VII, 68. [584.] An die Ritter.

[355] 1. Kommt her ihr schönen, rossbegabten Ritter,

nehmt an, ihr hehren, des Getreuen Lieder,

Verzehret unsre dargebrachten Opfer.

2. Es stehn vor euch die Kräuter, die berauschen,

kommt her, um meinen Opferguss zu trinken,

Durch Feindes Rufen dringt hindurch und hört uns.

3. Es eilt eur Wagen, der gedankenschnelle,

mit hundert Hülfen, Ritter, durch die Lüfte,

Zu uns sich wendend, Gatten ihr der Surja.

4. Wenn dieser Stein euch schönen Soma pressend

voll Götterlust euch ruft, empor sich hebend,

Dann locke euch der Sänger her durch Opfer.

5. Welch schönes Labsal ihr besitzt, o Ritter,

welch grosses Gut, das wendet zu dem Atri,

Der werth euch ist, und Liebe euch erweiset.

6. Auch jene That, o Ritter, ist zu preisen,

dass ihr dem greisen Opferer Tschavana,

Gestalt verlieht, die lange Zeit noch jung blieb.

7. Den Budschju auch, den böse Freunde mitten.

im Meer verliessen, ihn kann selbst erretten

Ein Armer, wenn er nur euch Rittern anhängt.

8.346 Auch dem erschöpften Vrika gabet Kraft ihr,

und angefleht erhörtet ihr den Çaju,

Ihr fülltet an die Kuh wie Wasserfluten,

(die unfruchtbare auch mit Kraft, o Ritter.)

9.347 Auch dieser Dichter naht mit Sprüchen wachsam,

gebetreich bei der Morgenröthen Anbruch,

Mit Trunk und Labung stärke ihn die Milchkuh.

(Ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 355.
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