VII, 63. [579.] An Mitra-Varuna und Surja.[350] 342

Unter dem Fell in Vers 1 ist die Lederdecke verstanden, auf der man schläft, und die man nach dem Schlaf zusammenrollt.


1. Der reiche Gott geht auf, der alles anschaut,

der Sonnengott, gemeinsam allen Menschen,

Des Varuna und Mitra göttlich Auge,

der wie ein Fell zusammenrollt das Dunkel.

2. Auf geht er nun, der Wecker aller Menschen,

der Sonne grosses Banner, Wellen schlagend,[350]

Das gleiche Rad in stetem Kreislauf drehend,

bewegt vom Ross, das an das Joch geschirrt ist.

3. Herstrahlend aus dem Schooss der Morgenröthen

erhebt er sich, von Sängern laut umjubelt,

Wie Savitar, der Gott, erscheint mir dieser,

der nie verkehrt die ewig gleiche Ordnung.

4. Weitschauend steigt empor des Himmels Goldschmuck,

nach weitem Ziele dringend, hell erstrahlend,

Durch ihn ermuntert mögen nun die Menschen

ihr Ziel verfolgen, ihre Werke wirken.

5. Wo die Unsterblichen die Bahn ihm schufen,

durchfliegt er wie ein Adler seinen Luftpfad;

Bei seinem Aufgang huld'gen wir euch beiden,

mit Liedern, Mitra-Varuna, und Opfern.

(6 = 678, 6.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 350-351.
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