Fünfte Rede

Um klar zu werden

[488] Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Nāḷandā, am Saume des Mangowaldes der Stadt Pāvā. Da ist denn der ehrwürdige Sāriputto zum Erhabenen hingekommen, hat den Erhabenen ehrerbietig begrüßt und sich beiseite gesetzt. Beiseite sitzend hat dann der ehrwürdige Sāriputto zum Erhabenen also gesprochen:

»So klar geworden bin ich, o Herr, am Erhabenen: es war nicht und es wird nicht sein und ist auch gegenwärtig nicht ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum, und zwar im Erwachtsein.«

»Gewaltig ist, Sāriputto, das kühne Wort, das du gesprochen, schlechthin behauptet, als Löwenruf hast erschallen lassen: ›So klar geworden bin ich, o Herr, am Erhabenen: es war nicht und es wird nicht sein und ist auch gegenwärtig nicht ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum, und zwar im Erwachtsein‹; wie denn, Sāriputto: die da in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, alle jene Erhabenen hast du im Geiste geistig erfassend erkannt: ›Also gelebt hatten jene Erhabenen, so und so, also gelehrt, also gewußt, also geweilt, also erlöst waren jene Erhabenen, so und so‹?«

»Das wohl nicht, o Herr.«

[488] »Wie aber, Sāriputto: die da in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, alle jene Erhabenen hast du im Geiste geistig erfassend erkannt: ›Also leben werden jene Erhabenen, so und so, also lehren, also wissen, also weilen, also erlöst sein werden jene Erhabenen, so und so‹?«

»Das wohl nicht, o Herr.«

»Wie aber, Sāriputto: hast du gegenwärtig mich als Heiligen, vollkommen Erwachten im Geiste geistig erfassend erkannt: ›Also lebt der Erhabene, so und so, lehrt also, weiß also, weilt also, also erlöst ist der Erhabene, so und so‹?«

»Das wohl nicht, o Herr.«

»So hast du eben da, Sāriputto, von den vergangenen, künftigen, gegenwärtigen Heiligen, vollkommen Erwachten keine geistig durchdringende Kunde: wie denn also nur, Sāriputto, konntest du das gewaltige Wort, kühne Wort sprechen, schlechthin behaupten, als Löwenruf erschallen lassen: ›So klar geworden bin ich, o Herr, am Erhabenen: es war nicht und es wird nicht sein und ist auch gegenwärtig nicht ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum, und zwar im Erwachtsein‹?«

»Freilich gibt es, o Herr, von den vergangenen, künftigen, gegenwärtigen Heiligen, vollkommen Erwachten keine solche geistig durchdringende Kunde: gleichwohl hab' ich folgerecht erkannt. – Gleichwie etwa, o Herr, als wenn an des Königs Grenzen eine Burg steht, mit mächtigem Walle, mächtigen Mauern und Zinnen, und einem Eingang: da sei ein Torhüter, klug, erfahren, besonnen, der Unbekannte abweist, Bekannte einläßt. Der würde, indem er rings um die Festung im Kreisweg herumschritte, keinen Spalt in der Mauer, keinen Schlitz in der Mauer bemerken, nicht einmal um ein Kätzchen durchschlüpfen zu lassen, so daß er sich sagte: ›Was auch immer für größeres Wesen diese Burg betreten oder verlassen will, ein jedes muß eben durch dieses Tor eintreten oder austreten840.‹ Ebenso nun auch, o Herr, hab' ich folgerecht erkannt: die da, o Herr, in vergangenen Zeiten, Heilige, vollkommen Erwachte waren, alle jene Erhabenen hatten die fünf Hemmungen aufgehoben, die Schlacken des Gemütes kennengelernt, die lähmenden, hatten bei den vier Pfeilern der Einsicht den Geist wohlaufgepflanzt, die sieben Erweckungen der Wahrheit gemäß erwirkt, waren in der unvergleichlichen vollkommenen Erwachung auferwacht. Und die da, o Herr, in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, alle jene Erhabenen werden die fünf Hemmungen aufheben, die Schlacken des Gemütes kennenlernen, die lähmenden, bei den vier Pfeilern der Einsicht den Geist wohlaufpflanzen, die sieben Erweckungen der Wahrheit gemäß erwirken, werden in der unvergleichlichen vollkommenen Erwachung auferwachen. Der Erhabene aber, o Herr, hat jetzt als Heiliger, vollkommen Erwachter die fünf Hemmungen [489] aufgehoben, die Schlacken des Gemütes kennengelernt, die lähmenden, hat bei den vier Pfeilern der Einsicht den Geist wohlaufgepflanzt, die sieben Erweckungen der Wahrheit gemäß erwirkt, ist in der unvergleichlichen vollkommenen Erwachung auferwacht.

Einst war ich, o Herr, zum Erhabenen gekommen um die Lehre zu hören841. Da hat mir, o Herr, der Erhabene die Lehre dargelegt, weiter und weiter, inniger und inniger, mit ihren Teilen von dunkel und licht842. Je mehr und mehr nun, o Herr, der Erhabene die Lehre dargelegt hat843, weiter und weiter, inniger und inniger, mit ihren Teilen von dunkel und licht, desto mehr und mehr hab' ich bei dieser Lehre Hellsicht erlangt und schon ein Ding bei den Dingen sicher herausgefunden, bin am Meister klar geworden: ›Vollkommen erwacht ist der Erhabene, wohlkundgetan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut die Jüngerschaft.‹

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt an heilsamen Dingen. Da sind dies die heilsamen Dinge, und zwar: die vier Pfeiler der Einsicht, die vier gewaltigen Kämpfe, die vier Machtgebiete, die fünf Fähigkeiten, die fünf Vermögen, die sieben Erweckungen, der heilige achtfältige Weg. Da kann, o Herr, ein Mönch den Wahn versiegen lassen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen. Das ist, o Herr, unübertrefflich an heilsamen Dingen, das hat der Erhabene restlos verstanden; und weil das der Erhabene restlos verstanden hat, gibt es darüber hinaus nichts mehr zu verstehn, wobei etwa ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum wäre, und zwar bei heilsamen Dingen844.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt beim Aufweisen der Bereiche. Sechs gibt es, o Herr, der innerlichäußerlichen Bereiche: das Auge und die Formen, das Ohr und die Töne, die Nase und die Düfte, die Zunge und die Säfte, den Leib und die Tastungen, das Denken und die Dinge845. Das ist, o Herr, unübertrefflich beim Aufweisen der Bereiche, das hat der Erhabene restlos verstanden; und weil das der Erhabene restlos verstanden hat, gibt es darüber hinaus nichts mehr zu verstehn, wobei etwa ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum wäre, und zwar beim Aufweisen der Bereiche.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt in Bezug auf die Empfängnis. Vier Arten gibt es, o Herr, der Empfängnis: da kommt eben, o Herr, einer unbewußt in den Schoß der Mutter herab, unbewußt bleibt er im Schoße der Mutter, unbewußt kehrt er aus dem Schoße der Mutter hervor846; das ist die erste Art der Empfängnis. Weiter sodann, o Herr: da kommt einer bewußt in den Schoß der Mutter herab, unbewußt bleibt er im Schoße der Mutter, unbewußt kehrt er aus dem Schoße [490] der Mutter hervor; das ist die zweite Art der Empfängnis. Weiter sodann, o Herr: da kommt einer bewußt in den Schoß der Mutter herab, bewußt bleibt er im Schoße der Mutter, unbewußt kehrt er aus dem Schoße der Mutter hervor; das ist die dritte Art der Empfängnis. Weiter sodann, o Herr: da kommt einer bewußt in den Schoß der Mutter herab, bewußt bleibt er im Schoße der Mutter, bewußt kehrt er aus dem Schoße der Mutter hervor; das ist die vierte Art der Empfängnis. Das ist, o Herr, unübertrefflich in Bezug auf die Empfängnis.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt je nach der Art bestimmter Voranzeige. Vier Arten gibt es, o Herr, von bestimmter Voranzeige: da kann, o Herr, einer aus Anzeichen Voranzeigen: ›Daran denkst du, dies bedenkst du, das ist dein Gedanke‹: und wenn er auch viel voranzeigt, genau so ist es, nicht anders; das ist die erste Art bestimmter Voranzeige. Weiter sodann, o Herr: da zeigt einer nicht wohl aus Anzeichen voran, vielmehr hat er von Menschen oder von Nichtmenschen oder von Geistern Töne vernommen, die er dann auslegt: ›Daran denkst du, dies bedenkst du, das ist dein Gedanke‹: und wenn er auch viel voranzeigt, genau so ist es, nicht anders; das ist die zweite Art bestimmter Voranzeige. Weiter sodann, o Herr: da zeigt einer nicht wohl aus Anzeichen voran, noch auch hat er von Menschen oder von Nichtmenschen oder von Geistern Töne vernommen, die er dann auslegt, vielmehr hat er nachgesonnen und nachgedacht und nachsinnend einen Nachhall gehört, den er auslegt: ›Daran denkst du, dies bedenkst du, das ist dein Gedanke‹: und wenn er auch viel voranzeigt, genau so ist es, nicht anders; das ist die dritte Art bestimmter Voranzeige. Weiter sodann, o Herr: da zeigt einer nicht wohl aus Anzeichen voran, noch auch hat er von Menschen oder von Nichtmenschen oder von Geistern Töne vernommen, die er dann auslegt, er hat auch nicht nachgesonnen und nachgedacht und nachsinnend einen Nachhall gehört, den er dann auslegt, aber in sinnend gedenkende Schauung eingegangen erfaßt er geistig den Geist und erkennt: ›Wie bei diesem Lieben die gedanklichen Unterscheidungen gerichtet sind, so muß es bei ihm unverzüglich zu der und der geistigen Vorstellung kommen‹: und wenn er auch viel voranzeigt, genau so ist es, nicht anders; das ist die vierte Art bestimmter Voranzeige. Das ist, o Herr, unübertrefflich je nach der Art bestimmter Voranzeige847.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt bei der Erfüllung der Gesichte. Vier Arten gibt es, o Herr, von Erfüllung der Gesichte: da hat, o Herr, irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen eben diesen Körper da von der Sohle bis zum Scheitel, den hautüberzogenen, den [491] unterschiedliches Unreine ausfüllt, sich betrachten kann: ›Dieser Körper trägt einen Schopf, ist behaart, hat Nägel und Zähne, Haut und Fleisch, Sehnen und Knochen und Knochenmark, Nieren, Herz und Leber, Zwerchfell, Milz, Lungen, Magen, Eingeweide, Weichteile und Kot, hat Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Lymphe, Tränen, Serum, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin‹; das ist die erste Art Erfüllung der Gesichte848. Weiter sodann, o Herr: da hat irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen eben diesen Körper da von der Sohle bis zum Scheitel, den hautüberzogenen, den unterschiedliches Unreine ausfüllt, sich also betrachten kann: und indem er weiter eindringt in des Menschen Haut und Fleisch und Blut betrachtet er sich das Gerippe; das ist die zweite Art Erfüllung der Gesichte. Weiter sodann, o Herr: da hat irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen sich darüber erhebt und am Menschen die Wellen des Bewußtseins gewahr wird, wie sie nach beiden Seiten ununterbrochen dahinfließen, in Brandung zu dieser Welt, in Brandung zu jener Welt; das ist die dritte Art Erfüllung der Gesichte. Weiter sodann, o Herr: da hat irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen sich darüber erhebt und am Menschen die Wellen des Bewußtseins gewahr wird, wie sie nach beiden Seiten ununterbrochen dahinfließen, ohne Brandung zu dieser Welt, ohne Brandung zu jener Welt; das ist die vierte Art Erfüllung der Gesichte. Das ist, o Herr, unübertrefflich bei der Erfüllung der Gesichte.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt beim Aufweisen der Personen. Sieben Arten gibt es, o Herr, von Personen: da ist der Beiderseiterlöste, der Weisheiterlöste, der Körperzeuge, der Aufgeklärte, der Gläubigerlöste, der Wissendergebene, der Gläubigergebene. Das ist, o Herr, unübertrefflich beim Aufweisen der Personen849.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt in Bezug auf die Kämpfe. Sieben gibt es, o Herr, der Erweckungen, und zwar: der Einsicht Erweckung, des Tiefsinns Erweckung, der Kraft Erweckung, der Heiterkeit Erweckung, der Lindheit Erweckung, der Innigkeit Erweckung, des Gleichmuts Erweckung. Das ist, o Herr, unübertrefflich in Bezug auf die Kämpfe.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt je nachdem man vorschreiten kann. Nach viererlei Art, o Herr, kann man vorschreiten: auf einem schmerzlichen Pfade, wo man langsam verstehn [492] lernt, auf einem schmerzlichen Pfade, wo man eilends verstehn lernt; auf einem fröhlichen Pfade, wo man langsam verstehn lernt, auf einem fröhlichen Pfade, wo man eilends verstehn lernt. Was nun, o Herr, den Pfad betrifft, der schmerzlich und langsam zum Verständnis führt: ein solches Vorschreiten, o Herr, wird eben zwiefach als minder bezeichnet, wegen der Schmerzlichkeit und wegen der Langsamkeit. Was aber, o Herr, den Pfad betrifft, der schmerzlich und eilends zum Verständnis führt: ein solches Vorschreiten, o Herr, wird wegen der Schmerzlichkeit als minder bezeichnet. Was dann, o Herr, den Pfad betrifft, der fröhlich und langsam zum Verständnis führt: ein solches Vorschreiten, o Herr, wird wegen der Langsamkeit als minder bezeichnet. Und was nun, o Herr, den Pfad betrifft, der fröhlich und eilends zum Verständnis führt: ein solches Vorschreiten, o Herr, wird eben zwiefach als vorzüglich bezeichnet, wegen der Fröhlichkeit und wegen der Schnelligkeit. Das ist, o Herr, unübertrefflich in Bezug auf das Vorschreiten850.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt je nachdem man zu reden hat. Da mag, o Herr, einer nicht wohl zur Lüge neigende Sprache führen, auch nicht Verkehrtes angeben, hinterrücks reden, auch keinen Anstoß erregen mit der Absicht auf Trumpf: besonnen, besonnen nur spricht er sich aus, reich an Inhalt, zur rechten Zeit. Das ist, o Herr, unübertrefflich in Bezug auf das Reden851.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt je nachdem der Mensch sich betragen soll. Da mag, o Herr, einer wahrhaft sein und vertrauenswürdig, kein Späher und Verräter, kein Bezichtiger und Auskundschafter, nicht Vorteil um Vorteil zu erwuchern trachten; er wird die Tore der Sinne hüten, beim Mahle Maß halten, unbestechlich sein, der Wachsamkeit sich weihen, beharrlich, standhaft bleiben, kundig, einsichtig, begütigend bereit sein als einer, der Weg und Steg und Rat weiß, es reizen ihn keine Genüsse, sinnig und heiter wandelt er dahin. Das ist, o Herr, unübertrefflich in Bezug auf menschliches Betragen.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt je nach der Art des Gehorsams. Vier Arten gibt es, o Herr, von Gehorsam: es kennt, o Herr, der Erhabene eine andere Person von selbst nach gründlicher Beobachtung: ›Diese Person wird, wie sie dem Gebote Schritt um Schritt nachkommt, nach Vernichtung der drei Fesseln zur Hörerschaft gelangen, dem Verderben entronnen zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilen‹; es kennt, o Herr, der Erhabene eine andere Person von selbst nach gründlicher Beobachtung: ›Diese Person wird, wie sie dem Gebote Schritt um Schritt nachkommt, nach Vernichtung der drei Fesseln, von Gier, Haß und Irre erleichtert, fast schon geläutert, nur einmal wiederkehren, nur einmal noch zu dieser Welt gekommen dem Leiden ein Ende machen‹; es [493] kennt, o Herr, der Erhabene eine andere Person von selbst nach gründlicher Beobachtung: ›Diese Person wird, wie sie dem Gebote Schritt um Schritt nachkommt, nach Vernichtung der fünf niederzerrenden Fesseln emporsteigen um von dort aus zu erlöschen, nicht mehr zurückzukehren nach jener Welt‹; es kennt, o Herr, der Erhabene eine andere Person von selbst nach gründlicher Beobachtung: ›Diese Person wird, wie sie dem Gebote Schritt um Schritt nachkommt, den Wahn versiegen lassen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen.‹ Das ist, o Herr, unübertrefflicher Bescheid je nach der Art des Gehorsams.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt eben also je nach dem Wissen von der Erlösung bei anderen Personen. Das ist, o Herr, unübertrefflicher Bescheid in Bezug auf das Wissen von anderer Personen Erlösung.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt bei den Behauptern der Ewigkeit. Drei Arten gibt es, o Herr, wie Ewigkeit behauptet wird. Da hat, o Herr, irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert: als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an viele hunderttausend Leben; ›Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins Dasein‹: so erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt nun also aus: ›Die Zeiten der Vergangenheit kenn' ich schon: zusammengeballt hatte sich die Welt und auseinandergeballt; und die Zeiten der Zukunft kenn' ich wohl auch852: zusammenballen wird sich die Welt und auseinanderballen. Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist die erste Behauptung der Ewigkeit. Weiter sodann, o Herr: da hat irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, [494] in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während einer Weltenentstehung und Weltenvergehung, dann an die Zeiten während zweier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während dreier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während vier, fünf, zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt nun also aus: ›Die Zeiten der Vergangenheit kenn' ich gar wohl: zusammengeballt hatte sich diese Welt und auseinandergeballt; und auch die Zeiten der Zukunft kenn' ich gar wohl: zusammenballen wird sich die Welt und auseinanderballen. Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist die zweite Behauptung der Ewigkeit. Weiter sodann, o Herr: da hat irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während zwanzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, während dreißig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt nun also aus: ›Die Zeiten der Vergangenheit kenn' ich nunmehr: bald zusammengeballt hatte sich diese Welt, bald auseinandergeballt; und die Zeiten der Zukunft kenn' ich nunmehr: bald zusammenballen wird sich die Welt, bald auseinanderballen853. Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und die Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist die dritte Behauptung der Ewigkeit. Da gibt es, o Herr, unübertrefflichen Bescheid, wenn Ewigkeit behauptet wird.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt bei der erinnernden Erkenntnis früherer Daseinsformen. Da kann, o Herr, irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung erringen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Nun gibt es, o Herr, Wesen, bei denen es nicht möglich ist mit Zählen oder mit Rechnen die Dauer zu bestimmen; aber in was für einer Selbstgestaltung man auch einstmals bestanden haben mag, war es nun in formhafter Welt oder in formloser Welt, in bewußter Sphäre oder in unbewußter Sphäre oder in weder bewußt noch unbewußter [495] Wesen Bereich: mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen ist da die erinnernde Erkenntnis früherer Daseinsformen erreichbar. Da gibt es, o Herr, unübertrefflichen Bescheid, wenn frühere Daseinsform erinnernd erkannt werden soll854.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt bei der Erkenntnis vom Verschwinden und Erscheinen der Wesen. Da kann, o Herr, irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung erringen, wo er innig im Herzen mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sieht, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, er kann erkennen wie die Wesen je nach den Taten wiederkehren. ›Diese lieben Wesen sind freilich in Taten dem Schlechten zugetan, in Worten dem Schlechten zugetan, in Gedanken dem Schlechten zugetan, tadeln Heiliges, achten Verkehrtes, tun Verkehrtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, geraten sie auf den Abweg, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere Welt. Jene lieben Wesen sind aber in Taten dem Guten zugetan, in Worten dem Guten zugetan, in Gedanken dem Guten zugetan, tadeln nicht Heiliges, achten Rechtes, tun Rechtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem Tode, geraten sie auf gute Fährte, in selige Welt.‹ So kann er mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Grenzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, er kann erkennen wie die Wesen ja nach den Taten wiederkehren. Da gibt es, o Herr, unübertrefflichen Bescheid, wenn das Verschwinden und Erscheinen der Wesen erkannt werden soll.

Ferner aber, o Herr, ist das unübertrefflich, wie der Erhabene die Lehre darlegt bei der Entfaltung von Macht. Zwei Arten sind es, o Herr, von Macht entfaltung: es gibt, o Herr, eine Macht mit Wahn bestanden, mit Haften bestanden, die ›nicht heilig‹ genannt wird; es gibt, o Herr, eine Macht ohne Wahn bestanden, ohne Haften bestanden, die ›heilig‹ genannt wird. Was ist das aber, o Herr, für eine Macht, die mit Wahn bestanden, mit Haften bestanden, ›nicht heilig‹ genannt wird855? Da hat, o Herr, irgendein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen auf mannigfaltige Weise Machtentfaltung an sich erfahren mag: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein; oder sichtbar und unsichtbar zu werden; auch durch Mauern, Wälle, Felsen hindurchzuschweben wie durch die Luft; oder auf der Erde auf- und unterzutauchen wie im Wasser; auch auf dem Wasser zu wandeln [496] ohne unterzusinken wie auf der Erde; oder auch durch die Luft sitzend dahinzufahren wie der Vogel mit seinen Fittichen; auch etwa diesen Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit der Hand zu befühlen und zu berühren; etwa gar bis zu den Brahmawelten den Körper in seiner Gewalt zu haben. Das ist, o Herr, eine Macht mit Wahn bestanden, mit Haften bestanden, die ›nicht heilig‹ genannt wird. Was ist es nun aber, o Herr, für eine Macht, die ohne Wahn bestanden, ohne Haften bestanden, ›heilig‹ genannt wird? Da kann, o Herr, ein Mönch, wenn er sich wünscht: ›Bei Widerwärtigem will ich unwiderwärtig gewahrbleiben‹, dabei unwiderwärtig gewahrbleiben; wenn er sich wünscht: ›Bei Unwiderwärtigem will ich widerwärtig gewahrbleiben‹, dabei widerwärtig gewahrbleiben; wenn er sich wünscht: ›Bei Widerwärtigem und Unwiderwärtigem will ich unwiderwärtig gewahrbleiben‹, dabei unwiderwärtig gewahrbleiben; wenn er sich wünscht: ›Bei Unwiderwärtigem und Widerwärtigem will ich widerwärtig gewahrbleiben‹, dabei widerwärtig gewahrbleiben; wenn er sich wünscht: ›Widerwärtiges und Unwiderwärtiges, beides will ich von mir weisen und gleichmütig bleiben, besonnen, klar bewußt‹, dabei gleichmütig bleiben, besonnen, klar bewußt. Das nun, o Herr, ist eine Macht ohne Wahn bestanden, ohne Haften bestanden, die ›heilig‹ genannt wird. Das ist, o Herr, der unübertreffliche Bescheid, wenn Macht entfaltet werden soll, das hat der Erhabene restlos verstanden; und weil das der Erhabene restlos verstanden hat, gibt es darüber hinaus nichts mehr zu verstehn, wobei etwa ein anderer Asket oder Priester reicher als der Erhabene an Weistum wäre, und zwar bei der Entfaltung von Macht.

Was da, o Herr, mit Vertrauen einem edlen Sohne erreichbar ist durch mutige Beharrlichkeit, Beständigkeit, durch Mannesgewalt, Manneskraft, Mannestapferkeit, Mannesausdauer: es ist vom Erhabenen erreicht worden. Denn der Erhabene, o Herr, ist nicht dem Genießen, am Wohlgenuß klebend, hingegeben, dem gewöhnlichen, gemeinen, alltäglichen, unheiligen, unheilsamen; und auch keiner Selbstkasteiung hingegeben, der leidigen, unheiligen, unheilsamen: dagegen hat der Erhabene die vier Schauungen, die das Herz erquicken, schon im Leben beseligen, nach Wunsch gewonnen, in ihrer Fülle und Weite856.

Wenn man, o Herr, mich da fragen würde: ›Wie denn nun, Bruder Sāriputto: hat es in vergangenen Zeiten andere Asketen oder Priester gegeben, die reicher als der Erhabene an Weistum waren, im Erwachtsein?‹, so würd' ich, o Herr, auf diese Frage mit Nein antworten. ›Oder wird es wohl, Bruder Sāriputto, in künftigen Zeiten andere Asketen oder Priester geben, die reicher als der Erhabene an Weistum sein werden, im Erwachtsein?‹ Auch darauf, o Herr, würd' ich Nein sagen. ›Wie aber nun, Bruder Sāriputto: gibt es in der [497] Gegenwart andere Asketen oder Priester, die reicher als der Erhabene an Weistum sind, im Erwachtsein?‹ Auch dies, o Herr, würd' ich mit Nein beantworten. Wenn man, o Herr, mich da fragen würde: ›Wie aber nun, Bruder Sāriputto: hat es in vergangenen Zeiten andere Asketen oder Priester gegeben, die dem Erhabenen ganz gleich waren im Erwachtsein?‹, so würd' ich, o Herr, auf diese Frage mit Ja antworten. ›Und wird es wohl, Bruder Sāriputto, in künftigen Zeiten andere Asketen oder Priester geben, die dem Erhabenen ganz gleich sein werden im Erwachtsein?‹ Auch darauf, o Herr, würd' ich Ja sagen. ›Wie denn aber, Bruder Sāriputto: gibt es in der Gegenwart andere Asketen oder Priester, die dem Erhabenen ganz gleich sind im Erwachtsein?‹ Darauf würd' ich, o Herr, mit Nein antworten. Und wenn man mich, o Herr, nun weiter befragte: ›Warum hat wohl der ehrwürdige Sāriputto das eine zugegeben und das andere nicht zugegeben?‹, so würd' ich, o Herr, auf diese Frage derart antworten: ›Von Angesicht hab' ich es, Brüder, vom Erhabenen gehört, von Angesicht vernommen: »Es hat in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte gegeben, die mir ganz gleich waren im Erwachtsein«; von Angesicht hab' ich es, Brüder, vom Erhabenen gehört, von Angesicht vernommen: »Es wird in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte geben, die mir ganz gleich sein werden im Erwachtsein«; von Angesicht hab' ich es, Brüder, vom Erhabenen gehört, von Angesicht vernommen: »Unmöglich ist es und kann nicht sein, daß in ein und derselben Weltordnung zwei Heilige, vollkommen Erwachte zugleich auftreten könnten: ein solcher Fall kommt nicht vor857.«‹ Vielleicht hab' ich, o Herr, mit solcher Antwort auf solche Frage auch wirklich die Worte des Erhabenen gebraucht und den Erhabenen nicht mit Unrecht angeführt und der Lehre gemäß geredet, so daß sich da kein entsprechender Folgesatz als ungehörig erweisen kann858

»Gewiß hast du, Sāriputto, mit solcher Antwort auf solche Frage auch wirklich meine Worte gebraucht und mich nicht mit Unrecht angeführt und der Lehre gemäß geredet, so daß sich da kein entsprechender Folgesatz als ungehörig erweisen kann.«


Nach diesem Bezeugnis hat der ehrwürdige Udāyī sich also an den Erhabenen gewandt:

»Wunderbar, o Herr, außerordentlich, o Herr, ist des Vollendeten Genügsamkeit, Zufriedenheit, Abgeschiedenheit, da ja doch der Vollendete so hohe Macht, so hohe Gewalt erworben hat, aber sich eben nicht zu erkennen geben mag. Wäre davon, o Herr, auch nur ein oder das andere Ding den andersfährtigen Pilgern bei sich zu gewahren möglich, sie würden damit schon eine Flagge aufhissen859. Wunderbar, o Herr, außerordentlich, o Herr, ist des Vollendeten [498] Genügsamkeit, Zufriedenheit, Abgeschiedenheit, da ja doch der Vollendete so hohe Macht, so hohe Gewalt erworben hat, aber sich eben nicht zu erkennen geben mag.«

»Ja sieh' nur, Udāyī, wie der Vollendete genügsam, zufrieden, abgeschieden bleibt, da ja doch der Vollendete so hohe Macht, so hohe Gewalt erworben hat, aber sich eben nicht zu erkennen geben mag. Wäre freilich, Udāyī, davon auch nur ein oder das andere Ding den andersfährtigen Pilgern bei sich zu gewahren möglich, so würden sie damit schon eine Flagge aufhissen. Ja sieh' nur, Udāyī, wie der Vollendete genügsam, zufrieden, abgeschieden bleibt, da ja doch der Vollendete so hohe Macht, so hohe Gewalt erworben hat, aber sich eben nicht zu erkennen geben mag860

Da hat nun der Erhabene sich an den ehrwürdigen Sāriputto gewandt:

»Wohlan denn, Sāriputto, so magst du diesen Gedankengang wiederholt darstellen, vor Mönchen und Nonnen, vor Anhängern und Anhängerinnen. Denn wenn auch wohl, Sāriputto, unter eitlen Menschen manche am Vollendeten ein Zweifel oder ein Bedenken ankommen mag, so können auch solche, wenn sie diesen Gedankengang vernommen haben, Zweifel oder Bedenken am Vollendeten verlieren.«


So hat da der ehrwürdige Sāriputto im Angesicht des Erhabenen die Klarheit kundgetan. Darum eben ist diese Ausführung ›Um klar zu werden‹ benannt.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 2, Zürich/Wien 31957, S. 488-499.
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Hannibal

Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.

68 Seiten, 4.80 Euro

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Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

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