[69] 20. Der Kampfhahn

[69] Gi Siau Dsï richtete für den König Süan vom Hause Dschou einen Kampfhahn zu. Nach zehn Tagen fragte der König: »Kann der Hahn schon kämpfen?« Er sprach: »Noch nicht, er ist noch eitel, stolz und zornig.« Nach aber zehn Tagen fragte er wieder. Er sprach: »Noch nicht, er geht noch auf jeden Laut und Schatten los.« Nach aber zehn Tagen fragte er wieder. Er sprach: »Noch nicht, er blickt noch heftig und strotzt vor Kraft.« Nach aber zehn Tagen fragte er wieder. Er sprach: »Nun geht es. Wenn andere Hähne krähen, so macht das keinen Eindruck mehr auf ihn.« Der Hahn war anzusehen wie aus Holz. Sein Wesen war vollkommen. Fremde Hähne wagten nicht mit ihm anzubinden, sie kehrten um und liefen weg.

Quelle:
Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Stuttgart 1980, S. 69-70.
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