A.

[78] Das mystisch gehaltene Lied schildert das am Morgen entbrannte Feuer, dessen Vögel, die Flammen, sich einander ablösen, sobald das dunkle Holz donnergleich geknistert hat; und wenn in das Feuer die milchgemischten Somatränke gegossen sind, so eilen die Götter herbei, davon zu trinken. Die Frauen in Vers 1 und 2 sind die Morgenröthen.


1.87 Goldhaarig ist er in dem Raum der Lüfte,

ein Drache schnaubend, wie der Windzug streichend,

Von hellem Glanz des Morgenroths Vertrauter,

wie treue Hausfraun glänzen schön die Morgen.

2. In ihren Flügen lösten deine Vögel

sich ab, wenn hier der schwarze Stier gebrüllt hat;

Er nahte wie mit holden muntern Frauen;

die Nebel fliegen, und die Wolken donnern.

3. Sobald er strotzet von der Milch des Opfers,

sie führend auf des Opfers gradsten Wegen,

So füllen Mitra, Varuna, Paridschman

und Arjaman den Schlauch beim untern Pressstein.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 78.
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