I, 74. An Agni.

[75] 1. Zum Opfer schreitend wollen wir

dem Agni sprechen ein Gebet,

Der uns auch aus der Ferne hört,

2. Der, wenn im Kampf die Völker sich

befehden, als der erste stets

Dem Frommen Haus und Hof beschützt.

3. Die Menschen mögen es gestehn:

»Agni erstand als Siegesheld,

Der Beute macht in jeder Schlacht.«


4. In wessen Haus du Bote bist,

die Tränke zu verzehren kommst,

Und herrlich machst sein Opferfest,

5.85 Den nennet reich gesegnet man,

o Angiras, o Sohn der Kraft,

An Opfern, Göttern und an Streu;

6. Und fahre du, o glänzender,

die Götter zur Verherrlichung

Und zum Genuss der Tränke her.


7. Kein Rossestampfen wird gehört,

noch Wagenrasseln auf der Fahrt,

Wenn, Agni, du auf Botschaft gehst.[75]

8. Durch dich dringt kühn der Renner vor

und überholt den vorderen,

Wer Agni dient, gewinnt den Preis.

9. Und du gewährest Heldenkraft,

o Agni, hohe, glänzende,

Von Göttern, Gott, dem Frommen du.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 75-76.
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