6. Der verlorene Bogen

[53] Der König von Tschu machte einst eine Reise. Dabei verlor er seinen Bogen. Die Leute seiner Umgebung baten, ihn suchen zu dürfen. Allein der König sprach: »Laßt es sein. Ein Mann aus Tschu verlor den Bogen, ein andrer Mann aus Tschu wird ihn finden. Wozu ihn suchen?« Meister Kung hörte davon und sprach: »Wie schade, daß er nicht noch größer dachte! Warum hat er nicht gesagt: Ein Mensch[53] hat den Bogen verloren, ein andrer wird ihn finden. Warum denn nur ein Mann aus Tschu?«

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 53-54.
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