II. Bd., IV. Thls.

106. Suttaṃ.

Schaale und Kern

[913] »Vier Arten von Mango-Früchten, ihr Jünger, giebt es; welche vier?

Die unreife reif aussehende, die reife unreif aussehende, die unreife unreif aussehende und die reife reif aussehende: das, ihr Jünger, sind vier Arten von Mango-Früchten.

Ebenso nun, ihr Jünger, findet man in der Welt folgende vier Arten von Menschen, die Mango-Früchten gleichen; welche vier?

Den Unreifen reif aussehenden, den Reifen unreif aussehenden, den Unreifen unreif aussehenden und den Reifen reif aussehenden.

Wie aber, ihr Jünger, ist ein Mensch unreif, reif aussehend?

Da besitzt, ihr Jünger, ein Mensch liebenswürdige, gefällige Manieren beim Kommen und Gehn, beim Anblicken und Wegblicken, in seinen Bewegungen, im Tragen seiner Kleider etc. ›Dies ist das Leiden‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Entstehung des Leidens‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Vernichtung des Leidens‹ er kennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist der zur Vernichtung des Leidens führende Weg‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss. Solcherart nun, ihr Jünger, ist ein Mensch unreif und sieht reif aus; er gleicht, sage ich, der unreifen, aber reif aussehenden Mango-Frucht.

Wie aber, ihr Jünger, ist ein Mensch reif, unreif aussehend?

Da besitzt, ihr Jünger, ein Mensch keine liebenswürdigen, gefälligen Manieren beim Kommen und Gehn, beim Anblicken und Wegblicken, in seinen Bewegungen, im Tragen seiner Kleider etc. ›Dies ist das Leiden‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Entstehung des Leidens‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Vernichtung des Leidens‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist der zur Vernichtung des Leidens führende Weg‹ erkennt er der Wahrheit gemäss. Solcherart nun, ihr Jünger, ist ein Mensch reif und sieht unreif aus; er gleicht, sage ich, der reifen, aber unreif aussehenden Mango-Frucht.

Wie aber, ihr Jünger, ist ein Mensch unreif, unreif aussehend?

Da besitzt, ihr Jünger, ein Mensch keine liebenswürdigen, gefälligen Manieren [913] beim Kommen und Gehn, beim Anblicken und Wegblicken, in seinen Bewegungen, im Tragen seiner Kleider etc. ›Dies ist das Leiden‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Entstehung des Leidens‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Vernichtung des Leidens‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss; ›Dies ist der zur Vernichtung des Leidens führende Weg‹ erkennt er nicht der Wahrheit gemäss. Solcherart nun, ihr Jünger, ist ein Mensch unreif und sieht unreif aus; er gleicht, sage ich, der unreifen und unreif aussehenden Mango-Frucht.

Und wie, ihr Jünger, ist ein Mensch reif, reif aussehend?

Da besitzt, ihr Jünger, ein Mensch liebenswürdige, gefällige Manieren beim Kommen und Gehn, beim Anblicken und Wegblicken, in seinen Bewegungen, im Tragen seiner Kleider etc. ›Dies ist das Leiden‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Entstehung des Leidens‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist die Vernichtung des Leidens‹ erkennt er der Wahrheit gemäss; ›Dies ist der zur Vernichtung des Leidens führende Weg‹ erkennt er der Wahrheit gemäss. Solcherart nun, ihr Jünger, ist ein Mensch reif und sieht reif aus; er gleicht, sage ich, der reifen und reif aussehenden Mango-Frucht.

Diese vier Arten von Mango-Früchten gleichenden Menschen, ihr Jünger, sind in der Welt anzutreffen.«

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 913-915.
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