I, 18. An den Gebetsherrn und andere Götter.

[16] Wenn die Ueberlieferung, welche dies Lied dem Medhātithi zuschreibt, im Recht ist, so wird der in Vers 1 erwähnte Kakschīvat, der Sohn der Uçidsch, als Opferer zu betrachten sein. Dakschina in V. 5 ist der als Göttin personificirte Opferlohn.


1. Mach, o Gebetsherr, glanzbegabt

den, welcher dir den Soma bringt,

Kakschivat, ihn der Uçidsch Sohn.

2. Der reich ist, und der Leid verjagt,

der Schätze schenkt und Nahrung mehrt,

Der sei uns hold, der kräftige.

3. Nicht treffe uns des Bösen Fluch,

noch Frevelthat des Sterblichen,

Behüt uns, o Gebetesherr.

4. Der Sterbliche wird nicht verletzt,

der Mann, den der Gebetesherr,

Den Indra und den Soma liebt.

5. Den Mann, o du Gebetesherr,

und Soma, Indra schützt vor Noth,

Und Dakschina beschütze ihn.

6. Den wunderbaren Wohnungsherrn,

des Indra wünschenswerthen Freund,

Hab' ich um Weisheit angefleht.

7. Er, ohne den das Opfer selbst

des weisen Mannes nicht gelingt,

Er fördre der Gebete Lauf.[16]

8. Dann segnet er das Opferwerk

und lässt die Feier vorwärts gehn,

Hin zu den Göttern dringt der Ruf.

9. Den umfangsreichsten Männerpreis,

den kühnsten Agni schaute ich,

Der gleichsam stürmt des Himmels Sitz.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 16-17.
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