O Agni, halte fern von uns der Götter Zorn

und der Ungötter Hinterlist.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 276-277.
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