I, 136. An Mitra-Varuna.

[139] 1. Den beiden, die drauf achten, bringt als bestes dar,

den gnäd'gen hohe Ehrfurcht, Opfer und Gesang,

das süsseste den gnädigen,

Den milchgetränkten Oberherrn,

die man bei jedem Opfer preist;

An ihre Herrschaft kann sich niemand wagen je,

noch auch an ihre Gottheit sich.

2. Dem weiten Raume zeigte weiter sich ihr Gang,

mit Strahlen ist der heil'gen Ordnung Bahn geschmückt,[139]

das Himmelsaug' mit Bhaga's Strahl;

Im Lichte thront des Mitra Sitz,

des Arjaman und Varuna,

Dort schaffen sie sich hohe preisenswerthe Kraft,

gerühmte, hohe Lebenskraft.

3. Der Aditi, die glanzbegabt die Völker schützt,

der himmlischen gehn sie zur Seite Tag für Tag,

sie beide wachsam Tag für Tag;

Glanzreiche Macht erlangten sie,

Aditja's sie, die Herrn des Thaus;

Von ihnen eint die Menschen Mitra, Varuna,

auch Arjaman versöhnet sie.

4. Der Soma hier, der heilsam ist dem Varuna,

und Mitra nehme Theil an ihrem Trinkgelag,

mit Göttern nehme Theil der Gott;

Die Götter alle mögen sich

vereint an diesem heut erfreun;

So mögt ihr's thun, o Könige, wie wir's erflehn,

o heilige, wie wir's erflehn.

5. Den Mann, der Varuna und Mitra dienend ehrt,

den schützen sie, dass nimmer ihn Gefahr bedrängt,

den frommen Menschen vor Gefahr,

Und den beschirmet Arjaman,

der rechtlich lebt nach dem Gesetz,

Der das Gesetz der beiden mit Gesängen schmückt

mit Sprüchen preiset ihr Gesetz.

6. Den hohen Himmel und das Weltenpaar will ich

anbeten, Mitra und den gnäd'gen Varuna,

den huldbegabten gnädigen;

Den Indra, Agni preise hoch,

Bhaga den lichten Arjaman;

Uns werde langes Leben, Kinderschar zu Theil,

durch Soma's Hülfe uns zu Theil.

(7. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 139-140.
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