I, 13. Apri-Lied [siehe Thl. I, S. 6].

[12] 1. O Agni fahre schönentflammt

die Götter unserm Opfrer zu,

Und ehr, o lichter Priester, sie.

2. Das süsse Opfer fahre heut,

o weiser Sohn des eignen Leibs

Hin zu den Göttern zum Genuss.

3. Den Preis der Männer ruf ich an,

den lieben bei dem Opfer hier,

Der honigzungig Tränke schafft.

4. Auf schnellstem Wagen, Agni, fahr,

gepriesener, die Götter her;

Dich setzt' als Priester Manus ein.

5. Das Lager streut, o kundige,

das fettbedeckte nach dem Brauch,

Wo der unsterbliche sich zeigt.

6. Ihr Götterthore thut euch auf,

ihr heil'gen, unvergleichlichen,

Zum Opfer heut und jetzt sogleich.

7. Ich rufe Nacht und Morgen an,

die schönen, bei dem Opfer hier

Zu setzen sich auf diese Streu.

8. Die Götterpriester ruf' ich her,

die weisen, lieblich redenden,

Um unser Opfer zu vollziehn,

9. Iḍa, Sarasvati, Mahi,

die drei Göttinnen, lustbegabt,

Sich hold zu setzen auf die Streu.

10. Den erstgebornen Tvaschtar auch,

den allgestalt'gen ruf' ich her;

Nur uns allein gehör er an.

11. Ergiesse, o du Waldesherr,

o Gott, den Göttern Opferguss;

Des Spenders Glanz erstrahle hell.[12]

12. Mit Heilsruf bringt das Opfer dar

Dem Indra in des Opfrers Haus,

Dort rufe ich die Götter hin.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 12-13.
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