Zwölftes Bruchstück

Die Fragen des Jüngers Jatukaṇṇī

[255] Jatukaṇṇī:


1096

Vernahm ich hier, o Held, vom Wunschentwöhnten,

Wie Flut man wunschlos fliehe, der ich fragen kam:

Den Friedenspfad erschließe, Blitzgeäugter,

Vollkommen nun, Erhabner, gib mir Kunde.


1097

Erhaben über Wünsche zieht ja hin der Herr,

Gleichwie die Sonne strahlenreich auf Erden strahlt:

Zeig' an die Satzung, daß ich wohl sie schaue,

Dem Unberatnen du, so reich beraten,

Geburt und Alter wie man hier verleugnet.


Der Herr:


1098

Im Reich der Wünsche nicht gereizt,

Entgangen suche Sicherheit:

Und was du fassen, lassen magst,

Es mag dir nichts mehr eigen sein.


1099

Was vorher war vertrockne du,

Auf daß dir künftig nichts mehr sei,

Kein heute je dich fassen kann:

Beschwichtigt wirst du wandern so.


[256] 1100

Vollkommen bei Begriff und Bild

Entgangen, Priester, Reizen sein:

Und aller Wahn entweicht gewiß

Je hinzuwandeln Todesbahn.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 255-257.
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