2. Parmenides

[284] Parmenides ist eine ausgezeichnete Figur in der eleatischen Schule. Er war nach Diogenes aus einem angesehenen und reichen Geschlechte zu Elea geboren. Von seinem Leben ist indessen wenig bekannt; daß er ein Schüler des Xenophanes gewesen, gibt Aristoteles nur als eine Sage. Sextus Empiricus nennt ihn einen Freund (gnôrimos) des Xenophanes. Diogenes Laertios (IX, § 21) berichtet näher, er habe den Anaximander gehört, auch den Xenophanes, sei diesem jedoch[284] nicht gefolgt (ouk êkolouthêsen autô, was nur auf den äußeren Aufenthalt zu gehen scheint); er habe aber mit Aminias und Diochätes, dem Pythagoreer, gelebt, sei diesem mehr gefolgt und habe sich auch von jenem, nicht von Xenophanes, zu einem ruhigen Leben bewegen lassen. Daß sein Leben überhaupt zwischen Xenophanes und Zenon fällt, so daß er mit ihnen gleichzeitig, nur jünger als jener und älter als dieser war, ist ausgemacht. Nach Diogenes (VIII, § 23) blühte er um die 69. Olympiade (504-501 v. Chr.). Am wichtigsten ist seine Reise nach Athen mit Zenon, wo Platon sie mit Sokrates sich unterreden läßt. Das ist im allgemeinen anzunehmen; was jedoch daran geschichtlich ist, ist nicht auszumitteln. Im Theaitetos (Steph. 183) läßt Platon den Sokrates zu der Aufforderung, das System der Eleaten zu prüfen, sagen: »Den Melissos und die anderen, welche das All als das ruhende Eine behaupten, scheue ich mich hart mitzunehmen (phortikôs skopômen), weniger aber als den Parmenides. Denn dieser scheint mir, um mit Homer zu sprechen, zugleich ehrwürdig und gediegen (kata to tou Homêrou. aidoios te hama deinos te); denn ich habe Gemeinschaft mit dem Mann gehabt und schöne Reden von ihm gehört, als ich noch ganz jung und er schon sehr alt gewesen.« Und im Platonischen Dialog Parmenides, wo die sich unterredenden Personen bekanntlich Parmenides und Sokrates sind, werden die historischen Umstände dieser Zusammenkunft noch näher bestimmt (Steph. 127): Parmenides sei schon sehr alt gewesen, mit ganz grauen Haaren, schön von Ansehen, ungefähr fünfundsechzig Jahre alt, Zenon nahe an vierzig. Man setzt diese Reise in die 80. Olympiade (460 bis 457 v. Chr.). So scheint doch Sokrates, da er Ol. 77, 4 (469 v. Chr.) geboren, immer noch zu jung gewesen zu sein, um solche Dialoge, wie Platon sie angibt, geführt zu haben; auch gehört die Hauptsache dieses im Geiste der eleatischen Schule geschriebenen Dialogs dem Platon selber an. Sonst wissen wir von Parmenides' Lebensverhältnissen noch, daß er auch bei seinen Mitbürgern in Elea in sehr hohem Ansehen[285] stand, deren Wohlstand vorzüglich den Gesetzen, die Parmenides ihnen gab, zugeschrieben werden muß. Auch finden wir in dem pinax des Cebes (gegen den Anfang) »ein parmenideisches Leben« sprichwörtlich für ein sittliches Leben gebraucht.

Es ist zu bemerken, daß Platon dort, wo bestimmt von der eleatischen Schule die Rede ist, gar nicht des Xenophanes, sondern nur des Melissos und Parmenides erwähnt. Und wenn wir diesen Umstand allen bereits angeführten hinzufügen, so scheint dem Parmenides das eigentlich zuzugehören, was von Xenophanes angegeben worden. Daß übrigens sonst Platon in einem seiner Dialoge dem Parmenides die Hauptrolle gibt und ihm die erhabenste Dialektik in den Mund legt, die es je gegeben, dies gehört noch nicht hierher. Wenn bei Xenophanes durch den Satz »aus Nichts wird Nichts« das Entstehen, und was damit zusammenhängt oder darauf zurückgeführt werden kann, überhaupt negiert ist, so tritt bei Parmenides der Gegensatz von Sein und Nichtsein bestimmter, obgleich noch ohne Bewußtsein auf.

Sextus Empiricus und Simplicius haben uns nun die bedeutendsten Fragmente aus dem Gedichte des Parmenides aufbehalten; denn auch Parmenides trug seine Philosophie als Gedicht vor. Das erste lange Fragment ist ein allegorischer Eingang zu seinem Gedichte von der Natur. Dieser Eingang ist majestätisch, zeigt uns die Manier der Zeit und im Ganzen eine energische, heftige Seele, welche mit dem Wesen ringt, es zu fassen und auszusprechen. Wir können des Parmenides Philosophie meist mit seinen eigenen Worten geben. Der Eingang lautet:

»Rosse, die mich trugen, so wie ihr Mut sie antrieb, brachten mich auf den gepriesenen Weg der Göttin, die den wissenden Mann dem Reiche der Wahrheit entgegenleitet. Jungfrauen« (die Sinne) »wiesen die Bahn. Es tönte die heiße[286] Achse in den Büchsen der Räder, als des Helios Töchter« (das sollen die Augen sein) »herbeieilten, die Wohnung der Nacht verlassend; zum Lichte sich drängend, hoben sie mit den Händen den Schleier, da wo die Tore der Wege des Tages und der Nacht sind. Die himmlischen Jungfrauen näherten sich den großen Pforten, deren gedoppelte Schlüssel die vielstrafende Dike (polypoinos) hält. Sie reden mit freundlichen Worten ihr zu und bewogen sie, ungesäumt von den Toren den eichelförmigen Riegel wegzuschieben. Drauf taten der Pforten gähnende Weite sie auf, und die Jungfrauen trieben Rosse und Wagen durchs offene Tor. Wohlwollend empfing mich die Göttin, ergriff mit der Hand meine Rechte und sprach zu mir die Rede: O Du, von unsterblichen Lenkern und Rossen hierhergeführt in meine Wohnung, sei willkommen; denn kein böses Geschick hat dich dieses Pfads gebracht (wahrlich, er liegt von der Menschen Heerstraße weit entfernt), sondern Themis und Dike. Alles sollst du erkunden, sowohl der überredenden Wahrheit unwankendes Herz (êtor) als auch der Sterblichen Meinungen, in denen kein wahres Wissen (pistis alêthês) ist. Aber von diesem Wege halte fern den forschenden Gedanken, nicht nötige dich die vielversuchte Gewohnheit auf diesem Weg dem unbedachtsamen Aug' und dem schallenden Ohr und der Zunge zu folgen. Nur mit der Vernunft mußt du die vielgeprüfte Lehre erwägen, die ich dir sagen werde. Den Weg verfehlt allein die Begierde.«

Hierauf entwickelt die Göttin nun alles das doppelte Wissen 1. des Denkens, der Wahrheit, und 2. der Meinung, als die zwei Teile des Gedichts. In einem anderen Fragmente ist uns der Hauptteil dieser Unterweisung aufbehalten: »Vernimm«, spricht die Göttin, »welches die beiden Wege des Wissens sind. Der eine, daß nur das Sein und daß nicht ist das Nichtsein, – dies ist der Überzeugung Pfad, auf ihm[287] ist die Wahrheit. Der andere, daß das Sein nicht ist und daß notwendig das Nichtsein, – von diesem sage ich dir, daß er der ganz unvernünftige Weg ist; denn das Nichtsein kannst du nicht erkennen, noch erreichen, noch aussprechen.« Das Nichts verkehrt sich in der Tat in etwas, indem es gedacht oder gesagt wird. Wir sagen etwas, denken etwas, wenn wir das Nichts denken und sagen wollen.

»Es ist notwendig, daß das Sagen und Denken das Seiende ist; denn das Sein ist, aber das Nichts ist gar nicht.« Dies ist die kurze Bestimmung, und in dies Nichts fällt die Negation überhaupt, in konkreterer Form die Grenze, das Endliche, die Beschränktheit; omnis determinatio est negatio ist der große Satz des Spinoza. Parmenides sagt: welche Form auch das Negative annehmen mag, es ist gar nicht. Das Nichts für das Wahre zu halten, ist »der Weg des Irrtums, auf dem die nichts wissenden doppelköpfigen Sterblichen umherschweifen. Ratlosigkeit in ihren Gemütern lenkt den irrenden Sinn. Sie werden als Taube und staunende Blinde, als verwirrte Horden getrieben, welche das Sein und das Nichtsein für dasselbe halten und dann wieder nicht für dasselbe«; der Irrtum ist, sie miteinander zu verwechseln, ihnen denselben Wert zu geben, – oder es zu unterscheiden, als ob das Nichtseiende das Begrenzte überhaupt wäre. »So windet ihrer aller Weg sich in sich selbst wieder zurück«; er ist eine sich immer widersprechende, sich auflösende Bewegung. Der menschlichen Vorstellung gelte jetzt dies für das Wesen, jetzt sein Gegenteil und dann wieder eine Vermischung von beiden, – ein beständiger Widerspruch.

»Die Wahrheit ist aber nur das Ist. Dies ist unerzeugt und unvergänglich, ganz, eines Geschlechts (mounogenes), unbewegt und ohne Ende. Es war nicht, noch wird es sein, sondern jetzt ist alles zugleich, – ein Zusammenhang. Denn welche Geburt (gennên) wolltest für dasselbe du suchen? Wie und woher sollte es vermehrt sein? Daß aus dem Nichtseienden,[288] werde ich dir nicht erlauben weder zu sagen noch zu denken; denn es ist weder sagbar noch denkbar, daß das Ist nicht ist. Welche Notwendigkeit (chreos) hätte später oder früher es aus dem Nichts anfangen lassen? So muß es durchaus (pampan) nur sein oder nicht, noch wird die Stärke der Überzeugung jemals aus dem Nichtseienden etwas anderes entstehen lassen.« »So ist Entstehen verschwunden (apesbestai) und Untergang unglaublich (apistos). Das Sein ist nicht trennbar, denn es ist ganz sich selbst gleich. Es ist nicht irgendwo mehr, sonst hinge es nicht zusammen, noch weniger, sondern alles ist voll vom Seienden. Das All ist Zusammenhang; denn Seiendes fließt mit dem Seienden zusammen. Es ist unveränderlich, ruht in sich selbst (keitai), ist fest in sich selbst, – in den Grenzen der festen Bande von der starken Notwendigkeit gehalten. Daher kann man nicht sagen, es sei endlos (ateleutêton), denn es ist ohne Mangel; aber nichtseiend entbehrte es alles.« Dieses Sein ist nicht das Unbestimmte (apeiron), da es in den Schranken der Notwendigkeit gehalten ist. Aristoteles schreibt dem Parmenides so das Begrenzen (peperasmenon) zu. Grenze ist unbestimmt, in welchem Sinne es zu nehmen. Bei Parmenides ist dies absolut Begrenzende aber die schlechthin in sich bestimmte absolute Notwendigkeit (anankê, dikê). Es ist von Wichtigkeit, daß er über den wüsten Begriff des Unendlichen hinausgegangen.

»Das Denken und das, um weswillen der Gedanke ist, ist dasselbe. Denn nicht ohne das Seiende, in welchem es sich ausspricht« (manifestiert, en hô pephatismenon estin), »wirst du das Denken finden; denn es ist nichts und wird nichts sein außer dem Seienden.« Das ist der Hauptgedanke. Das Denken produziert sich; was produziert wird, ist ein Gedanke; Denken ist also mit seinem Sein identisch, denn es ist[289] nichts außer dem Sein, dieser großen Affirmation. Plotin, indem er dies anführt, sagt, daß Parmenides diese Ansicht ergriff, insofern er das Seiende nicht in den sinnlichen Dingen setzte.

Die Sophisten folgerten daraus: »Alles ist Wahrheit, es gibt keinen Irrtum; denn Irrtum ist das Nichtseiende, das nicht zu denken ist.« Mit Parmenides hat das eigentliche Philosophieren angefangen; die Erhebung in das Reich des Ideellen ist hierin zu sehen. Ein Mensch macht sich frei von allen Vorstellungen und Meinungen, spricht ihnen alle Wahrheit ab und sagt: Nur die Notwendigkeit, das Sein ist das Wahre. Dieser Anfang ist freilich noch trübe und unbestimmt; es ist nicht weiter zu erklären, was darin liegt; aber gerade dies Erklären ist die Ausbildung der Philosophie selbst, die hier noch nicht vorhanden ist. Damit verband sich die Dialektik, daß das Veränderliche keine Wahrheit habe; denn wenn man diese Bestimmungen nimmt, wie sie gelten, so kommt man auf Widersprüche.

Ferner haben wir bildliche Darstellungen des Parmenides. So wie von dem All des Seins gesprochen wird, so kommt auch die Form vor: »Weil die äußerste Grenze (peiras pymaton) des Seins vollkommen ist, so ist es von allen Seiten her der Masse einer wohlkreisenden Kugel gleich (eukyklou sphairês enalinkion onkô), von der Mitte her allenthalben sich in Gleichgewicht haltend (messothen isopales pantê); denn es darf nicht um etwas größer oder kleiner hier oder dort sein. Denn es ist kein Nichtseiendes, das ihm wehrte, zum Gleichen hinzudringen«, – zur Einheit mit sich selbst zu kommen; »und es ist kein Seiendes, wo es leer vom Seienden wäre, hier mehr, dort minder. Weil das All ohne Mangel ist, so ist es allenthalben auf dieselbe Weise sich gleich (ison homôs) in seinen Bestimmungen.« Plotin sagt, er vergleiche das Sein mit der Kugelgestalt, da es alles in[290] sich begreife und das Denken nicht außerhalb desselben, sondern in ihm enthalten sei; die Kugelgestalt ist die sich gleich tragende. Und Simplicius [sagt], man müsse sich nicht wundern, denn wegen der poetischen Haltung halte er sich auch an eine mythologische Fiktion (plasmatos). Uns fällt dabei sogleich ein, daß die Kugel begrenzt (überdies im Raume) ist und daher ein Anderes darüber sein muß. Der Begriff der Kugel ist doch die Gleichheit des Verhaltens von Unterschiedenem, ungeachtet eben die Ununterschiedenheit ausgedrückt werden sollte. Also ist es kein konsequentes Bild.

Dieser Lehre der Wahrheit fügt nun Parmenides noch die Lehre der menschlichen Meinungen, das täuschende System der Welt hinzu: »Die Menschen setzten zwei Formen in ihren Meinungen, deren die eine nicht sein sollte und worin sie sich geirrt haben. Sie stellen sie einander an Gestalt und Zeichen, getrennt voneinander, entgegen. Das Eine, das ätherische Feuer der Flamme, ganz fein, mit sich selbst durchaus identisch (heautô pantose tôuton), aber nicht mit dem Anderen identisch, sondern auch jenes für sich. Gegenüber das Nächtliche oder das dichte und schwere Wesen.« Von jenem wird Wärme, Weichheit, Leichtigkeit, von diesem das Kalte ausgesagt. »Aber da alles Licht und Nacht genannt wird und die Bestimmungen derselben den einen und den anderen Dingen zukommen, so ist alles zugleich erfüllt von Licht und dunkler Nacht, die beide gleich sind, da nichts ohne beide ist.« Wie Aristoteles und die anderen Geschichtsschreiber dem Parmenides einmütig dies zuschreiben, daß er für das System der erscheinenden Dinge zwei Prinzipien aufstelle, das Warme und das Kalte, durch deren Verbindung alles ist. Das Licht, das Feuer ist als das Tätige, Belebende, – die Nacht, das Kalte als das Leidende bestimmt.[291]

Parmenides spricht auch auf pythagoreische Weise – wie ihn denn Strabon einen anêr Pythagoreios nennt – in folgender Vorstellung: Es seien Kronen (stephanai) übereinander (epallêlous) geflochten, von denen immer die eine aus dem Undichten (araiou), die andere aus dem Dichten (pyknou) sei, zwischen welchen andere, die aus Licht und Finsternis gemischt seien, sich befänden. – (Die engeren seien aus unreinem Feuer, die über ihnen aber aus Nacht, durch welche die Kraft der Flamme geht.) – Was sie aber alle zusammenhalte, sei ein Festes, wie eine Mauer, unter welchem eine feurige Krone sei, und die mittelste der undichten wiederum eine feurige. Die mittelste unter den gemischten aber sei die Göttin (daimôn Natur), die alles regiert (kybernêtês), der Verteiler (klêrouchos), die Dike und die Notwendigkeit. – Denn sie sei von aller irdischen Erzeugung und Vermischung das Prinzip (der Urheber), welches das Männliche mit dem Weiblichen und umgekehrt sich zu vermischen treibt. – Sie habe den Amor sich zum Gehilfen angenommen und aus diesem alle Götter erzeugt. Weiter heißt es, die Luft sei eine Abscheidung (anapnoê) der Erde, das Ausatmen des Feuers die Sonne und die Milchstraße, aus Luft und Feuer gemischt der Mond usw.

Es bleibt nun noch übrig, die Art und Weise anzugeben, wie Parmenides die Empfindung und das Denken erklärte, was allerdings zunächst als Materialismus erscheinen könnte. Theophrast bemerkt nämlich in dieser Hinsicht: »Parmenides hat gar nichts Näheres hierüber bestimmt, sondern nur, daß, da es zwei Elemente gebe, die Erkenntnis nach dem Überwiegen des einen oder des anderen bestimmt sei; denn je nachdem das Warme oder das Kalte überwiege, werde der Gedanke ein anderer: besser und reiner sei der durch das Warme, doch bedürfe auch er noch eines gewissen Ebenmaßes.«
[292]

Denn wie Jeglichem bleibt in den irrenden Gliedern die Mischung,

Also ist auch der Verstand den Menschen gesellt; da dasselbe,

Was sich im Menschen besinnt, zugleich der Glieder Natur ist,

Allen sowohl als dem All; denn das meiste ja ist der Gedanke.


»So nimmt er also Empfinden und Denken als dasselbe und läßt Gedächtnis und Vergessen aus diesen durch die Mischung entstehen. Wenn sie sich aber in der Mischung gleichkommen, ob dies das Denken sei oder nicht und welcher Zustand dies sei, – das läßt er unbestimmt. Daß er aber auch dem Entgegengesetzten an und für sich Empfindung zuschrieb, ist klar, indem er sagt, das Tote empfinde nicht das Licht, das Warme und die Stimme, weil ihm das Feuer fehlt; es empfinde aber das Kalte, die Stille und das Entgegengesetzte, und überhaupt habe jedes Seiende eine gewisse Erkenntnis (gnôsin tina).« In der Tat ist diese Ansicht des Parmenides aber vielmehr das Gegenteil des Materialismus; denn dieser besteht darin, die Seele aus Teilen, unabhängigen Kräften (das hölzerne Pferd der Sinne) zusammenzusetzen.

Quelle:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke in zwanzig Bänden. Band 18, Frankfurt am Main 1979, S. 284-293.
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