VII, 67. [583.] An die Ritter.

[354] 1. Ihr Fürsten, euren Wagen nun begrüsse

mit ehrerbiet'gem opferreichen Sinne

Er, der als Bote beide euch erweckte,

euch, Geber, ruf ich, wie ein Sohn die Aeltern.

2. Von uns entzündet strahlet hell nun Agni,

und sichtbar wurden selbst des Dunkels Enden;

Der Morgenröthe Schein erglänzt im Osten

zum Schmuck geboren für des Himmels Tochter.

3. Euch beid', o Ritter, ehrt mit schönem Opfer

mit Liedern euch wahrhaftige der Sänger,

O kommt herbei auf mannichfachen Pfaden

mit gutbeladnem, Glanz verleihndem Wagen.

4. Der eure bin ich jetzt, o Ritter, wenn ich

euch Holde Gut begehrend ruf beim Safte;

Her mögen euch die strammen Rosse fahren;

bei uns geniesst die schön gepressten Tränke.

5. Mein Frühgebet, das Gut erfleht, o Götter,

lasst tüchtig sein, o Ritter, zum Erlangen,

Des Reichthums Fülle fördert bei dem Opfer,

und kräftigt uns mit Kräften, o ihr Kraftherrn.

6. Seid hold, o Ritter, uns bei diesen Bitten;

sei kinderzeugend, reichlich unser Same;

Nach Kind und Enkeln eifrig strebend mögen

mit Schatz versehn zu eurem Mahl wir kommen.

7. Dies Mahl, o Holde, das wir euch gewidmet,

steht euch bereit, so wie dem Freund der Hauswirth;

O kommt herbei mit freundlichem Gemüthe,

verzehrt das Opfer in der Menschen Häusern.

8. Mit einer Fahrt, einmal geschirrt, o schnelle,

geh euer Wagen durch die sieben Ströme,

Nicht werden matt die schönen, gottgeschirrten,

die vorwärtsdringend eure Deichsel ziehen.[354]

9. Denn unerschöpflich seid ihr für die Reichen,

die reichen Lohn aus ihrer Fülle bieten,

Die reichlich spendend den Verwandten fördern,

ihm viel Geschenk an Ross und Rindern reichend.

10. So hört nun meinen Ruf, o junge Ritter,

und kommt mit Segen her zur Opferstätte,

Den Fürsten schenket Gut und langes Leben;

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 354-355.
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