Zehnte Rede

Māros Verweisung

[363] Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der ehrwürdige Mahāmoggallāno im Lande der Bhagger, bei der Stadt Suṃsumāragiram, im Forste des Bhesakaḷā-Waldes. Damals nun erging sich der ehrwürdige Mahāmoggallāno in einer Lichtung. Aber Māro der Böse war dem ehrwürdigen Mahāmoggallāno in den Bauch gefahren und hatte sich im Darm festgesetzt. Da kam nun dem ehrwürdigen Mahāmoggallāno der Gedanke: ›Was ist denn nur mein Bauch so schwer, wie etwa ein Sack voll Bohnen?‹ Und der ehrwürdige Mahāmoggallāno hielt seine Schritte an, ging in das Wohnhaus und setzte sich auf seinem Sitze nieder. Dort sitzend beobachtete sich der ehrwürdige Mahāmoggallāno aufmerksam. Und der ehrwürdige Mahāmoggallāno sah Māro den Bösen in seinem Bauche, im Darme sitzen, und nachdem er ihn gesehn sprach er also zu ihm:

»Weiche von hinnen, Böser, weiche von hinnen, Böser! Nicht den Vollendeten plage, nicht des Vollendeten Jünger, auf daß es nicht dir zu langem Leiden und Unheil gereiche.«

Doch Māro der Böse dachte bei sich: ›Ohne mich wirklich zu kennen oder [363] zu sehn spricht dieser Asket also zu mir; denn selbst Er, der sein Meister ist, hätte mich nicht so schnell erkannt: woher sollte mich erst dieser Jünger kennen!‹ Aber der ehrwürdige Mahāmoggallāno sprach also zu Māro dem Bösen:

»Allerdings kenn' ich dich, Böser, laß' die Hoffnung fahren: ›Er kennt mich nicht‹, Māro bist du, der Böse. Du aber, Böser, denkst bei dir: ›Ohne mich wirklich zu kennen oder zu sehn spricht dieser Asket also zu mir: denn selbst Er, der sein Meister ist, hätte mich nicht so schnell erkannt: woher sollte mich erst dieser Jünger kennen!‹«

Da gedachte nun Māro der Böse: ›Er hat mich wirklich erkannt und gesehn, dieser Asket, der da also zu mir spricht.‹ Und Māro der Böse fuhr aus dem Munde des ehrwürdigen Mahāmoggallāno hervor und stellte sich an den Türbalken hin. Und der ehrwürdige Mahāmoggallāno sah Māro den Bösen gegenüber stehn, und bei diesem Anblick sprach er also zu ihm:

»So seh' ich dich denn hier, Böser! Laß' die Hoffnung fahren: ›Er sieht mich nicht‹, dort stehst du, Böser, an den Türbalken gelehnt. – Vor langen Zeiten, Böser, war ich einst Māro gewesen und hieß Dūsī, hatte eine Schwester, die hieß Kāḷī; deren Sohn warst du, bist damals mein Neffe gewesen. Zu jener Zeit nun, Böser, war Kakusandho der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte in der Welt erschienen. Kakusandho nun aber, Böser, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte, hatte ein Jüngerpaar, das unter dem Namen Wissenswalt und Lebenswalt bekannt war, ein hohes, erlauchtes Paar. Denn so viel Jünger auch, Böser, Kakusandho der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte besaß: keiner reichte da wohl an den ehrwürdigen Wissenswalt heran, wenn es galt die Satzung darzulegen. Und so geschah es, Böser, daß der ehrwürdige Wissenswalt nach und nach eben als ›Wissenswalt, Wissenswalt‹ bekannt wurde. Der ehrwürdige Lebenswalt dagegen, Böser, pflegte im Inneren des Waldes zu weilen, oder unter einem großen Baume, oder in leerer Klause, und versenkte sich gar leicht in die Auflösung der Wahrnehmbarkeit. Eines Tages, Böser, hatte sich der ehrwürdige Lebenswalt, unter einem großen Baume sitzend, in die Auflösung der Wahrnehmbarkeit versenkt. Da sahn nun, Böser, Hirten und Landleute den ehrwürdigen Lebenswalt, in die Auflösung der Wahrnehmbarkeit verloren, am Fuße eines großen Baumes sitzen, und wie sie ihn da fanden riefen sie erstaunt und bestürzt aus: ›Seht nur, welch ein Wunder! Sitzend ist dieser Asket da gestorben! Laßt ihn uns bestatten.‹ Und jene Hirten und Landleute, Böser, trugen Stroh und Reisig und trockenen Dünger herbei, bedeckten damit den Körper des Ehrwürdigen, legten Feuer an und gingen fort. Am nächsten Morgen nun, Böser, kam der ehrwürdige Lebenswalt aus seiner Vertiefung zurück, erhob sich, schüttelte sein Gewand, nahm Mantel und Schale und begab sich ins Dorf [364] um Almosenspeise. Da sahn nun, Böser, jene Hirten und Landleute den ehrwürdigen Lebenswalt von Haus zu Haus schreiten, und als sie ihn gesehn riefen sie erschreckt und entsetzt aus: ›Seht, o seht nur! Der Asket, der da sitzend gestorben ist, der ist nun wieder lebendig geworden!‹ Und so geschah es, Böser, daß der ehrwürdige Lebenswalt nach und nach eben als ›Lebenswalt, Lebenswalt‹ bekannt wurde. – Aber Dūsī der Māro, Böser, gedachte nun also: ›Ich weiß wahrhaftig nicht, woher diese tugendreinen, edelgearteten Mönche kommen und wohin sie gehn; wie, wenn ich nun Priester und Hausväter aufzureizen suchte: Geht mir mit eueren tugendreinen, edelgearteten Mönchen! Beschimpft sie, beleidigt sie, verjagt sie, verfolgt sie – da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn schon ändern und Māro Dūsī Eingang finden.‹ Und Māro Dūsī, Böser, fuhr in die Priester und Hausväter hinein: ›Geht mir mit eueren tugendreinen, edelgearteten Mönchen! Beschimpft sie, beleidigt sie, verjagt sie, verfolgt sie – da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn schon ändern und Māro Dūsī Eingang finden.‹ Und jene Priester und Hausväter, Böser, aufgehetzt von Dūsī dem Māro, beschimpften und beleidigten die tugendreinen, edelgearteten Mönche, verjagten und verfolgten sie: ›Da kommen sie ja, die Kahlköpfe, die Pfaffen, dieses dreiste Gesindel, einer dem anderen auf den Fersen! Beschaulichkeit, Beschaulichkeit atmen sie aus, mit ihren gebeugten Schultern und gesenkten Blicken, wie süßen Mostes trunken, die schauen und hinschauen und herschauen und nachschauen. Gleichwie etwa die Eule am Ast eine Maus erspäht und schaut und hinschaut und herschaut und nachschaut, oder gleichwie etwa der Schakal am Bache nach Fischen auslugt und schaut und hinschaut und herschaut und nachschaut, oder gleichwie etwa die Katze im Kehrichtwinkel des Hofes der Ratte auflauert und schaut und hinschaut und herschaut und nachschaut, oder gleichwie etwa der Esel, vom Karren losgeschnallt, in den Hof, zum Kehrichthaufen geht und schaut und hinschaut und herschaut und nachschaut: ebenso kommen sie da, diese Kahlköpfe von Pfaffen, das dreiste Gesindel, einer dem anderen auf den Fersen! Beschaulichkeit, Beschaulichkeit atmen sie aus, mit ihren gebeugten Schultern und gesenkten Blicken, wie süßen Mostes trunken, die schauen und hinschauen und herschauen und nachschauen.‹ Und die Menschen, Böser, die damals starben, die gelangten bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zumeist abwärts, auf schlechte Fährte, in Verderben und Unheil. – Aber Kakusandho, Böser, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Er wachte, ermahnte die Mönche: ›Angestiftet, ihr Mönche, sind Priester und Hausväter von Dūsī dem Māro: »Geht mir mit eueren tugendreinen, edelgearteten Mönchen! Beschimpft sie, beleidigt sie, verjagt sie, verfolgt sie: da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn schon ändern und Māro Dūsī Eingang finden.« Gehet, ihr Mönche: liebevollen Gemütes [365] weilend strahlet nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem euch wiedererkennend durchstrahlt die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Erbarmenden Gemütes weilend strahlet nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem euch wiedererkennend durchstrahlet die ganze Welt mit erbarmendem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Freudevollen Gemütes weilend strahlet nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem euch wiedererkennend durchstrahlet die ganze Welt mit freudevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Unbewegten Gemütes weilend strahlet nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem euch wiedererkennend durchstrahlet die ganze Welt mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.‹ Und jene Mönche, Böser, von Kakusandho dem Erhabenen, dem Heiligen, vollkommen Erwachten also belehrt, also gewiesen, zogen sich ins Innere des Waldes zurück, oder unter große Bäume, oder in leere Klausen: liebevollen Gemütes, erbarmenden Gemütes, freudevollen Gemütes und unbewegten Gemütes weilend strahlten sie nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlten sie die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit erbarmendem Gemüte, mit freudevollem Gemüte und mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. – Aber Dūsī der Māro, Böser, besann sich nun also: ›Auf diese Weise komm' ich nicht weiter und kann nicht erfahren woher die Mönche, die tugendreinen, edelgearteten, kommen und wohin sie gehn: wie, wenn ich nun Priester und Hausväter antriebe: Seht doch die tugendreinen, edelgearteten Mönche! Haltet sie hoch, schätzt sie gebührend, achtet und ehrt sie – da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn gewiß ändern und Māro Dūsī Eingang finden.‹ Und Māro Dūsī, Böser, fuhr in die Priester und Hausväter hinein: ›Seht doch die tugendreinen, edelgearteten Mönche! Haltet sie hoch, schätzt sie gebührend, achtet und ehrt sie – da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn gewiß ändern und Māro Dūsī Eingang finden.‹ Und jene Priester und Hausväter, Böser, bewogen von Dūsī dem Māro, hielten die tugendreinen, edelgearteten Mönche hoch, schätzten sie nach Gebühr, achteten und ehrten sie. Und die Menschen, Böser, die damals starben, die gelangten bei [366] der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zumeist auf gute Fährte, in himmlische Welt. – Aber Kakusandho, Böser, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte ermahnte die Mönche: ›Angestiftet, ihr Mönche, sind Priester und Hausväter von Dūsī dem Māro: »Seht doch die tugendreinen, edelgearteten Mönche! Haltet sie hoch, schätzt sie gebührend, achtet und ehrt sie – da wird sich bei solcher Behandlung ihr Sinn gewiß ändern und Māro Dūsī Eingang finden.« Gehet, ihr Mönche: betrachtet die Erbärmlichkeit des Körpers, gedenket des Ekels der Nahrung, gedenket der Freudlosigkeit an der ganzen Welt, gedenket der Flüchtigkeit aller Erscheinungen.‹ Und jene Mönche, Böser, von Kakusandho dem Erhabenen, dem Heiligen, vollkommen Erwachten also belehrt, also gewiesen, zogen sich ins Innere des Waldes zurück, oder unter große Bäume, oder in leere Klausen: dort weilend betrachteten sie die Erbärmlichkeit des Körpers, waren eingedenk des Ekels der Nahrung, eingedenk der Freudlosigkeit an der ganzen Welt, hielten sich die Flüchtigkeit aller Erscheinungen vor. – Und Kakusandho, Böser, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte stand rüstig auf, nahm Mantel und Schale und ging, gefolgt vom ehrwürdigen Wissenswalt, nach dem Dorfe um Almosenspeise. Und Dūsī der Māro, Böser, fuhr in einen Knaben, ergriff einen Scherben und warf ihn dem ehrwürdigen Wissenswalt an den Kopf, verletzte den Kopf. Und der ehrwürdige Wissenswalt, Böser, folgte nun mit zerschnittenem Kopfe und strömendem Blute Kakusandho dem Erhabenen, dem Heiligen, vollkommen Erwachten Schritt um Schritt nach. Und Kakusandho, Böser, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte blickte sich mit dem Blicke des Elefanten um:


›Wahrlich kein Maß hat Māro gekannt hier.‹


Bei jenem Blicke, Böser, zerging aber Dūsī der Māro auf der Stelle und erschien in einer Erzhölle wieder; in einer Hölle, Böser, die mit dreierlei Namen genannt wird: als Hölle der Sechs Sinne40, als Hölle der Lanzenstarre, als Hölle der Innigen Pein. Da traten nun, Böser, Höllenwächter zu mir heran und sprachen: ›So oft sich, Würdiger, zwei Lanzen in deinem Herzen kreuzen, wisse, daß tausend Jahre deiner Höllenqual um sind.‹ Und so litt ich denn, Böser, viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende in jener Erzhölle: zehn Jahrtausende litt ich allein im Höllenpfuhle, das äußerste der Gefühle, wie man es nennt, empfindend. Und mein Leib war da, Böser, wie etwa der eines Menschen, und mein Kopf wie etwa der eines Fisches.


Was war es für ein Höllenort

Wo Māro Dūsī Qualen litt

[367] Als Frevel er an Wissenwalt

Und seinem hehren Herrn getan?


Es blitzten hundert Lanzen blank

Und jede stach mit eignem Stich:

Das war des Ortes arge Pein

Wo Māro Dūsī Qualen litt

Als Frevel er an Wissenswalt

Und seinem hehren Herrn getan.


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Im Meere liegen Inseln hold,

Ein Weltenalter stehn sie stand,

Wie Edelsteine hell und rein,

Ein funkelnd Feuer, glänzend klar:

Und Nixen tanzen Tänze dort,

Und jede lacht in eignem Licht.


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Wer auf Geheiß des wachen Herrn

Im Angesicht der Jüngerschar

Den Quadergrund am Hirschenstein

Mit seiner Zeh' erzittern ließ:


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Wer Sakkos Siegesbanner-Schloß

Mit seiner Zeh' erzittern ließ,

Magiegewaltig witzbegabt

Ein Götterbeben einst gebot:


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

[368] Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Wer dann im Siegesbanner-Saal

Den Götterfürsten Sakko frug:

›Doch kennst du, lieber Vāsu, wohl

Das Heil versiegter Lebenslust?‹

Und dem der Gott nun Punkt für Punkt

Bescheid auf seine Frage gab:


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Wer fragend vor den Brahmā trat,

Im Saal der Seligen also sprach:

›Wähnst, Bruder, du hier immer noch

Den Wahn, den du vorher gewähnt?

Merkst nicht, daß auch der Glitterglanz

Der Brahmawelt verwesen muß?‹


Und dem nun Brahmā Punkt für Punkt,

Wie sich's gebühret, Antwort gab:

›Nein, Würdiger, ich wähne nicht

Den Wahn mehr, den ich einst gewähnt.


Wohl merk' ich, daß der Glitterglanz

Der Brahmawelt verwesen muß;

Wie achtlos hab' ich doch geirrt,

Zu wähnen, daß ich ewig sei!‹


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Wer höchsten Berges Gipfelgrat

Als Heiliger erobert hielt,

Den östlichen Videher-Wald,

Der Erde tiefste Höllen fand:


Wer dessen sich erinnern kann,

Des Auferwachten treuer Sohn,

[369] Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Hat wohl das Feuer je gedacht:

›Versengen will den Toren ich?‹

Der Tor, der flacke Feuersglut

Erfassen will, versengt sich selbst.


So willst nun, Māro, fassen du,

Willst sehren den Vollendeten,

Wirst aber sengen nur dich selbst,

Ein Tor, der Feuer fassen will.


Verderben schürst dir, Māro, an:

Willst fassen den Vollendeten,

Und hoffest, Frevler, hoffensfroh,

Dein Frevel werde frommen dir?


Des Frevlers Frevel schichten sich

Zu langem Leid, Verworfener!

Verzweifle, Tod, am wachen Herrn,

Heb' von den Jüngern dich hinweg.«


So hat im wilden Schreckenswald

Ein Mönch dem Māro einst gewehrt:

Und plötzlich war der wirre Geist

Am selben Ort verschwunden da.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 1, Zürich/Wien 41956, S. 363-370.
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