IX, 83. [795.]

[248] 1. Dein Läutrungsnetz, Gebetes Herr, ist ausgespannt,

durch seine Glieder gehst du starker überall,

Nichts ungekochtes und nichts rohes dringt hinein,

gekochtes nur ist fahrend zu ihm hingelangt.

2. Am Himmel ist des heissen Trankes Netz gespannt,

und seine lichten Fäden haben sich vertheilt;

Die schnellen Tropfen helfen seinem Läuterer

und steigen auf des Himmels Rücken mit Bedacht.

3. Die Morgen hat der bunte Stier zuerst erhellt,

und reich an Labung nähret alle Wesen er;

Durch seine Weisheit ward der Weisen Schar geformt,

die männerschaunden Väter setzten Frucht hinein.

4. Gandharva ist es, der des Soma Ort bewacht,

und unsichtbar der Götter Stämme hütend schützt,

Der Herr des Netzes fängt mit seinem Netz den Feind;

die frommsten sind zum Trunk des süssen Safts gelangt.

5. Du, reich an Tränken, gehst in Flut gekleidet rings

zum grossen Sitz der Götter um das Opfer her,

Als Fürst erlangst du Beute, fahrend auf dem Sieb,

gewinnst bewehrt mit tausend Dolchen grossen Ruhm.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 248.
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