VII, 43. [559.] An alle Götter.

[338] 1. Bei euren Opfern preisen nun die Frommen

mit Ehrfurcht Erd' und Himmel, sie zu laben;

Die Sänger, deren Lieder unvergleichlich

sich rings verzweigen wie des Baumes Aeste.

2. Vor geh das Opfer wie das Ross des Treibers,

die Butterlöffel strecket gleichgesinnt aus,

Den Sitz zum Opfer streut in grader Reihe;

schon stiegen auf die Flammen, Götter liebend.

3. Wie Söhne um die Mutter rings, so mögen

die Götter sitzen auf des Polsters Rücken;

Der Löffel salbe rings die Festesflamme;

versäum uns nicht beim Gottesdienst, o Agni.

4. Die heil'gen mögen gern sich dienen lassen,

die milchgetränkten Opferströme melkend;

Euch winket heut der Güter beste Gabe,

so kommt denn her, wie viele ihr auch sein mögt.

5. So sei uns, Agni, hülfreich in den Häusern;

geeinigt seien wir durch dich, gewalt'ger,

Mit Gut versehen, sichre Festgenossen,

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 338.
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