IV, 27. [323.] An Indra und den Götteraar.

[134] In Vers 1 spricht der Götteraar, in Vers 2 der Soma. Die fünfte Zeile in Vers 5 ist eine das Versmass störende, müssige Wiederholung.


1. »Da ich noch war im Mutterleib, erkannt' ich

schon alle diese göttlichen Geschlechter;

Mich schützten hundert eisenfeste Burgen,

dann flog ich Adler fort in schnellem Fluge.«

2. »Nicht trug mich jener fort, wie's ihm beliebte,

ich übertraf an Heldenkraft und Macht ihn;

Der vollgefüllte tilgte rasch die Bösen,

und sehr gekräftigt drang er durch die Lüfte.«

3.115 Als da der Aar vom Himmel niederrauschte,

sobald die Winde trugen den gefüllten,

Da, ihn zu schiessen, schnellte los der Schütze,

der Bogespanner wuthentbrannt die Sehne.

4. Vordringend trug der Aar vom hohen Gipfel

ihn fort, wie einst des Indra Schar den Bhudschju;[134]

Dann, flog hindurch sein schönbeschwingter Fittig,

des Vogels, der dahinschoss auf dem Wege.

5. Dann setzte Indra an, die blanke Schale,

den milchgesalbten, fetten, lichten Rauschtrank,

Des Honigs Seim, den ihm die Priester reichten,

der mächtige, zum Rausche ihn zu trinken.

(der Held zum Rausche setzt ihn an zu trinken.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 134-135.
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