B.

[331] Die Flutgebieter mögen die die Wasser festhaltenden Dämonen sein. Vers 7 bleibt unklar. Der Haken in V. 9 ist ein Haken zum Abbrechen des Obstes oder der trockenen Zweige; mit letztern mag die Schar der Zerbrecher (eigentlich Hufzerbrecher) d.h. eine Dämonenschar gemeint sein. Als Haken, den der Sänger dem Indra reicht, ist der Somatrank aufzufassen, durch den er die Kraft zur Vernichtung der Dämonen gewinnt.


4. Fürwahr du stürzest gierig auf den weisen Herrn,

den Kraftbegründer, der den Trog liebt, ins Gefäss;

So schaff dir Stärke, fasse ganz sie in dich auf,

dass du zum Heil die Flutgebieter übermannst.

5. Uns mögen Güter kommen; denn ich singe dir,

komm zu des Opfrers wünschereichem Liede her,

Du bist der Herr, so setze dich auf diese Streu;

niemand vermag des Bechers Trunk zu wehren dir.


6. Die ersten Beter gingen hier und dort hervor,

und schafften sich unantastbare Herrlichkeit;

Die nicht besteigen konnten des Gebetes Schiff,

die fanden zappelnd bald auch ihren Untergang.

7. Fürwahr die Bösen stehn zurück als letzte stets,

sie, deren Rosse schlecht ans Joch sind angeschirrt;

Die, ob voran auch, doch zurückstehn beim Empfang,

wo viele Gaben und Genüsse stehn bereit.


8. Die Höhn und Triften, da sie wankten, stützte er;

der Himmel dröhnte und die Luft liess zittern er;

Gesondert stützt er das verbundne Weltenpaar,

berauscht durch Trunk des Soma's thut er Sprüche kund.

9. Ich bringe diesen gutgefügten Haken dir,

um abzubrechen, starker, die Zerbrecher-Schar;

Dir möge recht behagen dieses Opfermahl,

nimm Theil, o starker, am gepressten Somatrank.

(10. 11 = 868, 10. 11.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 331.
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