VIII. Von den Vorstellungen, die ein auf den Tastsinn beschränkter Mensch erwerben kann.

[104] 1. Ohne das Lustgefühl würde unsere Statue niemals den Willen sich zu bewegen haben; ohne den Schmerz würde sie sich sorglos fortbewegen und unfehlbar zu Grunde gehen. Sie muss also immer angenehmen oder unangenehmen Empfindungen ausgesetzt sein. Sie sind das Prinzip und die Richtschnur aller Ihrer Bewegungen. Die Lust zieht sie zu den Objekten hin; sie nöthigt sie, ihnen alle Aufmerksamkeit zu widmen, deren sie fähig ist, und sich von ihnen genauere Vorstellungen zu bilden. Der Schmerz entfernt sie von Allem, was ihr schaden kann, macht sie für die Lust noch empfindlicher, giebt ihr die Mittel an die Hand, sie ohne Gefahr zu geniessen und lehrt sie auf ihren Vortheil sehen. Kurz, Lust und Schmerz sind ihre einzigen Lehrer.

2. Die Zahl der Vorstellungen, welche durch das Getast erlangt werden können, ist unendlich; denn sie begreift alle Grössenverhältnisse, mithin eine Wissenschaft in sich, welche die grössten Mathematiker nie erschöpfen werden. Es kommt also hier nicht darauf an, die Erzeugung der Vorstellungen zu entwickeln, welche man dem Tastsinn verdanken kann; wir brauchen nur diejenigen aufzusuchen, die gerade unsere Statue erwerben wird. Die Beobachtungen, die wir angestellt haben, helfen uns zu der Grundwahrheit, die uns bei dieser Untersuchung leiten muss: dass sie bei ihren Empfindungen nur diejenigen Vorstellungen bemerken wird, für welche ihr Lust und Schmerz Interesse einflössen. Der Umfang dieses Interesses wird den Umfang ihrer Kenntnisse bestimmen.

3. Für die Anordnung, in der sie dieselben erwirbt, werden zwei Ursachen maassgebend sein, einmal das zufällige Zusammentreffen der Objekte, und dann die Einfachheit der gegenseitigen Beziehungen; denn von denen, welche eine gewisse Zahl Vergleichungen voraussetzen, wird sie erst dann klare Begriffe haben, wenn sie die studirt hat, welche weniger erfordern.

Es ist möglich, die Fortschritte zu verfolgen, zu[105] welchen sie die zweite dieser Ursachen wird führen können; andere aber ist es mit denen, die sie der ersten verdankt. Doch ist das ziemlich unnütz, und hier kann ein jeder annehmen, was ihm gut dünkt.

4. Ihre Vorstellungen von Festigkeit, Härte, Wärme u.s.w. sind nicht absolut, d.h. sie hält einen Körper nur insofern für fest, hart, warm, als sie ihn mit anderen vergleicht, die es nicht in gleichem Grade sind oder abweichende Eigenschaften haben. Wären alle Objekte gleichfest, -hart, -warm u.s.w., so würde sie die Empfindungen der Festigkeit, Härte und Wärme haben, ohne sie zu bemerken; sie würde in dieser Hinsicht alle Körper ununterschieden lassen.

Aber weil sie abwechselnd Festigkeit und Flüssigkeit, Härte und Weichheit, Wärme und Kälte antrifft, so richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf diese Verschiedenheiten, vergleicht, beurtheilt sie und hat an ihnen eben so viele Vorstellungen, mit deren Hülfe sie die Körper unterscheiden lernt. Je mehr sie ihr Urtheil in dieser Hinsicht übt, desto verfeinerter wird ihr Getast werden, und sie wird sich allmählich in den Stand setzen, sogar die kleinsten Unterschiede einer und derselben Eigenschaft zu erkennen. So ist es mit den Vorstellungen, welche am wenigsten Vergleichung erfordern, und die sie folglich zuerst zu bemerken Veranlassung haben wird.

5. Infolge dieser Erkenntnisse wendet sich ihre Aufmerksamkeit mit neuer Lebhaftigkeit den von ihr betasteten Objekten zu, so dass sie dieselben unter allen Beziehungen betrachtet, die ihr auffällig erscheinen. Je mehr sie solche auffindet, desto geläufiger wird ihr das Urtheil, dass sie noch weitere finden werde, und die Wissbegier wird für sie ein dringenderes Verlangen.

6. Dieses Bedürfniss wird die vornehmste Triebfeder für die Fortschritte ihres Geistes. Ich werde mich jedoch nicht damit befassen, alle seine Wirkungen zu verfolgen, weil ich fürchten müsste, mich allzusehr in Vermuthungen zu verirren. Nur das werde ich bemerken, dass die Wissbegier bei ihr viel wirksamer, als bei der grossen Mehrzahl der Menschen sein muss. Bei uns erstickt sie oft die Erziehung, durch die geringe Sorge, die man auf ihre Befriedigung verwendet, und in dem Alter, wo wir uns[106] selbst überlassen sind, wird sie von der Menge der Bedürfnisse zurückgedrängt, die uns nicht gestattet, allen Neigungen zu folgen, die sie uns etwa eingiebt. Allein bei der Statue sehe ich nichts, das nicht darauf hinausliefe, sie zu erhöhen. Die angenehmen Gefühle, welche sie oft erfährt, und die unangenehmen, denen sie zuweilen16 ausgesetzt ist, müssen sie lebhaft dafür interessiren, an den kleinsten Verschiedenheiten die Objekte, von welchen sie hervorgebracht werden, erkennen zu können. Sie geht folglich auf das Studium der Körper aus.

7. Als sie nur den Sinn des Gesichts hatte, bemerkten wir, dass ihr Auge Farben wahrnahm, ohne die Gesammtheit einer Figur bemerken zu können, folglich ohne eine deutliche Vorstellung von Ausdehnung zu haben. Die Hand dagegen hat den Vortheil, dass sie sich mit keinem Gegenstände befassen kann, ohne die Ausdehnung und den Zusammenhang der Theile, aus denen er zusammengesetzt ist, zu bemerken: sie fährt auf allen Seiten über ihn hin. Sie braucht zu diesem Zwecke nur seine Festigkeit zu fühlen. Während unsere Statue einen Kiesel drückt, bildet sie sich die Vorstellung eines, von einem Stocke, den sie in seiner ganzen Länge betastet hat, verschiedenen Körpers; an einem Würfel fühlt sie Ecken, die sie an einer Kugel nicht finden kann; sie nimmt an einem Bogen nicht dieselbe Richtung wie an einem ganz geraden Rohre wahr; kurz, sie unterscheidet die festen Dinge nach der Form, die ein jedes ihre Hand anzunehmen nöthigt, und die Theile der Ausdehnung, welche sie nicht oder nur schwer trennen kann, sieht sie als ein einheitliches Ganze bildend an. Sie erlangt also die Vorstellungen der geraden und krummen Linie und mehrerer Arten von Figuren.

8. Wenn jedoch die ersten Körper, die sie zu berühren. Gelegenheit hat, ihre Hand alle ein und dieselbe[107] Form anzunehmen nöthigten, wenn sie z.B. lauter Kugeln gleichen Umfangs anträfe, so würde sie weiter nichts bemerken, als dass die eine rauh, die andere glatt, die eine warm, die andere kalt ist, und auf die Form, die ihre Hand beständig annimmt, keine Aufmerksamkeit verwenden. Mithin würde sie Kugeln berühren, ohne sich jemals eine Vorstellung von ihnen zu machen. Nimmt sie dagegen abwechselnd Kugeln, Würfel und andere Figuren von verschiedenen Grössen in die Hand, so wird ihr die Verschiedenheit der Formen auffallen, welche ihre Hände annehmen. Von nun an ist sie der Meinung, dass keine Figur der andern gleiche. Ihre Neugier treibt sie auch dazu an, alle Beziehungen, worin sie sich unterscheiden, aufzusuchen, und sie bildet sich daraus nach und nach genauere Begriffe. Soll sie also die Vorstellung einer Figur erlangen, so muss sie mehrere bemerken, die an einer Stelle bei der ersten Berührung auf merkbare Weise von einander abweichen; eine zuerst wahrgenommene Verschiedenheit muss in ihr den Wunsch entstehen lassen noch andere wahrzunehmen. Einen Würfel z.B. begehrt, sie erst dann kennen zu lernen, nachdem sie ihn mit einer Kugel verglichen und an jenem Ecken gefunden hat, die sie an dieser nicht findet. Kurz, sie sucht in ihren Empfindungen nur insoweit neue Vorstellungen, als sie durch die ersten Verschiedenheiten, die sich ihr darbieten, wenn sie mehrere Gegenstände nach einander berührt, auf sie hingewiesen wird.

9. Der Begriff eines Körpers ist um so inhaltreicher, je grösser die Zahl der Wahrnehmungen und der vom Getast aufgefundenen Beziehungen ist, die er in sich fasst. Will man also erkennen, welche Vorstellungen sich unsere Statue von den sinnlich wahrnehmbaren Dingen bilden wird, so muss man darauf achten, in welcher Reihenfolge sie diese Wahrnehmungen und Beziehungen beurtheilt, und wie sie daraus verschiedene Gruppen herstellt.

10. Entweder sind die Empfindungen, die sie vergleicht, für ihren Standpunkt einfache, weil es einförmige Eindrucke sind, in denen sie nicht mehrere Wahrnehmungen zu sondern vermag, wie das Warme oder das Kalte; oder die Empfindungen sind aus mehreren andern, die sie unterscheiden kann, zusammengesetzt; wie der Eindruck[108] eines Körpers, wo Festigkeit, Wärme, Gestalt etc. beisammen sind.

11. Die einfachen Empfindungen sind gleich- oder verschiedenartig, z.B. Wärme und Wärme, oder Wärme und Kälte. Die Urtheile, die sie auf ihre Veranlassung fällen kann, sind eng begrenzt. – Sind die Empfindungen gleichartig, so fühlt sie, dass sie gesondert und ähnlich sind, fühlt auch, ob ihre Abstufungen die nämlichen oder verschieden sind. Es geht ihr jedoch die Möglichkeit ab, sie zu messen, und sie beurtheilt ihr Mehr und Weniger nur nach unklaren Vorstellungen. Sie fühlt, dass die Wärme ihrer rechten Hand nicht gleich der Wärme der linken ist, allein sie kennt ihr gegenseitiges Verhältniss nur unvollkommen.

Sind die Empfindungen verschiedenartig, so nimmt sie nur wahr, dass die eine nicht die andere ist; sie urtheilt, dass Warm nicht Kalt ist; aber anfänglich weiss sie nicht, dass es zwei entgegengesetzte Empfindungen sind, und wenn sie es entdecken soll, muss sie Gelegenheit haben, zu bemerken, dass sich Warm und Kalt nicht gleichzeitig in einem und demselben Körper finden können und Eins immer das Andere aufhebt. Demnach ist das Urtheil: Warm und Kalt sind entgegengesetzte Empfindungen, ihr nicht so selbstverständlich, als es wohl scheint; sie verdankt es der Erfahrung.

In allen diesen Fällen liegt es am Tage, dass sie nur ihre Aufmerksamkeit auf zwei Empfindungen zu richten braucht, um alle Urtheile zu bilden, die sie zu fällen im Stande ist.

12. Wenn von zwei Objekten jedes eine zusammengesetzte Empfindung bewirkt, so nimmt sie zunächst wahr, dass das eine nicht das andere ist; das ist ihr erstes Urtheil.

Wir haben aber gesehen, dass die Aufmerksamkeit abnimmt nach Verhältniss der Zahl der Wahrnehmungen, auf die sie sich vertheilt. Sie kann sich also nicht auf alle, welche zwei Körper hervorbringen, erstrecken, ohne in Hinsicht jeder einzelnen schwach zu sein.

Die Statue wird sich also die Begriffe von zwei Objekten nur insoweit bilden, als die Lust ihre Aufmerksamkeit nach einander auf die verschiedenen Wahrnehmungen beschränkt, die sie von ihnen empfängt, und sie auf jede[109] einzeln aufmerksam macht. Sie urtheilt zunächst über ihre Wärme, indem sie dieselben nur darauf hin betrachtet nachher über ihre Grosse, indem sie sie nur nach dieser Beziehung berücksichtigt, und während sie so alle Vorstellungen durchläuft, die ihr dabei aufstossen, bildet sie eine Reihe Urtheile, von denen sie Erinnerung behält. Daraus ergiebt sich das Gesammturtheil, welches sie über das eine und über das andere fällt, und das in jedem die Wahrnehmungen vereinigt, die sie nach einander daran beobachtet hat. Es liegt also in der Natur der Sache, dass sie analysirt, und damit wird das bestätigt, was ich in meiner Logik nachgewiesen habe, dass wir die Analyse von der Natur selbst lernen.

13. Die Urtheile, die ihr zu den zusammengesetzten gegriffen zweier Körper verhelfen, sind also nur eine Wiederholung dessen, was sie bei den Wahrnehmungen gethan hat, die sie für einfach ansieht. Die Aufmerksamkeit wird zunächst auf zwei Vorstellungen gerichtet, dann auf zwei andere, und so nach einander auf alle, die sie zu beachten befähigt ist, und wenn solche übrig bleiben, die sie nicht beurtheilt hat, so geschieht es, weil sie ihnen noch keine Aufmerksamkeit zugewandt, weil sie dieselben nicht bemerkt hat. Es geht folglich in ihr, wenn sie zwei Objekte vergleicht, beurtheilt und sich mehrfache Begriffe von ihnen bildet, durchaus nichts Anderes vor, als wenn sie über zwei einfache Wahrnehmungen urtheilt; denn nie thut sie etwas Anderes, als dass sie aufmerkt.

14. Als sie nur den Geruch hatte, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit von einer Vorstellung zur andern. Sie bemerkte ihre Verschiedenheit, allein sie bildete keine Gruppen aus ihnen, deren gegenseitige Beziehungen sie bestimmt hätte.

Mit dem Gesichtsinn konnte sie zwar mehrere Farben, die sie zusammen wahrnahm, unterscheiden; sie bemerkte jedoch nicht, dass sie gestaltete Ganze bildeten, sondern nur, dass sie selbst auf mehrere Arten zugleich da war.

Nur mit Anwendung des Getastes stellt sie, indem sie diese Modifikationen von ihrem Ich loslöst und für aussen befindlich ansieht, verschiedenartig zusammengefügte Ganze her, zwischen denen sie eine Menge Beziehungen auffinden kann.

Die Aufmerksamkeit, deren sie mit dem Tastsinn fähig[110] ist, bringt also Wirkungen hervor, die von denen ganz verschieden sind, deren sie mit den andern Sinnen fähig ist. Diese Aufmerksamkeit nun, welche die Empfindungen zusammenfügt, daraus äussere Ganze herstellt und sie, indem sie so zu sagen bald auf dieses, bald auf jenes Objekt ihr Licht fallen lässt (reflektirt), unter verschiedenen Gesichtspunkten mit einander vergleicht: sie ist das, was ich Reflexion nenne. Somit sieht man, warum unsere Statue, die mit den andern Sinnen ohne Reflexion blieb, mit dem Tastsinn zu reflektiren anfängt.17

15. Ein Körper, den sie berührt, ist also für sie weiter nichts als die Wahrnehmungen der Grösse, Festigkeit, Härte etc., die sie als vereinigt ansieht. Das ist Alles, was ihr das Getast offenbart, und um ein derartiges Urtheil zu bilden, hat sie nicht nöthig, diesen Eigenschaften ein Subjekt, eine Unterlage oder, wie die Philosophen sagen, ein Substrat zu geben. Sie braucht sie nur zusammen zu empfinden.

16. So viel sie Vereinigungen dieser Art bemerkt, so viel Objekte unterscheidet sie und setzt sie nicht allein aus den Vorstellungen der Grosse, Festigkeit, Härte zusammen, sondern nimmt auch Wärme oder Kälte, Lust oder Schmerz und überhaupt alle Gefühle darin auf, welche das Getast sie auf die Aussenwelt beziehen lehrt. Ihre eigenen Empfindungen werden also Eigenschaften der Objekte. Sind sie lebhaft, wie eine starke Hitze, so verlegt sie dieselben gleichzeitig in ihre Hand und in die berührten Körper; sind sie schwach, wie eine gelinde Wärme, so verlegt sie dieselben nur in diese Körper. So kann sie also zuweilen aufhören, sie als die ihren anzusehen, sie wird aber nie aufhören, sie den Objekten beizulegen, die sie veranlassen. Das ist ein Irrthum, zu dem[111] sie die anderen Sinne nicht verleiten konnten, weil sie ja ihre Empfindungen immer nur als ihr verschieden modifizirtes Ich wahrnahm.

17. Wir haben oben gesehen, dass sie, um in den Objekten die ihnen zukommenden Eigenschaften zu vereinigen, genöthigt war, eine jede besonders zu betrachten. Sie hat also Abstraktionen vorgenommen; denn abstrahiren heisst eine Vorstellung von mehreren anderen trennen, die mit ihr zusammen ein Ganzes ausmachen.

Richtet sie z.B. ihre Aufmerksamkeit nur auf die Festigkeit eines Körpers, so trennt sie diese Eigenschaft von den anderen, die sie unbeachtet gelassen. Ebenso bildet sie die abstrakten Vorstellungen der Gestalt, Bewegung etc., und jeder dieser Begriffe verallgemeinert sich sofort, weil sie bemerkt, dass sie insgesammt mehreren Objekten zukommen oder sich in mehreren Vereinigungen wiederfinden.

Man sieht daraus und aus dem, was wir bei der Besprechung der anderen Sinne gesagt haben, dass die abstrakten Vorstellungen mit Notwendigkeit aus dem Gebrauche entstehen, den wir von unseren Organen machen wollen, dass sie folglich dem Verstände der Menschen nicht so fern liegen, als man zu glauben scheint, und dass ihre Erzeugung nicht so schwer zu begreifen ist, dass man annehmen müsste, wir könnten sie nur unmittelbar vom Weltschöpfer haben.

18. Als die Statue auf die anderen Sinne beschränkt war, konnte sie nur von ihren eigenen Daseinsweisen Abstraktionen bilden; sie sonderte gewisse, mehreren gemeinsame Nebenumstände von ihnen ab, z.B. das sie begleitende Behagen oder Missbehagen, und bildete auf diesem Wege die allgemeinen Begriffe angenehmer und unangenehmer Daseinsweisen.

Jetzt aber, wo sie daran gewöhnt ist, ihre Empfindungen für die Eigenschaften der sinnlich wahrnehmbaren Dinge, d.h. für Eigenschaften zu nehmen, die ausser ihr und so zu sagen gruppenweise existiren, kann sie jede von ihnen aus der Vereinigung, von der sie einen Theil bildet, loslösen, besonders betrachten und Abstraktionen ohne Zahl bilden. Allein da wir nicht bestimmt haben, wie weit ihre Wissbegierde sich erstreckt, so werden wir[112] uns nicht damit befassen, ihr hier zu allen diesen Operationen zu folgen.

19. Wegen ihrer Wissbegierde wird sie sich nicht darauf beschränken, nur die sie umgebenden Dinge zu studiren; sie wird auch sich selbst betasten und vor Allem den Bau jenes Organs studiren, mit dem sie die Körper anfasst. Sie wird ihre Finger genau betrachten, wenn sie sich spreizen, zusammenlegen, biegen, wird auch, verwundert über die Aehnlichkeit, die sie zwischen ihren Händen zu entdecken beginnt, darnach Verlangen tragen, sie noch besser zu beurtheilen, wird ihre Finger erst einzeln, dann zu zweien etc. beobachten, dadurch ihre abstrakten Zahlbegriffe vervielfältigen und erfahren können, dass ihre rechte Hand ebenso viele Finger als die linke hat.

Sie möge hierauf einen Körper betrachten, so wird sie denken, dass er einer ist, wie einer ihrer Finger; sie betrachte zwei, so wird sie denken, dass sie zwei sind, wie zwei ihrer Finger; so sind also ihre Finger Zahlzeichen geworden. Wir können jedoch nicht angeben, wie weit sie es in dieser Art Vorstellungen bringen wird; es genügt mir, so im Einzelnen zu beweisen, dass sie alle im Tastsinn liegen, und dass unsere Statue auf sie achten wird, je nachdem ihre Erwerbung ihr ein Bedürfniss ist.

20. Hat sie ihre Vorstellungen auf die Zahlen ausgedehnt, so wird sie besser im Stande sein, sich von ihren abstrakten Begriffen Rechenschaft zu geben. Sie wird z.B. bemerken können, dass sie über ein und dasselbe Ding fünf, sechs Abstraktionen bildet, oder, um mich anders auszudrücken, dass sie an ihm fünf oder sechs verschiedene Eigenschaften gesondert beobachten kann. Vorher nahm sie nur eine Vielheit derselben wahr, die ihr zu bestimmen nicht möglich war, was unfehlbar Verwirrung hineinbringen musste. Ihre[113] Fortschritte in den Zahlen werden ihr also auch in allen ihren anderen Kenntnissen weiter helfen.

21. Allein so gross auch die Menge der Objekte sei, die sie entdeckt, welche Zusammenstellung sie auch mit ihnen vornehme, so wird sie sich doch nie zu den abstrakten Begriffen Sein, Substanz, Wesen, Natur etc. erheben; dergleichen Hirngespinnste sind nur dem Tastsinn der Philosophen erreichbar. Da sie gewöhnt ist, in jedem Körper einen Inbegriff mehrerer Eigenschaften zu sehen, so wird es ihr ganz selbstverständlich erscheinen, dass sie vereinigt existiren, und sie wird nicht daran denken, zu fragen, welches wohl ihr gemeinsames Band oder ihre Unterlage sei. Die Gewöhnung vertritt auch für uns oft die Stelle der Ueberlegung, und man muss gestehen, dass sie manchmal recht gut eben so viel werth ist, als die Beweisgründe der Philosophen.

22. Gesetzt aber, die Statue wäre begierig zu erforschen, wie diese Eigenschaften in den einzelnen Vereinigungen existiren, so würde sie wie wir geneigt sein, sich ein Etwas als das Subjekt dazu zu denken, und könnte sie diesem Etwas einen Namen geben, so hätte sie eine Antwort auf die Fragen der Philosophen fertig: sie wüsste dann ebenso viel darüber als diese, d.h. diese wissen nicht mehr als sie. In der That lehren ihre Definitionen, wenn sie klar entwickelt werden, selbst ein Kind nur das, was es schon von den Sinnen gelernt hat.

23. Unter den abstrakten Begriffen, die sie erwirbt, sind zwei, die einige besondere Betrachtungen verdienen: die der Dauer und des Raumes.

Zwar kennt sie die Dauer nur durch die Aufeinanderfolge ihrer Vorstellungen; allein sie wird, wenn sie die Vergangenheit als einen von ihr durchlaufenen und die Zukunft als einen zu durchlaufenden Raum denkt, sie sich so deutlich vorstellen können, dass ihr die Zeit wie eine Linie vorkommt, auf der sie sich hinbewegt. Diese Denkweise wird ihr sogar so natürlich erscheinen, dass sie recht wohl in den Irrthum verfallen kann, sie lerne die Dauer nur dadurch kennen, dass sie auf die Bewegung eines Körpers achte. Wenn man mehrere Hülfsmittel hat, um sich etwas vorzustellen, so ist man meist geneigt, das für das alleinige anzusehen, was am meisten in die Augen fällt, ein Missverständniss, welches selbst die Philosophen[114] nur schwer vermeiden. Auch ist Locke der erste, welcher nachgewiesen hat, dass wir die Dauer nur durch die Aufeinanderfolge unserer Vorstellungen kennen lernen.

24. Wie sie die Dauer durch das Nacheinander ihrer Vorstellungen kennen lernt, so den Raum durch ihr Nebeneinander. Wenn der Tastsinn ihr nicht mehrere Empfindungen auf einmal übermittelte, die er unterscheidet, verknüpft, in gewisse Grenzen fügt, und aus denen er mit einem Worte einen Körper macht, so würde sie keine Grössenvorstellung haben. Sie findet also diese Vorstellung nur in dem Nebeneinander mehrerer Empfindungen; sobald sie nun eine Grösse kennt, hat sie einen Maassstab für andere, einen Maassstab auch für den Abstand, der sie trennt, und für den, welchen sie füllen, kurz, sie hat die Vorstellung des Raumes. Wie sie also keine Vorstellung von Dauer haben würde, wenn sie sich nicht erinnerte, dass sie mehrere Empfindungen nach einander gehabt hat, so würde sie die Vorstellung der Ausdehnung und des Raums nicht haben, wenn sie niemals mehrere Empfindungen auf einmal gehabt hätte.

Ueberall, wo sie keinen Widerstand findet, schliesst sie, dass nichts da ist, und bildet sich die Vorstellung eines leeren Raumes. Doch ist das kein Beweis dafür, dass ein stoffloser Raum existirt; sie braucht sich nur mit einiger Lebhaftigkeit zu bewegen, um wenigstens ein Fluidum zu verspüren, das ihr Widerstand leistet.

25. Anfangs stellt sie sich nichts über den Raum hinaus vor, den sie um sich her entdeckt, und glaubt folglich nicht, dass es noch einen andern gebe. In der Folge wird sie allmählich durch die Erfahrung darüber belehrt, dass er sich weiter erstreckt. Alsdann wird die Vorstellung desjenigen, den sie durchläuft, das Muster, nach dem sie sich denjenigen vorstellt, den sie noch nicht durchlaufen hat; und hat sie einmal einen Raum vorgestellt, in den sie sich noch nicht versetzt hat, so denkt sie sich mehrere immer einen neben dem andern. Da sie schliesslich keine Grenzen wahr nimmt, jenseit deren sie keine Räume weiter vorstellen könnte, so ist sie so gut wie gezwungen, noch weitere vorzustellen, und glaubt die Unermesslichkeit selbst wahrzunehmen.

26. Ebenso verhält es sich mit der Dauer. Im ersten[115] Zeitpunkt ihres Daseins denkt sie weder vor- noch rückwärts. Aber wenn sie durch lange Gewöhnung mit den Veränderungen, denen sie unterworfen ist, vertraut geworden, so ist die Erinnerung an eine Aufeinanderfolge von Vorstellungen ein Muster, nach welchem sie sich eine vorausgehende und eine nachfolgende Dauer vorstellt, und zwar so, dass es – weil sie weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft einen Zeitpunkt findet, über den hinaus sie keine anderen denken könnte – ihr scheint, als umfasse ihr Gedanke die ganze Ewigkeit. Sie hält sich sogar für ewig; denn sie erinnert sich nicht, einen Anfang gehabt zu haben, und muthmasst nicht, dass sie ein Ende haben müsse.

27. Doch hat sie in Wahrheit weder die Vorstellung der Ewigkeit, noch die der Unermesslichkeit. Wenn sie das Gegentheil glaubt, so kommt dies daher, dass ihre Einbildungskraft ihr falsche Vorspiegelungen macht, indem sie ihr eine unbestimmte Dauer und einen unbestimmten Raum, deren Grenzen sie nicht feststellen kann, als die Ewigkeit und die Unermesslichkeit selbst vorführt.

28. Bei jeder Entdeckung, die sie macht, erfährt sie, dass es das Eigenartige jeder Empfindung ist, sie entweder mit einem Gefühle, das sie in sich, oder mit einer Eigenschaft, die sie nach aussen verlegt, bekannt zu machen, d.h. dass das Eigenartige jeder Empfindung für sie das ist, was wir Vorstellung nennen; denn jeder Eindruck, der uns etwas kennen lehrt, ist eine Vorstellung.

29. Wenn sie ihre Empfindungen als vergangene ansieht, so nimmt sie dieselben nur noch in der Erinnerung wahr, die sie von ihnen aufbewahrt, und diese Erinnerung ist auch eine Vorstellung; denn sie lehrt uns etwas von Neuem kennen oder ruft es uns zurück. Ich werde derartige Vorstellungen intellektuelle oder kurzweg [116] Vorstellungen nennen, um sie von den anderen zu unterscheiden, die ich auch fernerhin Empfindungen nennen werde. Eine intellektuelle Vorstellung ist also die Erinnerung an eine Empfindung. Die intellektuelle Vorstellung der Festigkeit z.B. ist die Erinnerung daran, dass man an einem betasteten Körper Festigkeit gefühlt hat; die intellektuelle Vorstellung der Wärme ist die Erinnerung einer gewissen Empfindung, die man gehabt hat, und die intellektuelle Vorstellung »Körper« ist die Erinnerung daran, dass man in einer und derselben Vereinigung Ausdehnung, Gestalt, Härte etc. bemerkt hat.

30. Nun fühlt aber unsere Statue einen Unterschied zwischen dem wirklichen Verspüren der Empfindungen und der Erinnerung, sie gehabt zu haben. Sie unterscheidet sie also von dem, was ich intellektuelle Vorstellung nenne.

Sie bemerkt, dass sie derartige Vorstellungen hat, ohne etwas zu betasten, und dass sie Empfindungen nur dann hat, wenn sie betastet. Der Grund, der sie ihre Empfindungen in die Objekte zu verlegen bewog, kann sie nicht zu demselben Urtheil in Betreff ihrer intellektuellen Vorstellungen veranlassen. Diese erscheinen ihr mithin so, als wenn sie sie nur in sich selbst hätte.

31. Vermöge der Empfindungen kennt sie nur die für das Getast gerade vorhandenen Objekte, und vermöge der Vorstellungen diejenigen, welche sie befühlt hat und jetzt nicht mehr befühlt. Sie beurtheilt sogar die Objekte, welche sie berührt, nur insoweit richtig, als sie dieselben mit denen vergleicht, die sie befühlt hat; und wie die wirklichen Empfindungen die Quelle ihrer Kenntnisse sind, so bilden die intellektuellen Vorstellungen oder die Erinnerung an ihre vergangenen Empfindungen ihren gesammten Inhalt; mit ihrer Hülfe entwirren sich die neuen Empfindungen und entwickeln sich immer mehr und mehr.

32. In der That würde sie, wenn sie einen Gegenstand befühlt, weder über seine Grösse, noch über seine Härtegrade, Wärmegrade etc. urtheilen, wenn sie sich nicht erinnerte, andere Grössen unter den Händen gehabt zu haben, an denen sie andere Härte-und Wärmegrade gefunden. Allein sobald sie sich darauf besinnt, urtheilt sie dem Vergleich zufolge, dass dieser Gegenstand grösser oder weniger gross, härter oder weniger hart, wärmer[117] oder weniger warm sei. Mittels der Erinnerung also oder der intellektuellen Vorstellung merkt sie sich gewisse Grössen, gewisse Härte- und Wärmegrade, beurtheilt sie neue Objekte, die sie antrifft; die Erinnerung ist es, die sie dadurch, dass sie Vergleiche veranlasst, auf die verschiedenen Vorstellungen oder Kenntnisse achten lehrt, welche die wirklichen Empfindungen ihr übermitteln.

33. Weil wir jedoch gesehen haben, dass die Erinnerung nur eine Art des Empfindens ist, so folgt, dass die intellektuellen Vorstellungen von den eigentlichen Empfindungen nicht wesentlich verschieden sind. Wahrscheinlich ist unsere Statue aber nicht im Stande, diese Betrachtung anzustellen. Alles, was sie wissen kann, ist, dass sie Vorstellungen hat, die ihr zur Richtschnur für ihre Urtheile dienen und die nicht Empfindungen sind. Gesetzt also, sie hätte Veranlassung, über den Ursprung ihrer Erkenntnisse nachzudenken, so würde sie, denke ich, wohl folgendermassen bei sich denken:

34. »Meine Vorstellungen sind von meinen Empfindungen sehr verschieden, da ja die einen in mir, die andern dagegen in den Dingen sind. Nun heisst aber Kennen so viel wie Vorstellungen haben. Meine Kenntnisse hängen also von keiner Empfindung ab. Ferner urtheile ich über die Dinge, welche auf mich verschiedene Eindrücke machen, nur nach der Vergleichung, die ich zwischen ihnen und schon vorhandenen Vorstellungen anstelle. Ich habe also Vorstellungen, ehe ich Empfindungen habe. Aber habe ich mir diese Vorstellungen selbst gegeben? Gewiss nicht! wie wäre das möglich? Müsste man, wenn man sich die Vorstellung eines Dreieckes geben wollte, sie nicht bereits haben? Wenn ich sie nun aber hatte, so gebe ich sie mir nicht. Ich bin also ein Wesen, das von sich selbst seiner Natur zufolge Vorstellungen hat: sie sind mit mir geboren.«

Da die Vorstellungen der Inhalt aller unserer Erkenntnisse sind, so kennzeichnen ganz besonders sie dasjenige, was wir das denkende Wesen nennen, und obwohl die Empfindungen der erste Anfang des Gedankens sind und in Wirklichkeit nur der Seele angehören, so scheinen sie doch am Körper zu haften und zur Erzeugung der Vorstellungen gänzlich untauglich zu sein. Unsere Statue würde also unfehlbar auf die irrige Annahme angeborner[118] Ideen verfallen, wenn sie, wie wir, im Stande wäre, sich in leere Spekulationen zu verlieren. Allein es lohnt die Mühe nicht, einen Philosophen aus ihr zu machen, wenn sie so schlecht philosophiren lernen soll.18

35. Da wir nicht bestimmt haben, wie weit sie in der Wissbegierde, dieser Haupttriebfeder ihrer Seelenthätigkeiten, gehen wird, so unterlasse ich es, näher auf die Erkenntnisse einzugehen, die sie durch Nachdenken erwerben kann. Es genügt, den Umstand zu beachten, dass sie alle Grössenverhältnisse, weil sie in den Tastempfindungen gegeben sind, dann bemerken wird, wenn ihr daran gelegen ist, sie kennen zu lernen. Mein Zweck ist nicht, die Erzeugung aller ihrer Vorstellungen zu erklären; ich will weiter nichts, als nachweisen, dass sie ihr durch die Sinne zukommen, und dass es ihre Bedürfnisse sind, welche sie dieselben auffinden lehren.

Ihr Verfahren bei ihrer Erwerbung besteht darin, dass sie die Eigenschaften, welche sie den Dingen beilegt,[119] der Reihe nach, eine nach der andern, beobachtet; sie analysirt zufolge ihrer natürlichen Beschaffenheit, allein sie hat keine Sprache. Nun kann aber eine Analyse, die ohne Zeichen ausgeführt wird, nur sehr beschränkte Erkenntnisse geben; ihre Zahl ist nothwendiger Weise nur klein, und weil es nicht möglich gewesen, Ordnung hinein zu bringen, so muss ihre Vereinigung sehr verworren sein. Wenn ich also von den Vorstellungen handle, welche die Statue erwirbt, so behaupte ich nicht, dass sie praktische Kenntnisse habe. Ihre ganze Intelligenz ist eigentlich nur ein Instinkt, d.h. eine Gewöhnung, nach Vorstellungen zu verfahren, von denen sie sich keine Rechenschaft geben kann; eine Gewöhnung, die, wenn sie einmal da ist, sie sicher führt, ohne dass sie sich auf die Urtheile zu besinnen brauchte, die ihr zu derselben verhelfen haben. Kurz, sie hat Vorstellungen erworben. Allein sobald einmal ihre Vorstellungen sie gelehrt haben, sich zurecht zu finden, so denkt sie nicht mehr an sie und handelt aus Gewöhnung. Um theoretische Kenntnisse zu erwerben, bedarf sie nothwendiger Weise einer Sprache; denn sie muss die Vorstellungen nach Klassen ordnen und bestimmen, was methodisch angewandte Zeichen voraussetzt. (S. den ersten Theil meiner Grammatik oder meine Logik.)

Quelle:
Condillac's Abhandlung über die Empfindungen. Berlin 1870, S. 104-120.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Abhandlung über die Empfindungen
Abhandlungen über die Empfindungen.

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