I. Die Unterschiede von bewusster und unbewusster Geistesthätigkeit und die Einheit von Wille und Vorstellung im Unbewussten

1. Das Unbewusste erkrankt nicht, aber die bewusste Geistesthätigkeit kann erkranken, wenn ihre materiellen Organe Störungen erleiden, sei es durch körperliche Ursachen, sei es durch heftige Erschütterungen, welche von starken Gemüthsbewegungen herrühren. Dieser Punct ist, soweit wir auf denselben eingehen können, schon in dem Capitel über die Naturheilkraft (S. 138-144) berührt worden.

2. Das Unbewusste ermüdet nicht, aber jede bewusste Geistesthätigkeit ermüdet, weil ihre materiellen Organe zeitweise gebrauchsunfähig werden in Folge eines schnelleren Stoffverbrauchs, als die Ernährung in derselben Zeit ersetzen kann. Allerdings lässt sich durch einen Wechsel des besonders beanspruchten Sinnes, oder des Gegenstandes des Denkens oder der Sinneswahrnehmung die Ermüdung beseitigen, weil nun andere Organe und Gehirntheile, oder wenigstens dieselben Organe in eine andere Art von Thätigkeit versetzt werden, aber die allgemeine Ermüdung des Centralorganes des Bewusstseins ist selbst beim Wechsel der Gegenstände nicht zu verhindern und tritt bei jedem neuen Gegenstand um so schneller ein, je länger die Aufmerksamkeit schon bei anderen Gegenständen thätig war, bis zuletzt vollständige Erschöpfung erfolgt, die nur durch neue Sauerstoffaufnahme während des Schlafes wieder auszugleichen ist. Je mehr wir uns dem Gebiet des Unbewussten nähern, desto weniger ist eine Ermüdung zu bemerken, so z.B. im Gebiet der Gefühle, und um so weniger, je weniger Bestimmtheit für's Bewusstsein[3] dieselben besitzen, denn desto mehr gehört ihr eigentliches Wesen dem Unbewussten an. Während ein Gedanke nicht wohl länger als zwei Secunden ohne Unterbrechung im Bewusstsein festzuhalten ist, und das Denken in wenigen Stunden ermüdet, bleibt ein und dasselbe Gefühl zwar mit schwankender Intensität, aber ununterbrochen oft Tage und Nächte hindurch, ja Monate lang bestehen, und wenn es sich endlich abstumpft, so erscheint doch im Gegensatz zum Denken die Empfänglichkeit für andere Gefühle nicht beeinträchtigt, und diese ermüden dann nicht früher, als sie es ohnehin gethan hätten. Letztere Behauptung bedarf nur insoweit der Einschränkung, als das Gesetz der Stimmung mit zu berücksichtigen ist. – Vor dem Einschlafen, wo der Intellect ermüdet, treten die uns belastenden Gefühle gerade um so mächtiger hervor, weil sie nicht von Gedanken behindert sind, so stark, dass sie öfters den Schlaf verhindern. Auch im Traume sind lebhafte Gefühle viel häufiger, als klare Gedanken, und sehr viele Traumbilder verdanken augenscheinlich den vorhandenen Gefühlen ihren Ursprung. Ferner denke man an die unruhige Nacht vor einem wichtigen Ereigniss, an das Erwachen der Mutter bei dem leisesten Weinen des Kindes bei gleichzeitiger Unempfindlichkeit gegen andere stärkere Geräusche, an das Aufwachen zur bestimmten Stunde, wenn man den entschiedenen Willen dazu hat u. dergl. Alles dies beweist das unermüdliche Fortbestehen der Gefühle, des Interesses und des Willens im Unbewussten oder auch mit ganz schwacher Affection des Bewusstseins, während der ermüdete Intellect ruht, oder höchstens dem Gaukelspiel der Träume müssig zuschaut. Wo wir es mit demjenigen Zustand zu thun haben, welcher von allen, die überhaupt noch unserer Beobachtung zugänglich sind, am tiefsten im Unbewussten steckt und am wenigsten in's Bewusstsein hinüber reicht, der Entrückung der Mystiker, da schwindet der Natur der Sache nach auch die Ermüdung auf ein Minimum zusammen, denn »hundert Jahre sind wie eine Stunde«, und selbst die körperliche Ermüdung wird wie im Winterschlaf der Thiere durch unglaubliche Verlangsamung aller organischen Functionen fast getilgt; – man denke an die ewig betenden Säulenheiligen, oder die indischen Büsser und ihre vertrackten Stellungen.

3. Alle bewusste Vorstellung hat die Form der Sinnlichkeit, das unbewusste Denken kann nur von unsinnlicher Art sein. Wir denken entweder in Bildern, dann nehmen wir direct die Sinneseindrücke und ihre Umgestaltungen und[4] Combinationen aus der Erinnerung auf, oder wir denken in Abstractionen. Diese Abstractionen sind aber doch auch bloss von Sinneseindrücken abstrahirt, und mag man beim Abstrahiren fallen lassen, so viel man will, – so lange man überhaupt etwas übrig behält, kann es nur etwas sein, was in dem Ganzen schon steckte, aus welchem man erst abstrahirt, d.h. es sind auch die Abstracta für uns nur Reste von Sinneseindrücken und haben mithin die Form der Sinnlichkeit. – Dass die Sinneseindrücke, die wir von den Dingen empfangen, mit diesen keine Aehnlichkeit haben, ist schon aus der Naturwissenschaft genügend bekannt. Jede Sinneswahrnehmung ist ferner eo ipso mit Bewusstsein verknüpft, d.h. sie erzeugt dasselbe überall da, wo sie nicht auf eine schon bestehende Bewusstseinssphäre trifft und von dieser appercipirt wird. Das Unbewusste würde mithin, wollte es die Dinge in der Form der Sinnlichkeit vorstellen, dieselben nicht nur in inadäquater Gestalt vorstellen, sondern es würde mit dieser Vorstellungsthätigkeit allemal aus der Sphäre unbewusster Geistesthätigkeit in die der bewussten hinübertreten, wie es dies ja factisch im Individualbewusstsein der Organismen thut; fragen wir also nach der Beschaffenheit der unbewussten Geistesthätigkeit des Unbewussten, so geht aus dem Gesagten hervor, dass sie sich eben nicht in der Form der Sinnlichkeit bewegen kann. Da nun aber das Bewusstsein seinerseits, wie wir oben sahen, wiederum gar nichts vorstellen kann, es sei denn in Form der Sinnlichkeit, so folgt, dass das Bewusstsein nun- und nimmermehr sich eine directe Vorstellung machen kann von der Art und Weise, wie die unbewusste Vorstellung vorgestellt wird, es kann nur negativ wissen, dass jene auf keine Weise vorgestellt wird, von der es sich eine Vorstellung machen kann. Höchstens kann man noch die sehr wahrscheinliche Vermuthung äussern, dass in der unbewussten Vorstellung die Dinge vorgestellt werden, wie sie an sich sind, da nicht abzusehen wäre, woher für das Unbewusste die Dinge anders scheinen sollten, als sie sind, vielmehr die Dinge das, was sie sind, eben nur deshalb sind, weil sie so und nicht anders vom Unbewussten vorgestellt werden; freilich giebt uns diese Erklärung durchaus keinen positiven Halt für die Vorstellung, und wir werden in Ansehung der Art und Weise des unbewussten Vorstellens nicht klüger.

4. Das Unbewusste schwankt und zweifelt nicht, es braucht keine Zeit zur Ueberlegung, sondern erfasst momentan das Resultat in demselben Moment, wo es den ganzen[5] logischen Process, der das Resultat erzeugt, auf einmal und nicht nach einander, sondern in einander denkt, was dasselbe ist, als ob es ihn gar nicht denkt, sondern das Resultat unmittelbar in intellectualer Anschauung mit dem unendlichen Scharfblick des Logischen hin-sieht. Auch diesen Punct haben wir schon öfter erwähnt, und überall so sehr bestätigt gefunden, dass wir ihn geradezu als ein unfehlbares Kriterium benutzen konnten, um im besonderen Falle zu entscheiden, ob wir es mit einer Einwirkung des Unbewussten oder mit einer bewussten Leistung zu thun hatten. Darum muss die Ueberzeugung dieses Satzes wesentlich aus der Summe unserer bisherigen Betrachtungen gewonnen sein.A1 – Hier will ich nur noch Folgendes anschliessen: Die Ideal-Philosophie fordert eine intelligible Welt ohne Raum und Zeit, welche der Erscheinungswelt mit ihren für bewusstes Denken und Sein geltenden Formen: Raum und Zeit, gegenüber steht. Wie der Raum erst in und mit der Natur gesetzt ist, werden wir später sehen, hier handelt es sich um die Zeit. Wenn wir nun annehmen dürfen, dass das Unbewusste jeden Denkprocess mit seinen Resultaten in einen Moment, d.h. in Null-Zeit zusammenfasst, so ist das Denken des Unbewussten zeitlos, obwohl noch in der Zeit, weil der Moment, in welchem gedacht wird, noch seine zeitliche Stelle in der übrigen Reihe der zeitlichen Erscheinungen hat. Bedenken wir aber, dass dieser Moment, in welchem gedacht wird, nur an dem In-Erscheinung-Treten seines Resultates erkannt wird, und das Denken des Unbewussten in jedem besonderen Falle nur für ein bestimmtes Eingreifen in die Erscheinungswelt Existenz gewinnt (denn Vorüberlegungen und Vorsätze braucht es nicht), so liegt der Schluss nahe, dass das Denken des Unbewussten nur insofern in der Zeit ist, als das In-Erscheinung-Treten dieses Denkens in der Zeit ist, dass aber das Denken des Unbewussten, abgesehen von der Erscheinungswelt und vom Eingreifen in diese, in der That nicht nur zeitlos, sondern auch unzeitlich, d.h. ausser aller Zeit wäre. Dann würde auch nicht mehr von Vorstellungs-Thätigkeit des Unbewussten im eigentlichen Sinne die Rede sein können, sondern die Welt der möglichen Vorstellungen würde als ideale Existenz im Schoosse des Unbewussten beschlossen liegen, und die Thätigkeit, als welche ihrem Begriffe nach etwas Zeitliches, zum mindesten Zeitsetzendes ist, würde erst in dem Moment und damit beginnen, dass aus dieser ruhenden idealen Welt aller möglichen Vorstellungen die Eine oder die Andere in reale Erscheinung tritt, was eben dadurch geschieht,[6] dass sie vom Willen als Inhalt erfasst wird, wie wir später sehen werden zu Ende dieses Capitels (S. 374-375). Damit hätten wir das Reich des Unbewussten als die metaphysisch haltbare Seite der intelligiblen Welt Kaufs begriffen. – Hiermit stimmt völlig überein, dass die Zeitdauer in das bewusste Denken erst durch das materielle Organ des Bewusstseins hineinkommt, dass das bewusste Denken nur darum Zeit erfordert, weil die Hirnschwingungen, auf denen sie beruht, Zeit brauchen, wie ich dies im Capitel B. VIII. (S. 299-300) kurz gezeigt habe.

5. Das Unbewusste irrt nicht. Die Begründung dieses Satzes muss sich auf den Nachweis beschränken, dass dasjenige, was man bei oberflächlicher Betrachtung für Irrthümer des Unbewussten halten könnte, bei näherer Erwägung nicht als solche angesehen werden kann. So lassen sich z.B. die vermeintlichen Irrthümer des Instinctes auf folgende vier Fälle zurückführen:

a) Wo gar kein besonderer Instinct existirt, sondern bloss eine Organisation, welche durch eine besondere Stärke gewisser Muskeln den allgemeinen Bewegungstrieb vorzugsweise auf diese Muskeln hinlenkt. So z.B. das unzweckmässige Stossen junger Rinder, die noch keine Hörner haben, oder wenn der Schlangengeier all sein Futter mit seinen starken Beinen vor dem Fressen zerstampft, obwohl dies nur bei lebenden Schlangen einen Zweck hat. In diesen Fällen ist die Organisation dazu da, einen besonderen Instinct, der für gewisse Fälle zweckmässig wäre, überflüssig zu machen und zu ersetzen, die Organisation aber treibt zu denselben Bewegungen, die in gewissen Fällen zweckmässig sind, auch in andern Fällen wo sie überflüssig und nutzlos sind. Da aber das Unbewusste sich durch die Maschinerie der Organisation ein- für allemal die Arbeit leistet, die es sonst in jedem einzelnen Falle thun müsste, so würde man wegen der Kraftersparniss des Unbewussten diese Einrichtung selbst dann noch als zweckmässig anerkennen müssen, wenn in gewissen Fällen diese Organisation nicht nur überflüssig, sondern sogar zweckwidrig und nachtheilig wirkte, wenn nur die Anzahl der Fälle, wo sie zweckmässig ist, stark überwöge. Aber hiervon ist mir nicht einmal ein Beispiel bekannt.

b) Wo der Instinct durch naturwidrige Gewohnheit ertödtet ist, ein Fall, der vielfach beim Menschen und seinen Hausthieren eintritt, wenn z.B. letztere auf der Weide giftige Kräuter und Pflanzen fressen, die sie im Naturzustande vermeiden, oder wenn der[7] Mensch manche Thiere künstlich an eine ihrer Natur widersprechende Nahrung gewöhnt.

c) Wo der Instinct aus zufälligen gründen nicht functionirt, also die Eingebung des Unbewussten ganz ausbleibt, oder in so schwachem Grade eintritt, dass andere entgegenstehende Triebe sie überwinden, z.B. wenn ein Thier seinen natürlichen Feind nicht scheut und ihm dadurch zum Opfer fällt, den andere Thiere seiner Art instinctiv zu fliehen pflegen, oder wenn bei einem Schweine die Mutterliebe so gering ist, dass der Nahrungstrieb es zum Auffressen seiner Jungen bringt.

d) Wo der Instinct zwar auf die bewusste Vorstellung, auf welche er functioniren soll, richtig functionirt, aber diese bewusste Vorstellung einen Irrthum enthält. Wenn z.B. eine Henne auf einem untergelegten eirunden Stücke Kreide brütet, oder die Spinne ein mit ihrem Eierbeutel vertauschtes Knäulchen Baumwolle sorgfältig pflegt, so irrt in beiden die bewusste Vorstellung in Folge mangelhafter Sinneswahrnehmung, die die Kreide für ein Ei, das Baumwollenknäulchen für einen Eierbeutel hält; der Instinct aber irrt nicht, denn er tritt auf diese Vorstellung ganz richtig ein. Es wäre unbillig, zu verlangen, dass hier das Hellsehen des Instinctes eintreten solle, um den Irrthum der bewussten Vorstellung zu corrigiren; denn das Hellsehen des Instinctes betrifft ja gerade immer nur solche Puncte, welche die bewusste Wahrnehmung überhaupt nicht zu erreichen vermag, aber nicht solche, für welche der Mechanismus der sinnliches Erkenntniss in allen gewöhnlichen Fällen ausreicht. Aber selbst wenn man diese Anforderung stellte, würde man immer noch nicht sagen können, dass das Unbewusste irrte, sondern nur, dass es mit seinem Hellsehen nicht eingriff, wo es hätte eingreifen können.

Auf diese vier Fälle lässt sich mit Leichtigkeit Alles zurückbringen, was man versucht sein könnte, für scheinbare Irrthümer des Instinctes zu halten. Was man im menschlichen Geiste für falsche und schlechte Eingebungen des Unbewussten halten könnte, würde noch leichter sein zu widerlegen; wo man von falschem Hellsehen hört, kann man so sicher sein, mit absichtlicher oder unabsichtlicher Täuschung zu thun zu haben, wie bei nicht zutreffenden Träumen, dass sie nicht Eingebungen des Unbewussten sind; ebenso kann man im Voraus überzeugt sein, dass alle krankhaften und schlechten Auswüchse an der Mystik oder an künstlerischen Conceptionen nicht aus dem Unbewussten, sondern aus dem Bewusstsein stammen,[8] nämlich aus krankhaften Ausschweifungen der Phantasie, oder von verkehrter Erziehung und Bildung der Grundsätze, des Urtheiles und des Geschmackes. Endlich muss man unterscheiden, in wie weit und bis zu welchem Grade in einem bestimmten Falle die Einwirkung des Unbewussten gereicht hat. Denn ich kann z.B. über einer Erfindung grübeln, und dazu einen Anlauf in bestimmter Richtung genommen haben; wenn ich mir nun über einen gewissen Punct den Kopf zerbreche, der mir zur Vollendung des Ganzen bloss noch zu fehlen scheint, so wird es allerdings einer Einwirkung des Unbewussten zu verdanken sein, wenn mir dieser plötzlich einfällt; nun braucht aber keineswegs hiermit die Erfindung in brauchbarer Weise abgeschlossen zu sein, denn ich kann ja in meinem Glauben geirrt haben, dass nur dieser Eine Punct zur Vollendung des Ganzen noch fehle, oder das Ganze kann vollendet, aber überhaupt nichts werth sein, und dennoch darf man nicht behaupten, dass jene Eingebung des Unbewussten falsch oder schlecht gewesen sei, sondern sie war entschieden gut und richtig für den Punct, den ich gerade suchte, nur dass der gesuchte Punct nicht der richtige war. Wenn ein andermal eine Eingebung des Unbewussten gleich die Erfindung in den Grundzügen fix und fertig hinstellt, so ist eben diese letztere nur weiter gegangen, aber richtig und gut für den Zweck, bis zu dem sie gerade reichen, sind beide, sind alle Einwirkungen des Unbewussten.

6. Das Bewusstsein erhält seinen Werth erst durch das Gedächtniss, d.h. durch die Eigenschaft der Hirnschwingungen, bleibende Eindrücke oder moleculare Lagerungsveränderungen von der Art zu hinterlassen, dass von nun an dieselben Schwingungen leichter als das vorige Mal hervorzurufen sind, indem das Hirn nunmehr auf denselben Reiz gleichsam leichter resonirt; dies ermöglicht erst das Vergleichen gegenwärtiger Wahrnehmungen mit früheren, ohne welches alle Begriffsbildung fast unmöglich wäre, – es ermöglicht überhaupt erst das Sammeln von Erfahrungen. Das bewusste Denken nimmt mit dem Gedächtnissmateriale dem fertigen Begriffs- und Urtheilsschatze, und der Hebung des Denkens an Vollkommenheit zu. Dem Unbewussten dagegen können wir kein Gedächtniss zuschreiben, da wir das letztere nur mit Hülfe der im Gehirne verbleibenden Eindrücke zu begreifen vermögen, und dasselbe ganz oder stückweise durch Beschädigungen des Gehirnes zeitweise oder für immer verloren gehen kann. Auch denkt das Unbewusste Alles, was es zu einem bestimmten Falle[9] braucht, implicite in einem Momente mit, es braucht also keine Vergleichungen anzustellen; ebenso wenig hat es Erfahrungen nöthig, da es vermöge seines Hellsehens Alles weiss oder wissen kann, sobald nur der Wille es dringend genug verlangt. Daher ist das Unbewusste immer bis zu dem Grade vollkommen, wie es überhaupt seiner Natur nach sein kann, und ist eine weitere Vervollkommnung in dieser Richtung undenkbar; wenn darüber hinausgegangen werden soll, so muss es durch eine Aenderung der Richtung selbst geschehen, d.h. durch den Uebergang vom Unbewussten in's Bewusstsein.

7. Im Unbewussten ist Wille und Vorstellung in untrennbarer Einheit verbunden, es kann nichts gewollt werden, was nicht vorgestellt wird, und nichts vorgestellt werden, was nicht gewollt wird; im Bewusstsein dagegen kann zwar auch nichts gewollt werden, was nicht vorgestellt wird, aber es kann Etwas vorgestellt werden, ohne dass es gewollt würde: das Bewusstsein ist die Möglichkeit der Emancipation des Intellectes vom Willen. – Die Unmöglichkeit eines Wollens ohne Vorstellung ist schon Cap. A. IV. besprochen worden; hier handelt es sich um die Unmöglichkeit einer unbewussten Vorstellung ohne den unbewussten Willen zu ihrer Verwirklichung, d.h. ohne dass diese unbewusste Vorstellung zugleich Inhalt oder Gegenstand eines unbewussten Willens wäre. Am klarsten ist dies Verhältniss beim Instincte und den auf leibliche Vorgänge bezüglichen unbewussten Vorstellungen. Hier ist jede einzelne unbewusste Vorstellung von einem unbewussten Willen begleitet, welcher zu dem allgemeinen Willen der Selbsterhaltung und Gattungserhaltung im Verhältnisse vom Wollen des Mittels zum Wollen des Zweckes steht. Denn dass alle Instincte mit wenigen Ausnahmen die beiden Hauptzwecke in der Natur, Selbst- und Gattungserhaltung, verfolgen, dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, mögen wir nun auf die Entstehung der Reflexbewegungen, Naturheilwirkungen, organischen Bildungsvorgänge und thierischen Instincte sehen, oder auf die Instincte zum Verständnisse der sinnlichen Wahrnehmung, zur Bildung der Abstracta und unentbehrlichen Beziehungsbegriffe, zur Bildung der Sprache, oder auf die Instincte der Scham, des Ekels, der Auswahl in der geschlechtlichen Liebe u.s.w.; es würde übel aussehen mit Menschen und Thieren, wenn auch nur Eines von allen diesen ihnen fehlte, z.B. die Sprache oder die Bildung der Beziehungsbegriffe, Beides für Thiere und Menschen gleich wichtig. Alle Instincte, die nicht[10] auf Selbst- oder Gattungserhaltung gehen, beziehen sich auf den dritten Hauptzweck in der Welt, Vervollkommnung und Veredelung der Gattung, etwas beim Menschengeschlechte besonders Hervortretendes. Unter das allgemeine Wollen dieses Zweckes fällt da Wollen aller besonderen Fälle als Mittel, wo das Unbewusste in die Geschichte fördernd eingreift, sei es in Gedanken (mystische Gewinnung von Wahrheiten), oder Thaten, sei es in Einzelnen (wie bei Heroen der Geschichte) oder in Massen des Volkes (wie bei Staatenbildungen, Völkerwanderungen, Kreuzzügen, Revolutionen politischer, kirchlicher oder socialer Art u.s.w.). Es bleibt uns noch die Einwirkung des Unbewussten im Gebiete des Schönen und in dem des bewussten Denkens. In beiden Fällen haben wir schon anerkennen müssen, dass das Eingreifen des Unbewussten zwar vom bewussten Willen des Augenblickes unabhängig, aber dafür ganz und gar abhängig ist vom innerlichen Interesse am Gegenstande, von dem tiefen Bedürfnisse des Geistes und Herzens nach Erreichung dieses Zieles, – dass es zwar davon ziemlich unabhängig ist, ob man sich gerade augenblicklich lebhaft im Bewusstsein mit dem Gegenstande beschäftigt, dass es aber sehr von einer dauernden und angelegentlichen Beschäftigung mit demselben abhängt. Wenn nun das tiefinnere Geistesinteresse und Herzensbedürfniss schon selber wesentlich unbewusster, nur zum kleineren Theile in's Bewusstsein fallender Wille ist, oder doch ebenso wie die angelegentliche Beschäftigung mit der Sache höchst geeignet ist, den unbewussten Willen zu erwecken und zu erregen, wenn ferner die Eingebung um so leichter erfolgt, je mehr sich das Interesse vertieft und von den lichten Höhen des Bewusstseins in die dunkeln Gründe des Herzens, d.h. in's Unbewusste, zurückgezogen hat, so werden wir gewiss berechtigt sein, auch in diesen Fällen einen unbewussten Willen anzunehmen. In der blossen Auffassung des Schönen aber werden wir gewiss einen Instinct anerkennen müssen, der zu dem dritten Hauptzwecke, der Vervollkommnung des Geschlechtes gehört, denn man denke nur, was das Menschengeschlecht wäre, was es glücklichsten Falles am Ende der Geschichte erreichen könnte, und wie viel elender das elende Menschenleben sein würde, wenn Niemand das Gefühl des Schönen kennte.

Es bleibt uns nun nur noch Ein Punct übrig, der freilich den meisten Lesern wohl keine Bedenken machen wird, ich meine das Hellsehen in Wahrträumen, Visionen, spontanem und künstlichem Somnambulismus. Aber auch wer diese Erscheinungen gelten lässt,[11] wird sich bald überzeugen, dass immer der unbewusste Wille mitspielt. Wo sich das Hellsehen auf Angaben von Heilmitteln für sich selbst bezieht, leuchtet dies sofort ein, und eine hellsehende Angabe von Heilmitteln für fremde Personen möchte ich stark bezweifeln, es sei denn, dass diese dem Herzen der hellsehenden Personen sehr nahe stehen, und ihr Interesse fast so sehr wie ihr eigenes Wohl erregen. Wahrsagende Träume, Ahnungen, Visionen oder Gedankenblitze, welche andere Gegenstände haben, beziehen sich entweder auf wichtige Puncte der eigenen Zukunft, Warnung vor Lebensgefahr, Tröstung über Schmerz (Göthe's Doppelgesicht) und dergleichen, oder sie geben Aufschluss über die am nächsten geliebten Personen, Gatten und Kind, verkünden z.B. den Tod des Entfernten, oder bevorstehendes Unglück; oder endlich sie beziehen sich auf Ereignisse von erschütternder Grösse und Tragweite, die jedes Menschen Herz nahe gehen, z.B. die Brände grosser Städte (Swedenborg), besonders der eigenen Vaterstadt u.s.w. In allen diesen Fällen sieht man, wie eng die Eingebung des Unbewussten mit dem Innersten Willensinteresse des Menschen verknüpft ist, in allen diesen Fällen ist man daher auch berechtigt, einen unbewussten Willen anzunehmen, welcher eben das für diesen besonderen dem Bewusstsein noch unbekannten Fall specificirte allgemeine Interesse repräsentirt. Nie wird das Hellsehen eines Menschen von selbst auf Dinge gerathen, die nicht auf's Innigste mit dem Kerne seines eigenen Wesens verwoben sind; was aber die Antworten der künstlichen Somnambülen auf ihnen vorgelegte gleichgültige Fragen betrifft, so sei es mir so lange erlaubt, an deren Abstammung aus dem Unbewussten zu zweifeln, als ich mich verpflichtet fühle, diejenigen Magnetiseure als eitle Prahler oder betrügerische Charlatans zu verachten, welche den Somnambülen andere als auf das eigene Wohl bezügliche Fragen vorzulegen sich nicht scheuen. Wenn auch der somnambüle Zustand für die Eingebungen des Unbewussten empfänglicher ist, als jeder andere, so ist darum doch nur das Wenigste, was einer Somnambüle einzufallen beliebt, Eingebung des Unbewussten, und erfahrene Magnetiseure wissen sehr wohl zu berichten, wie sehr man sich zu hüten habe, dass Einen nicht die dem Weibe angeborene Laune und Verstellung sogar im somnambülen Zustande betrüge, ohne dass die somnambüle Person irgend die bewusste Absicht der Täuschung hätte.

Wir dürfen als Resultat dieser Betrachtung annehmen, dass wir keine unbewusste Vorstellung kennen, welche nicht mit unbewusstem[12] Willen verbunden wäre, und zwar wenn wir bedenken, dass die unbewusste Vorstellung etwas ganz Anderes ist, als das, was als Conception oder Eingebung des Unbewussten im Bewusstsein erscheint, dass vielmehr erstere und letztere sich wie Wesen und Erscheinung, aber zugleich auch wie Ursache und Wirkung verhalten, so werden wir es sehr einleuchtend finden, dass der mit der unbewussten Vorstellung direct verbundene unbewusste Wille, welcher die Anwendung des allgemeinen Interesses auf den besonderen Fall repräsentirt, in nichts Anderem bestehe, als in dem Wollen der Verwirklichung seiner unbewussten Vorstellung, wenn man unter Verwirklichung das Zur-Erscheinung-Bringen in der natürlichen Welt versteht, und zwar hier unmittelbar im Bewusstsein als Vorstellung in Form der Sinnlichkeit durch Erregung der betreffenden Gehirnschwingungen. Dies ist aber die wahre Einheit von Wille und Vorstellung, dass der Wille eben nichts als die Verwirklichung seines Inhaltes, d.h. der mit ihm verbundenen Vorstellung, will. Betrachten wir andererseits das Bewusstsein und den grossartigen zu seiner Erzeugung in Scene gesetzten Apparat, und erinnern wir uns aus dem letzten Capitel des vorigen Abschnittes, was wir erst im Capitel XIII. dieses Abschnittes näher begründen werden, dass aller Fortschritt in der Stufenreihe der Wesen und in der Geschichte in der Erweiterung des Gebietes, wo das Bewusstsein herrscht, besteht, dass aber diese Erweiterung der Herrschaft nur durch Befreiung des Bewusstseins von der Herrschaft des Affectes und Interesses, mit einem Worte des Willens, und durch alleinige Unterwerfung unter die bewusste Vernunft erkämpft werden kann, so liegt der Schluss nahe, dass die fortschreitende Emancipation des Intellectes vom Willen der eigentliche Kernpunct und nächste Zweck der Erschaffung des Bewusstseins ist. Dies wäre aber widersinnig, wenn das Unbewusste als solches schon die Möglichkeit dieser Emancipation enthielte, denn der ganze grosse Apparat für Herstellung des Bewusstseins wäre dann in dieser Absicht überflüssig. Hieraus und aus der Erscheinung, dass wir nirgends eine unbewusste Vorstellung ohne unbewussten Willen kennen, schliesse ich, dass Wille und Vorstellung im Unbewussten nur in untrennbarer Einheit existiren kann; denn es wäre doch mindestens sehr wunderlich, wenn unbewusste Vorstellung abgesondert existirte, und wir nirgends etwas davon merkten. – Dazu kommt noch folgende bestätigende Betrachtung. –[13]

Das Denken oder Vorstellen als solches ist völlig in sich beschlossen, hat gar kein Wollen, kein Streben oder dem Aehnliches, es hat auch als solches keinen Schmerz oder Lust, also auch kein Interesse; Alles dieses haftet nicht am Vorstellen, sondern am Wollen. Mithin kann das Vorstellen an sich niemals ein zur Veränderung treibendes Moment in sich selber finden, es wird sich absolut indifferent nicht nur gegen sein Sosein oder Anderssein, sondern auch gegen sein Sein oder Nichtsein verhalten, da ihm Alles dies ganz gleichgültig ist, weil es ja überhaupt interesselos ist. Hieraus geht hervor, dass das Vorstellen, da es weder ein Interesse an seiner eigenen Existenz, noch irgend ein Streben nach derselben hat, auch in sich selber durchaus keinen Grund finden kann, aus dem Nichtsein in's Sein, oder, wenn man lieber will, aus dem potentiâ-Sein in's actu-Sein überzugeben, d.h. dass es zur Existenz jedes actuellen Vorstellens eines Grundes bedarf, der nicht im Vorstellen selber liegt. Dieser Grund ist für das bewusste Vorstellen die Materie in ihren Sinneseindrücken und Hirnschwingungen, für das unbewusste Vorstellen kann es diese nicht sein, sonst würde es eben auch zum Bewusstsein kommen, wie im dritten Capitel zu zeigen ist, folglich kann es für diese nur der unbewusste Wille sein. Dies stimmt vollkommen mit unseren Erfahrungen, denn überall ist es das Interesse, der bestimmte Wille, der auf den besonderen Fall losgehend die Vorstellung erst in's Dasein zwingt. Der bestimmte Wille zeigt aber ausser der Form des Wollens auch einen bestimmten (Vorstellungs-) Inhalt, und dieser Inhalt ist es, welcher die Qualität oder Essenz der unbewussten Vorstellung des nächsten Moments bestimmt, welche er aber nicht bestimmen könnte, wenn deren Existenz nicht durch das Wollen des vorhergehenden Moments gefordert und durch die Fortdauer der Form des Wollens auch bis zu diesem Moment ermöglicht wäre. – Ich will hier noch einmal die Bemerkung anfügen, dass, da dem Willen unmittelbar die That folgt, es keine Geistesthätigkeit im Unbewussten geben kann, als im Moment der beginnenden That. Selbst wenn der Wille zur Verwirklichung seines Inhaltes und Ueberwindung der vorliegenden Widerstände zu schwach ist, trifft dies zu; denn entweder besteht die That im misslingenden Versuche, oder das Unbewusste denkt statt dieses Zweckes gleich die geeigneten vorbereitenden Mittel. Wohl aber können wiederholte Impulse von Seiten des Unbewussten erforderlich sein, wenn nämlich der mechanische Fortgang der That auf Hindernisse stösst, welche durch modificirtes Handeln zu überwältigen sind.[14]

Es könnte hier noch ein Einwand erhoben werden, nämlich der, dass ja doch das Unbewusste nur die letzten Resultate will, aber den ganzen Denkprocess denken muss, der zu diesen Resultaten führt. Wer aber No. 4 dieses Capitels aufmerksam gelesen hat, wird darin schon die Beantwortung dieses Einwandes gefunden haben. Das unbewusste Denken fasst eben alle Glieder eines Processes, Grund und Folge, Ursache und Wirkung, Mittel und Zweck u.s.w., in einen einzigen Moment zusammen, und denkt sie nicht vor, neben oder ausser, sondern in dem Resultate selbst, sie denkt sie gar nicht anders als durch das Resultat. Daher kann dieses Denken nicht als ein besonderes Denken ausserhalb der Resultate geltend gemacht werden, es ist vielmehr implicite im Denken des Resultates mit enthalten, ohne jemals explicirt zu werden; folglich ist das allein in unserem gewöhnlichen Sinne Gedachte das Resultat, und der Satz bleibt bestehen, dass nur Das unbewusst gedacht werden kann, was gewollt wird. – Ueberdies kann man sogar bei der gewöhnlichen Kategorie des unbewussten Denkens, bei Mittel und Zweck, sagen, dass auch der in der Vorstellung des gewollten Mittels implicite mit gedachte Zweck implicite mit gewollt werde.

Nach alle dem besteht die einzige Thätigkeit des Unbewussten im Wollen, und die den Willen erfüllende unbewusste Vorstellung ist auch für die Thätigkeit nur der unzeitliche, gleichsam in die Zeitlichkeit bloss mit hineingerissene Inhalt; Wollen und Thätigsein sind demnach identische oder Wechselbegriffe; nur durch sie wird die Zeit gesetzt, nur durch sie wird die Vorstellung aus dem potentiâ-Sein in's actu-Sein, aus dem Sein im Wesen in's Sein in der Erscheinung, und damit in die Zeit, hineingeworfen. Ganz anders mit der bewussten Vorstellung, die ein Product aus verschiedenen Factoren ist, von denen der eine, die Hirnschwingungen, von vornherein mit der Dauer behaftet ist.[15]

A1

S. 6 Z. II. (Vgl. auch I. S. 84 und 114.) Die Zeit kommt, wie wir Theil I. S. 299 gesehen haben, in die bewussten psychischen Vorgänge erst durch den zeitlichen Verlauf der Molecularschwingungen hinein. Wenn z.B. ein Reiz durch den sensiblen Nerven zu einer Centralstelle geleitet, dort empfunden, in Willen umgesetzt und als Bewegungsimpuls auf motorischen Leitungsbahnen zu den Muskeln geleitet wird, so ist zunächst die Leitungszeit im sensiblen Nerven wie im motorischen Nerven von der Gesammtdauer des Reflexvorganges abzuziehen; alsdann bleibt noch die Zeit übrig, welche in den Ganglienzellen des Centrums erforderlich ist, erstens um den zugeleiteten Reiz durch die hemmenden Einflüsse auszulöschen (Dauer der latenten Reizung), und zweitens, um die erregenden Kräfte so weit anschwellen zu lassen, bis sie einen Grad erreicht haben, wo sie auf den motorischen Nerven innervirend wirken (man könnte diesen Grad als die Schwelle der motorischen Innervation bezeichnen). Die Summe der beiden letzteren Zeiten kann man im physiologischen Sinne als die centrale Reactionszeit zusammenfassen; dieselbe vergrössert sich beträchtlich dadurch, dass nicht eine einzige Ganglienzelle zu einem Reflex genügt, sondern stets mehrere betheiligt sind, so dass in jeder derselben Auslöschung des Reizes und Entladung der aufgespeicherten Kräfte sich wiederholt. Die Reactionszeit wird ein Minimum, wenn die Insertionsstellen des sensiblen und motorischen Nerven (wie bei den Rückenmarksreflexen) recht nahe bei einander liegen; sie vergrössert sich in dem Maasse, als mehr Ganglienzellen von dem Reize durchlaufen werden, ehe derselbe als motorischer Impuls sich nach aussen entladet. Diese Verzögerung erreicht ihr Maximum in den Grosshirnhemisphären und in ihrer Verarbeitung der Zugeführten Eindrücke durch bewusste Reflexion. Das Schwanken, Zaudern und Zweifeln wird um so langwieriger, je mehr Zellen in die Action mit hereingezogen werden, d.h. je weiter die Reflexion sich ausspinnt, ehe der Entschluss zum Handeln gefasst wird. Bei alledem ist aber jede einzelne in diesen Process geflochtene Action des Unbewussten zeitlos, d.h. es ist in jeder einzelnen Zelle keine Zeit mehr zwischen Empfindung und Wille zu setzen, wenngleich beide in Folge der wiederholten molecularen Undulationen eine gewisse zeitliche Erstreckung besitzen, die zum Theil zusammenfallen kann (wie die zeitliche Erstreckung bei jeder Ursache mit der Wirkung bis auf die Verschiebung um ein Zeitdifferential zusammenfällt).

Quelle:
Eduard Hartmann: Philosophie des Unbewussten. Band 2, Leipzig 10[o.J.], S. 3-16.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Philosophie des Unbewußten
Eduard Von Hartmann's Ausgewahlte Werke (8); Philosophie Des Unbewussten. 10. Erweiterte Aufl
Eduard Von Hartmann's Ausgewahlte Werke (7); Philosophie Des Unbewussten. 10. Erweiterte Aufl
Philosophie des Unbewussten: 2
Philosophie des Unbewussten: 3

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