a. Alexander von Hales

[567] Zuerst wird diese Bekanntschaft mit Aristoteles und den Arabern sichtbar in Alexander von Hales (gest. 1245), dem Doctor irrefragabilis. – Der hohenstaufische Kaiser Friedrich II. ließ sodann Aristotelische Bücher aus Konstantinopel kommen und ins Lateinische übersetzen. Anfangs zwar, beim ersten Erscheinen der Aristotelischen Schriften, machte die Kirche Schwierigkeiten; das Lesen von seiner Metaphysik und Physik und den daraus verfertigten Summen sowie auch der Vortrag darüber wurde verboten in einer Kirchensynode zu Paris 1209. So kam der Kardinal[567] Robert Corceo nach Paris und hielt daselbst eine Visitation der Universität: »ut ordinaria lectione libri dialectici Aristotelis legantur, libri autem Aristotelis metaphysici et de naturali philosophia, summaeque ex iis confectae doctrinaque Dinantii et Almarici haereticorum et Mauritii Hispani a nemine discatur legaturque.« Und Papst Gregor in einer an die Universität von Paris (1231) erlassenen Bulle, ohne der Metaphysik zu gedenken, verbot die Bücher der Physik so lange, bis sie geprüft und von allem Verdachte des Irrtums gereinigt sein würden. Später aber (1366) wurde im Gegenteil von zwei Kardinälen verordnet, daß niemand sollte Magister werden können, wenn er nicht die vorgeschriebenen Bücher des Aristoteles, unter denen auch die Metaphysik und einige der physischen waren, studiert und sich in deren Erklärung fähig bewiesen hätte. – Die Logik und Metaphysik des Aristoteles wurde in endlose Unterscheidungen ausgesponnen und in eigentümliche syllogistische Formen gebracht, die die Grundlage zur Behandlung der Materien vornehmlich ausmachten.

Unter denen, die sich durch das Kommentieren der Aristotelischen Schriften ausgezeichnet haben, ist besonders zu bemerken:

Quelle:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke in zwanzig Bänden. Band 19, Frankfurt am Main 1979, S. 567-568.
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