VI, 19. [460.] An Indra.

[249] Die Bildner (in Vers 1) sind die Opferer, die den Indra durch Somatränke gross machen; die Schale (in 2) ist die Somaschale.


1. Gross ist und mannhaft, Völker segnend, Indra

und doppelt stark, gewaltig er an Kräften,

Uns zugewandt erwuchs zu Heldenmacht er

weit, breit und schön gebildet von den Bildnern.[249]

2. Den Indra trieb die Schale an zum Geben,

den hohen grossen Jüngling, der nicht altert,

Der mächtig ist, von unbesiegter Stärke,

in einem Tag erwuchs zu voller Grösse.

3. Gebreitet sind die Arme, weit die Hände

zu uns gewandt, verleih uns schöne Güter;

Wie zu den Heerden sich des Hauses Viehhirt,

so wende, Indra, dich zu uns im Kampfe.

4. Der sich verbarg mit seinen Helden, Indra,

ihn rufen wir euch her nun Gut begehrend,

Wie auch die frühern Sänger ohne Tadel

und ohne Anstoss waren, ungefährdet.

5. Gestärkt durch Soma, ist er Rechtsbeschirmer

und Gutverleiher, schönen Schatzes Spender;

Zu ihm hin gehen alle Reichthumspfade,

wie zu dem Meere hin die Ströme eilen.

6. Die stärkste Stärke bring uns her, o Starker,

die mächtigste, gewalt'ge Macht, o Sieger,

Die Güter alle und der Menschen Kräfte

gib, zu erfreun uns, o du Rosselenker.

7. Welch Muth dir ist, nicht rastend, Schlacht gewinnend,

den bring uns her, o Indra, den gewalt'gen,

Durch den erlangend Kinderschar und Enkel,

von dir gefördert, siegreich wir uns zeigen.

8. Und Heldenkraft bring uns herbei, o Indra,

die Preis erringt, sehr mächtige, gewalt'ge,

Durch die in Schlachten Feinde wir besiegen

durch deine Gunst, verwandte, unverwandte.

9. Her komme deine Heldenkraft von oben,

von unten her, von vorne und von hinten,

Von allen Seiten komme nah herbei sie,

o Indra, schenk uns glanzbegabten Reichthum.

10. Lass, Indra, uns durch männerstärkste Hülfen

mannhaften Schatz erlangen, uns erhörend;

Denn du besitzest beides Gut, o König;

gib grossen Reichthum, festen, aufgehäuften.

12. Den Mann, der gross sich dünkt, den überliefre

den Männern, Blitzesherr, bei denen ich bin;

Denn in dem Kampfe jetzt im Lande rufen

wir dich um Kinder, Kühe an und Wasser.

13. Durch diese deine Freundschaft, vielgerufner,

lass Sieger sein uns über alle Hasser,

Die beiderseit'gen Feind', o Held, erschlagend,

durch deine Huld an grossem Gut uns labend.

(11. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 249-250.
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