X, 80. [906.] An Agni.

[362] 1. Das Ross, was Preis gewinnt, verleiht uns Agni,

berühmten Helden, der durch That hervorragt,[362]

Durch Erd' und Himmel wandert segnend Agni;

er gibt das reiche Weib, das heldenschwangre.

2. Heilbringend sei des thät'gen Agni Flamme,

Agni drang ein in beide weiten Welten;

Den einen feuert Agni an in Schlachten,

die vielen Feinde sprengt er auseinander.

3. Es labte Agni einst das Ohr des Greises

und trieb durch Glut Dscharutha aus den Wassern;

Er half dem Atri in der heissen Spalte,

beschenkte reich mit Kindern den Nrimedha.

4.384 Es schenke Agni Gut, das Helden zieret,

den Dichter uns, dem reicher Schatz zu Theil wird;

Zum Himmel liess das Opfer Agni steigen;

des Agni Macht ist überall verbreitet.

5. Die Dichter rufen Agni an mit Sprüchen,

die Männer ihn, wenn sie im Kampf bedrängt sind,

Die Vögel ihn, die in den Lüften fliegen;

um tausend Heerden wandert schützend Agni.

6. Den Agni preisen seines Volkes Stämme,

den Agni auch, die von den Nachbarn stammen;

Den rechten Weg beschirmt er des Gandharven,

die Butter ist der Weideplatz des Agni.

7. Dem Agni schufen Künstler das Gebet nun,

dem Agni sangen wir das grosse Lied nun;

O jüngster Agni, sei dem Sänger huldreich,

eropfre, Agni, du uns grossen Reichthum.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 362-363.
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