X, 137. [963.] An alle Götter. Heilspruch.[410] 430

Vers 4 ist wol eher dem in Vers 3 um Heilung angerufenen Winde als dem Beschwörer in den Mund zu legen.


1. Ihr Götter, den gesunkenen

hebt ihr, o Götter, wieder auf,

Und den, der Sünde hat verübt,

macht ihr, o Götter, wieder neu.

2. Zwei Winde sind es hier, die wehn,

vom Meere und vom fernen Land;

Der eine wehe Kraft dir zu,

der andre dein Gebrechen fort.

3. Wind, wehe Arzenei herbei,

Wind, wehe das Gebrechen fort;

Denn du hast alle Arzenei

und eilst als Götterbote her.

4. »Ich bin mit dem, was Segen bringt,

mit Unversehrtheit dir genaht;

Ich führe frische Kraft dir zu

und treibe deine Krankheit fort.«

5. Die Götter mögen helfen hier,

es helfe auch der Maruts Schar,

Und alle Wesen insgesammt,

dass dieser frei von Krankheit sei.

6. Heilkräftig ist des Wassers Flut;

die Wasser treiben Krankheit fort,

Die Wasser heilen alles Leid,

sie mögen Heilung bringen dir.[410]

7. Den zehngespaltnen Händen eilt

die Zunge vor mit ihrem Spruch,

Die Hände bringen Heilung dir,

mit beiden rühre ich dich an.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 410-411.
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