35. Das Leben der Liebe[36] 1

Wer festhält das große Urbild,

zu dem kommt die Welt.

Sie kommt und wird nicht verletzt,

in Ruhe, Gleichheit und Seligkeit.


Musik und Köder:

Sie machen wohl den Wanderer auf seinem Wege anhalten.

Der SINN geht aus dem Munde hervor

milde und ohne Geschmack.

Du blickst nach ihm und siehst nichts Sonderliches.

Du horchst nach ihm und hörst nichts Sonderliches.

Du handelst nach ihm und – findest kein Ende.


Erklärung

1 Beginnt wieder mit vier Reimsprüchen. Das »große Urbild« ist soviel wie der SINN. Vgl. auch No. 14.

Quelle:
Laotse: Tao Te King – Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Düsseldorf/Köln 1952, S. 36-37.