1. O flösse schönen Sinn uns ein
und schöne Kraft und Tüchtigkeit;
Dann freun wir deiner Freundschaft uns,
o Trank, wie Kühe an dem Gras.
2. An allen Orten sitzen sie,
o Soma, rührend dir das Herz;
So breiten Gut begehrend jetzt
sich meine Wünsche zu dir aus.
3. Verletz' ich auch aus Unverstand,
o Soma, je dein heilig Recht,
So schenk die Strafe gnädig mir,
so wie der Vater seinem Sohn.
4. Gebete eilen zu dir hin,
wie Heerden zu dem Wasserquell,
Fest halte unsre Lebenskraft,
wie Becher hält der Trinkende.A1
5. Begierig brach der Weisen Schar
durch deine Kraft, o Soma, sich
Den ross- und rinderreichen Stall
des listigen und starken auf.
6. Du schützest, Soma, unser Vieh
und überall was geht und steht,
Die Wesen überschaust du all,
und gibst zum Leben ihnen Kraft.[312]
7. Ein Hüter sei uns überall,
o Soma, welchen nichts betrügt,
Die Feinde halt, o König, fern,
kein Böser werde unsrer Herr.
8. O Soma wache wohlgesinnt
du über uns zur Kräftigung;
Ortskund'ger bist du als ein Mensch;
vor Angst und Noth beschirme uns.
9. Du schlägst am besten unsern Feind,
o Indu, Indra's lieber Freund,
Wenn sie dich rufen in der Schlacht
die kämpfenden um Haus und Herd.
10. Das ist fürwahr ein kräft'ger Trank,
des Indra Liebling zeig' sich gross,
Er ist's, der einst Kakschivat's Geist,
des grossen Dichters, hat entflammt.
11. Er treibt dem Dichter, der ihm dient,
die rinderreiche Beute zu;
Und mehr als sieben andere
macht blinde, lahme er gesund.
A1 D.h. wie er den Becher nicht eher absetzt, als bis er ganz leer getrunken ist.