IX, 9. [721.]

[192] Das Töchterpaar in Vers 1 sind die beiden Hände die den Stein lenken, durch welchen der Soma ausgeschlagen wird. Die Aeltern in V. 3 sind Himmel und Erde, das Auge in V. 4 die Sonne, die sieben Göttinnen in V. 6 die Himmelsströme.


1. Des Himmels weiser Seher wird

ans Töchterpaar gefügt und geht

Gepresst zu lieben Labungen.

2. Auf, ströme zum berühmten Sitz,

willkommen dem gerechten Mann

Mit sehr beliebter Speisung hin.

3. Die Aeltern hellt der lichte Sohn,

geboren die geborenen,

Er, gross, die grossen, heiligen.

4. Durch sieben Bräuche eingesetzt,

erquickt die holden Ströme er,

Durch die das eine Auge wächst.

5. Den Indu strömten, Indra, sie,

den siegenden zu deinem Dienst

Den jungen dir dem alten zu.

6. Der Gott, der fährt, der stürmend fährt,

beschaut die sieben Göttinnen,

Der Somaschlauch ergötzte sie.

7. Hilf bei den Werken, Soma, uns,

o Held, bekämpf' die Finsterniss,

O lichter, schlage sie hinweg.

8. Dem jüngsten Sang, dem neusten Sang,

ihm bahne grade Wege nun,

Lass Lichter leuchten wie zuvor.

9. Gib grosses Gut, o rieselnder,

gib Rind und Ross und Heldenschar,

Und schenke Weisheit, schenke Licht.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 192.
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