Achte Rede

Die Elefantenspur

II

[207] Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos. Dort nun wandte sich der ehrwürdige Sāriputto an die Mönche: »Brüder Mönche!« – »Bruder!« antworteten da jene Mönche dem ehrwürdigen Sāriputto aufmerksam. Der ehrwürdige Sāriputto sprach also:

»Gleichwie etwa, ihr Brüder, alles Lebendige, Bewegliche, Fußbegabte in der Elefantenspur mit fortkommt, die Elefantenspur ist ja der Größe wegen als die vornehmste ihrer Art bekannt: ebenso nun auch, ihr Brüder, stellt sich alles Gute in den vier heiligen Wahrheiten ein; in welchen vier? In der heiligen Wahrheit vom Leiden, in der heiligen Wahrheit von der Leidensentwicklung, in der heiligen Wahrheit von der Leidensauflösung, in der heiligen Wahrheit von dem zur Leidensauflösung führenden Pfade.

[207] Was ist aber, Brüder, die heilige Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Leiden, was man begehrt nicht er langen, das ist Leiden, kurz gesagt: die fünf Stücke des Anhangens sind Leiden. Was sind aber, Brüder, die fünf Stücke des Anhangens? Es ist da ein Stück Anhangen an der Form, ein Stück Anhangen am Gefühl, ein Stück Anhangen an der Wahrnehmung, ein Stück Anhangen an der Unterscheidung, ein Stück Anhangen am Bewußtsein. Was ist aber, Brüder, das Stück Anhangen an der Form? Die vier Hauptstoffe und was durch die vier Hauptstoffe als Form besteht. Was sind aber, Brüder, die vier Hauptstoffe? Die Erdenart, die Wasserart, die Feuerart, die Luftart.

Was ist nun, Brüder, die Erdenart? Die Erdenart mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Brüder, die innerliche Erdenart? Was sich innerlich einzeln fest und hart dargestellt hat, als wie Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Mark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Magen, Eingeweide, Weichteile, Kot, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln fest und hart dargestellt hat: das nennt man, Brüder, innerliche Erdenart. Was es nun da an innerlicher Erdenart und was es an äußerlicher Erdenart gibt, ist Erdenart. Und: ›Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst‹: so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Edenart satt, löst den Sinn von der Erdenart ab.

Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo die äußeren Wasser rasen, und verschwunden ist dann die äußere Erde. Dieser äußerlichen Erdenart, der so ungeheueren, Vergänglichkeit wird sich also, ihr Brüder, zeigen, zeigen wird es sich, daß sie den Gesetzen der Zerstörung, der Auflösung, der Veränderung unterworfen ist: und von diesem Körper da, der acht Spannen hoch ist, ein Gemächte des Durstes, von dem gälte vielleicht ›Ich‹ oder ›Mein‹ oder ›Bin‹? Vielmehr ›Nichts ist sein‹ gilt in Wirklichkeit.

Wenn die Leute, ihr Brüder, einen solchen Mönch tadeln, verurteilen, verfolgen, angreifen, so denkt er dabei: ›Entstanden ist mir da dieses Wehegefühl, durch Gehörberührung hervorgerufen, und es ist bedingt, nicht unbedingt; wodurch bedingt? Durch Berührung bedingt.‹ Und: ›Die Berührung ist vergänglich‹ merkt er, ›Das Gefühl ist vergänglich‹ merkt er, ›Die Wahrnehmung ist vergänglich‹ merkt er, ›Die Unterscheidungen sind vergänglich‹ merkt er, ›Das Bewußtsein ist vergänglich‹ merkt er. Sein Gemüt, das die Elemente also zerlegt, erhebt sich, erheitert sich, wird stark und standhaft.

Wenn die Leute, ihr Brüder, einem solchen Mönche unhöflich, lieblos, rauh begegnen, ihn mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken [208] prügeln, mit Schwertern treffen, so denkt er dabei: ›So beschaffen ist ja dieser Körper, daß man ihn mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken prügeln, mit Schwertern treffen kann! Und das Wort des Erhabenen im Gleichnis von der Säge lautet: »Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen.« Gestählt aber wird meine Kraft sein, unbeugsam, gewärtig die Einsicht, unverrückbar, beruhigt der Körper, unregsam, vertieft das Gemüt, einig. Wollen sie, nun so sollen sie diesen Körper mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken prügeln, mit Schwertern treffen: erfüllt werde jene Weisung der Erwachten.‹

Wenn diesem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt, so wird er befangen, gerät in Aufregung: ›Unmöglich ist's mir, es ist mir ja nicht möglich! Kaum kann ich's ertragen, wie schwer ist es, ach, daß mir, der ich also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenke, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt!‹ Gleichwie etwa, ihr Brüder, die Schwiegertochter, dem Schwiegervater begegnend, befangen wird, in Aufregung gerät: ebenso nun auch, ihr Brüder, wird da ein Mönch befangen, gerät in Aufregung, wenn ihm, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt.

Wenn diesem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit ausdauert, so ist er beglückt. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.

Was ist nun, Brüder, die Wasserart? Die Wasserart mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Brüder, die innerliche Wasserart? Was sich innerlich einzeln flüssig und wässerig dargestellt hat, als wie Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Lymphe, Tränen, Serum, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flüssig und wässerig dargestellt hat: das nennt man, Brüder, innerliche Wasserart. Was es nun da an innerlicher Wasserart und was es an äußerlicher Wasserart gibt, ist Wasserart. Und: ›Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst‹: so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Wasserart satt, löst den Sinn von der Wasserart ab.

Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo die äußeren Wasser rasen, wo sie ein Dorf fortreißen, eine Stadt fortreißen, eine Residenz fortreißen, ein Land wegspülen, Länder und Reiche wegspülen. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo die Gewässer des großen Meeres Hunderte von Meilen tief sind, wo sie sechshundert Meilen, neunhundert Meilen, zwölfhundert Meilen, fünfzehnhundert Meilen, achtzehnhundert Meilen tief sind. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, [209] wo das Wasser des großen Meeres sieben Palmen hoch steht, wo es sechs Palmen, wo es fünf Palmen, wo es vier Palmen, wo es drei Palmen, wo es zwei Palmen, wo es eine Palme hoch steht. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo das Wasser des großen Meeres sieben Mannestiefen hat, wo es sechs Mannestiefen, wo es fünf Mannestiefen, wo es vier Mannestiefen, wo es drei Mannestiefen, wo es zwei Mannestiefen, wo es eine Mannestiefe hat. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo das Wasser des großen Meeres halbe Manneshöhe erreicht, wo es bis zur Hüfte, wo es bis zum Knie, wo es bis zum Knöchel reicht. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo das Wasser des großen Meeres kein Naß von der Höhe eines Fingergliedes besitzt. Dieser äußerlichen Wasserart, der so ungeheueren, Vergänglichkeit wird sich also, ihr Brüder, zeigen, zeigen wird es sich, daß sie den Gesetzen der Zerstörung, der Auflösung, der Veränderung unterworfen ist: und von diesem Körper da, der acht Spannen hoch ist, ein Gemächte des Durstes, von dem gälte vielleicht ›Ich‹ oder ›Mein‹ oder ›Bin‹? Vielmehr ›Nichts ist sein‹ gilt in Wirklichkeit.

Wenn da dem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit ausdauert, so ist er beglückt. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.

Was ist nun, ihr Brüder, die Feuerart? Die Feuerart mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Brüder, die innerliche Feuerart? Was sich innerlich einzeln flammig und feurig dargestellt hat, als wie wodurch Wärme erzeugt wird, wodurch man verdaut, wodurch man sich erhitzt, wodurch gekaute Speise und geschlürfter Trank einer vollkommenen Umwandlung erliegen, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flammig und feurig dargestellt hat: das nennt man, Brüder, innerliche Feuerart. Was es nun da an innerlicher Feuerart und was es an äußerlicher Feuerart gibt, ist Feuerart. Und: ›Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst‹: so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Feuerart satt, löst den Sinn von der Feuerart ab.

Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo die äußeren Feuer rasen, wo sie ein Dorf verzehren, eine Stadt verzehren, eine Residenz verzehren, ein Land verzehren, Länder und Reiche verzehren, wo sie Wiesen und Anger, Wälder und Auen und blühende Gefilde ergreifen und erst erlöschen, wenn alles ausgebrannt ist. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo man mit einer Hahnenfeder oder mit einem Bindfaden Feuer anzuglimmen sucht. Dieser äußerlichen Feuerart, der so ungeheueren, Vergänglichkeit wird sich also, ihr Brüder, zeigen, zeigen wird es sich, daß sie den Gesetzen der Zerstörung, der Auflösung, der Veränderung unterworfen ist: und von diesem Körper da, der acht Spannen hoch ist, ein Gemächte des Durstes, von dem gälte vielleicht [210] ›Ich‹ oder ›Mein‹ oder ›Bin‹? Vielmehr ›Nichts ist sein‹ gilt in Wirklichkeit.

Wenn da dem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit ausdauert, so ist er beglückt. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.

Was ist nun, Brüder, die Luftart? Die Luftart mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Brüder, die innerliche Luftart? Was sich innerlich einzeln flüchtig und luftig dargestellt hat, als wie die aufsteigenden und die absteigenden Winde, die Winde des Bauches und Darmes, die Winde, die jedes Glied durchströmen, die Einatmung und die Ausatmung: dies, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flüchtig und luftig dargestellt hat, das nennt man, Brüder, innerliche Luftart. Was es nun da an innerlicher Luftart und was es an äußerlicher Luftart gibt, ist Luftart. Und: ›Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst‹: so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Luftart satt, löst den Sinn von der Luftart ab.

Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, wo die äußeren Lüfte rasen, wo sie ein Dorf fortreißen, eine Stadt fortreißen, eine Residenz fortreißen, ein Land verwehen, Länder und Reiche verwehen. Es gibt, ihr Brüder, eine Zeit, im letzten Monat des Sommers, wo man mit einem Palmenwedel, mit einem Fächer Wind anwehen muß, wo selbst an fließendem Wasser kein Halm sich regt. Dieser äußerlichen Luftart, der so ungeheueren, Vergänglichkeit wird sich also, ihr Brüder, zeigen, zeigen wird es sich, daß sie den Gesetzen der Zerstörung, der Auflösung, der Veränderung unterworfen ist: und von diesem Körper da, der acht Spannen hoch ist, ein Gemächte des Durstes, von dem gälte vielleicht ›Ich‹ oder ›Mein‹ oder ›Bin‹? Vielmehr ›Nichts ist sein‹ gilt in Wirklichkeit.

Wenn die Leute, ihr Brüder, einen solchen Mönch tadeln, verurteilen, verfolgen, angreifen, so denkt er dabei: ›Entstanden ist mir da dieses Wehegefühl, durch Gehörberührung hervorgerufen, und es ist bedingt, nicht unbedingt, wodurch bedingt? Durch Berührung bedingt.‹ Und: ›Die Berührung ist vergänglich‹ merkt er, ›Das Gefühl ist vergänglich‹ merkt er, ›Die Wahrnehmung ist vergänglich‹ merkt er, ›Die Unterscheidungen sind vergänglich‹ merkt er, ›Das Bewußtsein ist vergänglich‹ merkt er. Sein Gemüt, das die Elemente also zerlegt, erhebt sich, erheitert sich, wird stark und standhaft.

Wenn die Leute, ihr Brüder, einem solchen Mönche unhöflich, lieblos, rauh begegnen, ihn mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken prügeln, mit Schwertern treffen, so denkt er dabei: ›So beschaffen ist ja dieser [211] Körper, daß man ihn mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken prügeln, mit Schwertern treffen kann! Und das Wort des Erhabenen im Gleichnis von der Säge lautet: »Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen.« Gestählt aber wird meine Kraft sein, unbeugsam, gewärtig die Einsicht, unverrückbar, beruhigt der Körper, unregsam, vertieft das Gemüt, einig. Wollen sie, nun so sollen sie diesen Körper mit Fäusten schlagen, mit Steinen werfen, mit Stöcken prügeln, mit Schwertern treffen: erfüllt werde jene Weisung der Erwachten.‹

Wenn diesem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt, so wird er befangen, gerät in Aufregung: ›Unmöglich ist's mir, es ist mir ja nicht möglich! Kaum kann ich's ertragen, wie schwer ist es, ach, daß mir, der ich also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenke, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt!‹ Gleichwie etwa, ihr Brüder, die Schwiegertochter, dem Schwiegervater begegnend, befangen wird, in Aufregung gerät: ebenso nun auch, ihr Brüder, wird da ein Mönch befangen, gerät in Aufregung, wenn ihm, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit versagt.

Wenn diesem Mönche, ihr Brüder, der also des Erwachten, also der Lehre, also der Jünger gedenkt, der Gleichmut edler Standhaftigkeit ausdauert, so ist er beglückt. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.


Gleichwie etwa, ihr Brüder, vermittelst der Balken und Binsen, des Strohs und Lehms ein begrenzter Raum, eben ›das Haus‹ zustande kommt: geradeso nun, ihr Brüder, kommt vermittelst der Knochen und Sehnen, des Fleisches und der Haut ein begrenzter Raum, eben ›die Form‹ zustande.

Ist von innen das Gesicht, ihr Brüder, ungebrochen, und treten von außen die Formen nicht in den Gesichtskreis, so findet auch kein entsprechendes Ineinandergreifen statt, und es kommt zu keiner Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins.

Ist von innen das Gesicht, ihr Brüder, ungebrochen, und treten von außen die Formen in den Gesichtskreis, und es findet kein entsprechendes Ineinandergreifen statt, so kommt es auch zu keiner Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins.

Sobald aber, ihr Brüder, von innen das Gesicht ungebrochen ist, und von außen die Formen in den Gesichtskreis treten, und es findet ein entsprechendes Ineinandergreifen statt, so kommt es also zur Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins. Die Form, die dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen an der Form ein, das Gefühl, das dem so gebildeten eignet, [212] stellt sich im Stück Anhangen am Gefühl ein, die Wahrnehmung, die dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen an der Wahrnehmung ein, die Unterscheidungen, die dem so gebildeten eignen, stellen sich im Stück Anhangen an der Unterscheidung ein, das Bewußtsein, das dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen am Bewußtsein ein. Man versteht jetzt: ›Das also ist die Einstellung, die Vereinigung, die Verbindung dieser fünf Stücke des Anhangens!‹ Und das Wort des Erhabenen lautet: ›Wer die bedingte Entstehung merkt, der merkt die Satzung: wer die Satzung merkt, der merkt die bedingte Entstehung.‹ Bedingt sind sie aber entstanden, diese fünf Stücke des Anhangens. Was bei diesen fünf Stücken des Anhangens Wille, Vergnügen, Bejahung, Behagen ist, das ist die Leidensentwicklung; was bei diesen fünf Stücken des Anhangens Verneinung des Willensreizes, Verleugnung des Willensreizes ist, das ist die Leidensauflösung. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.

Ist von innen das Gehör, ihr Brüder, ungebrochen,

Ist von innen der Geruch, ihr Brüder, ungebrochen,

Ist von innen der Geschmack, ihr Brüder, ungebrochen,

Ist von innen das Getast, ihr Brüder, ungebrochen,

Ist von innen das Gedenken, ihr Brüder, ungebrochen, und treten von außen die Dinge nicht in den Denkkreis, so findet auch kein entsprechendes Ineinandergreifen statt, und es kommt zu keiner Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins.

Ist von innen das Gedenken, ihr Brüder, ungebrochen, und treten von außen die Dinge in den Denkkreis, und es findet kein entsprechendes Ineinandergreifen statt, so kommt es auch zu keiner Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins.

Sobald aber, ihr Brüder, von innen das Gedenken ungebrochen ist, und von außen die Dinge in den Denkkreis treten, und es findet ein entsprechendes Ineinandergreifen statt, so kommt es also zur Bildung des entsprechenden Teiles Bewußtseins. Die Form, die dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen an der Form ein, das Gefühl, das dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen am Gefühl ein, die Wahrnehmung, die dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen an der Wahrnehmung ein, die Unterscheidungen, die dem so gebildeten eignen, stellen sich im Stück Anhangen an der Unterscheidung ein, das Bewußtsein, das dem so gebildeten eignet, stellt sich im Stück Anhangen am Bewußtsein ein. Man versteht jetzt: ›Das also ist die Einstellung, die Vereinigung, die Verbindung dieser fünf Stücke des Anhangens!‹ Und das Wort des Erhabenen lautet: ›Wer die bedingte Entstehung merkt, der merkt die Satzung: wer die Satzung merkt, der merkt die bedingte Entstehung.‹ Bedingt sind sie aber entstanden, diese [213] fünf Stücke des Anhangens. Was bei diesen fünf Stücken des Anhangens Wille, Vergnügen, Bejahung, Behagen ist, das ist die Leidensentwicklung; was bei diesen fünf Stücken des Anhangens Verneinung des Willensreizes, Verleugnung des Willensreizes ist, das ist die Leidensauflösung. Insofern aber, ihr Brüder, hat ein Mönch viel geleistet.«


Also sprach der ehrwürdige Sāriputto. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des ehrwürdigen Sāriputto.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 1, Zürich/Wien 41956, S. 207-214.
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