IV, 50. [346.] An Brihaspati.

[154] Ich glaube, dass in Vers 2 u. 3, die Somasäfte gemeint seien, die aus dem Himmel stammend mit den Steinen gepresst zuerst die Kufe füllen, aus der sie in die Trinkgefässe strömen, die dem Brihaspati bereit stehen; Zeile 4 in Vers 2 ist Parenthese. Die Sänger in Vers 5 sind die Angirasen.


1. Ihn der mit Kraft der Erde Enden stützte,

Brihaspati, der dreifach thront, mit Brausen;

Ihn ehrten hoch die alten weisen Barden

nachdenkend, ihn, dess Zunge lieblich redet.

2. Die brausend gehn, den herrlichen berauschend,

Brihaspati, die gänzlich uns entleerten

Das unversehrte Fass, das strömt und sprudelt, –

Brihaspati beschütze dessen Schooss uns –

3. Die sind aus fernster Ferne hergekommen,

Brihaspati, die nun das Opfer hegen;

Dir sind gegraben steinentquollne Brunnen,

sie träufeln rings des süssen Trankes Fülle.

4. Brihaspati, sobald er war geboren

im höchsten Himmel aus dem hellen Glanze,

Zerblies das Dunkel mit Gebraus gewaltig,

mit sieben Strahlen und aus sieben Schlünden.

5. Mit seiner Schar, die jubelt, reich an Liedern,

zerbrach mit Krachen er die feste Höhle,

Brihaspati trieb aus mit Lärm die Kühe,

die brüllenden, die Opfertrank versüssen.

6. So lasst dem Stier, dem Vater aller Götter,

voll Demuth uns durch Tränk' und Opfer dienen;

Brihaspati mach uns zu Herrn der Schätze,

an Kindern reich an Enkeln uns und Helden.

(7-11. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 154-155.
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