X, 29. [855.] An Indra (Vers 1 an die Ritter.)

[316] In Vers 2 scheinen die hundert Männer die Maruts zu sein, Kutsa ist des Indra Wagengenosse und Wagenlenker.


1.323 Dem Vogel gleich, der fröhlich auf dem Baum sitzt,

hat, muntre, euch erweckt das helle Loblied,

Dess Herold Indra in der Tage Lauf ist,

der Männer starker, männlichster Beschirmer.

2. Wir gehn voran dir männlichstem der Männer

bei dieses und des spätern Morgens Glanze,

Es fuhr der dreifach lichte hundert Männer,

der Wagen, der durch Kutsa hergelange.

3.324 Welch Rauschtrank war's, der, Indra, dich erfreute?

lauf durch die Thore, starker, zu den Liedern;

Wirst du mit Huld zu mir herbei dich wenden?

Durch Speisen lock' ich dich zur schönsten Spende.

4.325 Wann wirst du Glanz verschaffen deinen Dienern?

durch welch Gebet? wann wirst du zu uns kommen,

Weitschreitender, als wahrer Freund, zur Labung,

dass jedes Opfers sich dein Sinn erfreue?[316]

5. Führ hin wie zu der Sonne fernstem Ziele

die Männer, die dies wünschend nun genaht sind

Wie Brautbewerber, o gewalt'ger Indra,

und viele Lieder dir und Speisen weihen.

6. Zwei Weiten sind dir, Indra, schön gemessen,

durch Kraft der Himmel und die Erd' durch Weisheit;

Zur Freude seien dir die fetten Tränke,

die süssen Säfte lieblich dir zum Trinken.

7. Ergossen ist voll süssen Tranks die Kufe

dem Indra, ihm, der wahre Güter spendet;

Er wuchs empor auf weiter Erdenfläche,

der männliche, an Geist und Heldenkräften.

8. Die Feinde hat besiegt der starke Indra,

nach seiner Freundschaft streben viele Scharen;

Besteige wie in Schlachten deinen Wagen

und treib ihn her mit segensreicher Güte.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 316-317.
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