VI, 36. [477.] An Indra.

[263] 1. Stets war dein Rausch Gemeingut aller Menschen;

und alle Güter, die der Erde eigen;

Du warst Vertheiler aller reichen Schätze,

als göttlich Sein du bei den Göttern wahrtest.

2. Für sich gewann der Mensch des Gottes Stärke,

die Götter trieben ihn zu Heldenthaten,[263]

Dem Zügelfasser und dem wilden Rosse

erregen Kraft sie in dem Vritrakampfe.

3. Mit Indra gingen Labungen im Bunde,

wie Wagenzüge Stier- und Manneskräfte;

Von Sprüchen rauschend gehen ein die Lieder

in ihn, den weiten, wie ins Meer die Ströme.

4. Des Reichthums Quell, gepriesner, lasse strömen,

o Indra, und des glanzerfüllten Gutes;

Du bist der Menschen Herrscher ohne Gleichen,

des ganzen Weltalls einziger Gebieter.

5.249 Freigieb'ger du, was hörenswerth ist, hör doch,

umfang die Treuen, wie die Erd' der Himmel,

Damit an unsrer Kraft du dich erfreuest,

zu jeder Zeit durch Jugend ausgezeichnet.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 263-264.
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