I. Einfache Reproduktion

[326] Bei einfacher Reproduktion wird der jährlich oder mit mehreren Umschlägen innerhalb des Jahrs periodisch produzierte und realisierte Mehrwert individuell, d.h. unproduktiv, konsumiert von seinen Eignern, den Kapitalisten.

Der Umstand, daß der Produktenwert zum Teil aus Mehrwert besteht, zum andren Teil aus dem Wertteil, gebildet durch das in ihm reproduzierte variable Kapital plus dem in ihm aufgezehrten konstanten Kapital, ändert absolut nichts, weder an dem Quantum noch dem Wert des Gesamtprodukts, welches als Warenkapital beständig in die Zirkulation eingeht und ihr ebenso beständig entzogen wird, um der produktiven oder individuellen Konsumtion anheimzufallen, d.h. um als Produktionsmittel oder als Konsumtionsmittel zu dienen. Von dem konstanten Kapital abgesehn, wird nur die Verteilung des jährlichen Produkts zwischen Arbeitern und Kapitalisten dadurch affiziert.

Selbst die einfache Reproduktion unterstellt, muß daher ein Teil des Mehrwerts beständig in Geld und nicht in Produkt existieren, weil er sonst nicht behufs der Konsumtion aus Geld in Produkt verwandelt werden kann. Diese Verwandlung des Mehrwerts aus seiner ursprünglichen Warenform in Geld ist hier weiter zu untersuchen. Zur Vereinfachung der Sache wird[326] die einfachste Form des Problems unterstellt, nämlich die ausschließliche Zirkulation von Metallgeld, von Geld, welches wirkliches Äquivalent ist.

Nach den für die einfache Warenzirkulation entwickelten Gesetzen (Buch I, Kap. III) muß die Masse des im Lande vorhandenen Metallgelds nicht nur hinreichen, um die Waren zu zirkulieren. Sie muß hinreichen für die Schwankungen des Geldumlaufs, die teils entspringen aus Fluktuationen in der Geschwindigkeit der Zirkulation, teils aus dem Preiswechsel der Waren, teils aus den verschiednen und wechselnden Proportionen, worin das Geld als Zahlungsmittel oder als eigentliches Zirkulationsmittel fungiert. Das Verhältnis, worin die vorhandne Geldmasse sich in Schatz und umlaufendes Geld spaltet, wechselt beständig, aber die Masse des Geldes ist stets gleich der Summe des als Schatz und als umlaufendes Geld vorhandnen Gelds. Diese Geldmasse (Masse edlen Metalls) ist ein nach und nach akkumulierter Schatz der Gesellschaft. Soweit ein Teil dieses Schatzes sich durch Verschleiß verzehrt, muß er jährlich, wie jedes andre Produkt, neu ersetzt werden. Dies geschieht in der Wirklichkeit durch direkten oder indirekten Austausch eines Teils des jährlichen Landesprodukts mit dem Produkt der Gold und Silber produzierenden Länder. Dieser internationale Charakter der Transaktion verhüllt indes ihren einfachen Verlauf. Um das Problem daher auf seinen einfachsten und durchsichtigsten Ausdruck zu reduzieren, muß vorausgesetzt werden, daß Gold- und Silberproduktion im Lande selbst stattfindet, also Gold- und Silberproduktion einen Teil der gesellschaftlichen Gesamtproduktion innerhalb jedes Landes bildet.

Abgesehn von dem für Luxusartikel produzierten Gold oder Silber muß das Minimum ihrer jährlichen Produktion gleich sein dem durch die jährliche Geldzirkulation bewirkten Verschleiß der Geldmetalle. Ferner: Wächst die Wertsumme der jährlich produzierten und zirkulierten Warenmasse, so muß auch die jährliche Gold- und Silberproduktion wachsen, soweit die gewachsne Wertsumme der zirkulierenden Waren und die für ihre Zirkulation (und entsprechende Schatzbildung) erforderliche Geldmasse nicht kompensiert wird durch größre Geschwindigkeit des Geldumlaufs und durch umfangreichre Funktion des Gelds als Zahlungsmittel, d.h. durch größre gegenseitige Saldierung der Käufe und Verkäufe ohne Dazwischenkunft von wirklichem Geld.

Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und ein Teil der gesellschaftlichen Produktionsmittel muß also in der Produktion von Gold und Silber jährlich verausgabt werden.[327]

Die Kapitalisten, welche die Gold- und Silberproduktion betreiben – und wie hier bei Voraussetzung einfacher Reproduktion angenommen –, nur betreiben innerhalb der Schranken des jährlichen Durchschnittsverschleißes und des dadurch verursachten jährlichen Durchschnittskonsums von Gold und Silber, werfen ihren Mehrwert, den sie nach der Unterstellung jährlich konsumieren, ohne etwas davon zu kapitalisieren, direkt in die Zirkulation in der Geldform, die für sie die Naturalform, nicht wie in den andern Produktionszweigen die verwandelte Form des Produkts ist.

Ferner: Was den Arbeitslohn betrifft – die Geldform, worin das variable Kapital vorgeschossen wird –, so wird er hier ebenfalls ersetzt nicht durch Verkauf des Produkts, seine Verwandlung in Geld, sondern durch ein Produkt, dessen Naturalform von vornherein die Geldform ist.

Endlich findet dies auch mit dem Teil des Edelmetallprodukts statt, der gleich dem Wert des periodisch aufgezehrten konstanten Kapitals ist, sowohl des konstanten zirkulierenden, wie des während des Jahrs verzehrten konstanten fixen Kapitals.

Betrachten wir den Kreislauf, resp. Umschlag des in der Edelmetallproduktion angelegten Kapitals zunächst unter der Form G – W...P...G'. Soweit in G – W das W nicht nur aus Arbeitskraft und Produktionsmitteln besteht, sondern auch aus fixem Kapital, wovon nur ein Wertteil in P aufgebraucht wird, ist klar, daß G' – das Produkt – eine Geldsumme ist gleich dem in Arbeitslohn ausgelegten variablen Kapital plus dem in Produktionsmitteln ausgelegten zirkulierenden konstanten Kapital plus dem Wertteil des verschlißnen fixen Kapitals plus dem Mehrwert. Wäre die Summe geringer, bei unverändertem allgemeinen Wert des Goldes, so wäre die Minenanlage unproduktiv, oder – wenn dies allgemein der Fall – würde in Zukunft der Wert des Goldes, verglichen mit den Waren, deren Wert nicht verändert, steigen; d.h., die Preise der Waren würden fallen, es würde also in Zukunft die in G – W ausgelegte Geldsumme kleiner sein.

Betrachten wir zunächst nur den zirkulierenden Teil des in G, dem Ausgangspunkt von G – W...P...G', vorgeschoßnen Kapitals, so wird eine bestimmte Geldsumme vorgeschossen, in Zirkulation geworfen zur Zahlung von Arbeitskraft und zum Kauf von Produktionsstoffen. Aber sie wird durch den Kreislauf dieses Kapitals der Zirkulation nicht wieder entzogen, um von neuem hineingeworfen zu werden. Das Produkt in seiner Naturalform ist schon Geld, es braucht also nicht erst durch Austausch, durch einen Zirkulationsprozeß, in Geld verwandelt zu werden. Es tritt aus dem Produktionsprozeß in die Zirkulationssphäre nicht in der Form von Warenkapital, das sich in Geldkapital, sondern als Geldkapital, das sich in[328] produktives Kapital rückverwandeln, d.h. von neuem Arbeitskraft und Produktionsstoffe kaufen soll. Die Geldform des zirkulierenden, in Arbeitskraft und Produktionsmitteln verzehrten Kapitals wird ersetzt nicht durch den Verkauf des Produkts, sondern durch die Naturalform des Produkts selbst, also nicht durch Wiederentziehn seines Werts aus der Zirkulation in Geldform, sondern durch zuschüssiges, neuproduziertes Geld.

Nehmen wir an, dies zirkulierende Kapital sei = 500 Pfd. St., die Umschlagsperiode = 5 Wochen, Arbeitsperiode = 4 Wochen, Zirkulationsperiode nur = 1 Woche. Es muß von vornherein für 5 Wochen Geld teils in Produktionsvorrat vorgeschossen werden, teils vorrätig sein, um nach und nach in Arbeitslohn weggezahlt zu werden. Anfang der 6. Woche sind 400 Pfd. St. zurückgeflossen und 100 Pfd. St. freigesetzt. Dies wiederholt sich beständig. Hier, wie früher, werden während gewisser Zeit des Umschlags 100 Pfd. St. beständig in der freigesetzten Form sich befinden. Aber sie bestehn aus zuschüssigem neuproduziertem Geld, ganz wie die andern 400 Pfd. St. Wir hatten hier 10 Umschläge im Jahr, und das produzierte Jahresprodukt ist = 5000 Pfd. St. Gold. (Die Zirkulationsperiode entsteht hier nicht durch die Zeit, welche die Verwandlung der Ware in Geld, sondern welche die Verwandlung von Geld in die Produktionselemente kostet.)

Bei jedem andren Kapital von 500 Pfd. St., welches unter denselben Bedingungen umschlägt, ist die beständig erneuerte Geldform die verwandelte Form des produzierten Warenkapitals, welches alle 4 Wochen in die Zirkulation geworfen wird und das durch seinen Verkauf – also durch periodische Entziehung des Geldquantums, als das es ursprünglich in den Prozeß eintrat – diese Geldform stets von neuem wiedererhält. Hier dagegen wird in jeder Umschlagsperiode eine neue zuschüssige Geldmasse von 500 Pfd. St. aus dem Produktionsprozeß selbst in die Zirkulation geworfen, um ihr beständig Produktionsstoffe und Arbeitskraft zu entziehn. Dies in die Zirkulation geworfne Geld wird ihr durch den Kreislauf dieses Kapitals nicht wieder entzogen, sondern noch durch beständig neuproduzierte Goldmassen vermehrt.

Betrachten wir den variablen Teil dieses zirkulierenden Kapitals und setzen wir ihn, wie oben, = 100 Pfd. St., so wären in der gewöhnlichen Warenproduktion diese 100 Pfd. St. bei zehnmaligem Umschlag hinreichend, um beständig die Arbeitskraft zu zahlen. Hier, in der Geldproduktion reicht dieselbe Summe; aber die 100 Pfd. St. Rückfluß, womit die Arbeitskraft in je 5 Wochen bezahlt wird, sind nicht verwandelte Form ihres Produkts, sondern sind ein Teil ihres stets erneuten Produkts selbst. Der Goldproduzent zahlt seine Arbeiter direkt mit einem Teil des von ihnen selbst[329] produzierten Goldes. Die so in Arbeitskraft jährlich ausgelegten und von den Arbeitern in die Zirkulation geworfnen 1000 Pfd. St. kehren daher nicht durch die Zirkulation zu ihrem Ausgangspunkt zurück.

Was ferner das fixe Kapital betrifft, so erheischt es bei erster Anlage des Geschäfts die Verausgabung eines größren Geldkapitals, das also in die Zirkulation geworfen wird. Wie alles fixe Kapital, fließt es nur stückweis im Lauf von Jahren zurück. Aber es fließt zurück als unmittelbares Stück des Produkts, des Goldes, nicht durch Verkauf des Produkts und seine dadurch vollzogne Vergoldung. Es erhält also allmählich seine Geldform nicht durch Entziehung von Geld aus der Zirkulation, sondern durch Anhäufen eines entsprechenden Teils des Produkts. Das so wieder hergestellte Geldkapital ist nicht eine Geldsumme, allmählich der Zirkulation entzogen zur Ausgleichung der ursprünglich für das fixe Kapital in sie geworfnen Geldsumme. Es ist eine zuschüssige Masse Geld.

Endlich, was den Mehrwert betrifft, so ist er ebenfalls gleich einem Teil des neuen Goldprodukts, das in jeder neuen Umschlagsperiode in Zirkulation geworfen wird, um nach unsrer Unterstellung unproduktiv verausgabt, für Lebensmittel und Luxusgegenstände weggezahlt zu werden.

Nach der Voraussetzung aber ersetzt diese ganze jährliche Goldproduktion – wodurch beständig Arbeitskraft und Produktionsstoffe, aber kein Geld dem Markt entzogen und beständig zuschüssiges Geld ihm zugeführt wird – nur das während des Jahrs verschlißne Geld, hält also nur die gesellschaftliche Geldmasse vollzählig, die beständig, wenn auch in wechselnden Portionen, in den zwei Formen von Schatz und im Umlauf befindlichem Geld existiert.

Nach dem Gesetz der Warenzirkulation muß die Geldmasse gleich sein der für die Zirkulation erheischten Geldmasse plus einem in Schatzform befindlichen Geldquantum, welches je nach Kontraktion oder Expansion der Zirkulation zu- oder abnimmt, namentlich aber auch für die Bildung der nötigen Reservefonds von Zahlungsmitteln dient. Was in Geld gezahlt werden muß – soweit keine Ausgleichung der Zahlungen stattfindet –, ist der Wert der Waren. Daß ein Teil dieses Werts aus Mehrwert besteht, d.h. dem Verkäufer der Waren nichts gekostet hat, ändert absolut nichts an der Sache. Gesetzt, die Produzenten seien alle selbständige Besitzer ihrer Produktionsmittel, es finde also Zirkulation statt zwischen den unmittelbaren Produzenten selbst. Abgesehn von dem konstanten Teil ihres Kapitals, könnte man dann ihr jährliches Mehrprodukt, zur Analogie mit dem kapitalistischen Zustand, in zwei Teile teilen: den einen a, der bloß ihre notwendigen Lebensmittel ersetzt, den andern b, den sie zum Teil in Luxusprodukten[330] verzehren, zum Teil zur Erweiterung der Produktion anwenden. a vertritt dann das variable Kapital, b den Mehrwert. Aber diese Einteilung bliebe ohne allen Einfluß auf die Größe der zur Zirkulation ihres Gesamtprodukts erheischten Geldmasse. Bei sonst gleichbleibenden Umständen wäre der Wert der zirkulierenden Warenmasse derselbe, daher auch die für ihn erheischte Geldmasse. Auch müßten sie dieselben Geldreserven bei gleicher Teilung der Umschlagsperioden haben, d.h. denselben Teil ihres Kapitals beständig in Geldform, da nach wie vor, nach der Unterstellung, ihre Produktion Warenproduktion wäre. Der Umstand also, daß ein Teil des Warenwerts aus Mehrwert besteht, ändert absolut nichts an der Masse des zum Betrieb des Geschäfts notwendigen Geldes.

Ein Gegner Tookes, der sich an die Form G – W – G' hält, fragt ihn, wie es denn der Kapitalist anfange, um beständig der Zirkulation mehr Geld zu entziehn, als er in sie hineinwirft. Man verstehe wohl. Es handelt sich hier nicht um die Bildung des Mehrwerts. Diese, die das einzige Geheimnis ausmacht, versteht sich vom kapitalistischen Standpunkt von selbst. Die angewandte Wertsumme wäre ja nicht Kapital, wenn sie nicht mit einem Mehrwert sich bereicherte. Da sie also der Voraussetzung nach Kapital ist, versteht sich der Mehrwert von selbst.

Die Frage ist also nicht: Wo kommt der Mehrwert her? Sondern: Wo kommt das Geld her, um ihn zu versilbern?

Aber in der bürgerlichen Ökonomie versteht sich die Existenz des Mehrwerts von selbst. Sie ist also nicht nur unterstellt, sondern mit ihr ist auch ferner unterstellt, daß ein Teil der in die Zirkulation geworfnen Warenmasse aus Mehrprodukt besteht, also einen Wert darstellt, den der Kapitalist nicht mit seinem Kapital in die Zirkulation warf; daß der Kapitalist also mit seinem Produkt einen Überschuß über sein Kapital in die Zirkulation wirft und ihr diesen Überschuß auch wieder entzieht.

Das Warenkapital, das der Kapitalist in die Zirkulation wirft, ist von größerm Wert (woher das kommt, wird nicht erklärt oder begriffen, aber c'est un fait vom Standpunkt dieser selbigen) als das produktive Kapital, das er in Arbeitskraft plus Produktionsmitteln der Zirkulation entzogen hat. Unter dieser Voraussetzung ist daher klar, warum nicht nur Kapitalist A, sondern auch B, C, D etc. der Zirkulation durch Austausch seiner Ware beständig mehr Wert entziehn kann als den Wert seines ursprünglich und stets aufs neue vorgeschoßnen Kapitals. A, B, C, D etc. werfen beständig einen größren Warenwert – diese Operation ist so vielseitig wie die selbständig[331] fungierenden Kapitale – in der Form von Warenkapital in die Zirkulation, als sie ihr unter der Form von produktivem Kapital entziehn. Sie haben also beständig sich in eine Wertsumme zu teilen (d.h. jeder seinerseits der Zirkulation ein produktives Kapital zu entziehn) gleich der Wertsumme ihrer resp. vorgeschoßnen produktiven Kapitale; und ebenso beständig sich in eine Wertsumme zu teilen, die sie ebenso allseitig in Warenform, als respektiven Überschuß des Warenwerts über den Wert seiner Produktionselemente, in die Zirkulation werfen.

Aber das Warenkapital, vor seiner Rückverwandlung in produktives Kapital und vor der Verausgabung des in ihm steckenden Mehrwerts, muß versilbert werden. Wo kommt das Geld dazu her? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick schwierig, und weder Tooke noch ein andrer hat sie bisher beantwortet.

Das in der Form von Geldkapital vorgeschoßne zirkulierende Kapital von 500 Pfd. St., welches immer seine Umschlagsperiode, sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapitalistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pfd. St. Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfd. St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd. St. hineinwirft?

Nachdem das Geldkapital von 500 Pfd. St. in produktives Kapital verwandelt, verwandelt dieses sich innerhalb des Produktionsprozesses in Warenwert von 600 Pfd. St., und es befindet sich in Zirkulation nicht nur ein Warenwert von 500 Pfd. St., gleich dem ursprünglich vorgeschoßnen Geldkapital, sondern ein neuproduzierter Mehrwert von 100 Pfd. St.

Dieser zuschüssige Mehrwert von 100 Pfd. St. ist in Warenform in die Zirkulation geworfen. Darüber besteht kein Zweifel. Aber durch dieselbe Operation ist nicht das zuschüssige Geld für die Zirkulation dieses zuschüssigen Warenwerts gegeben.

Man muß nun die Schwierigkeit nicht durch plausible Ausflüchte zu umgehn suchen.

Zum Beispiel: Was das konstante zirkulierende Kapital betrifft, so ist klar, daß nicht alle es gleichzeitig auslegen. Während Kapitalist A seine Ware verkauft, also für ihn vorgeschoßnes Kapital Geldform annimmt, nimmt für den Käufer B umgekehrt sein in Geldform vorhandnes Kapital die Form seiner Produktionsmittel an, die gerade A produziert. Durch denselben Akt, wodurch A seinem produzierten Warenkapital die Geldform wiedergibt, gibt B dem seinigen die produktive Form wieder, verwandelt es aus Geldform in Produktionsmittel und Arbeitskraft; dieselbe Geldsumme fungiert in dem doppelseitigen Prozeß wie in jedem einfachen Kauf W – G,[332] Andrerseits, wenn A das Geld wieder in Produktionsmittel verwandelt, kauft er von C, und dieser zahlt damit B etc. So wäre dann der Hergang erklärt. Aber:

Alle in bezug auf das Quantum des zirkulierenden Geldes bei der Warenzirkulation (Buch I, Kap. III) aufgestellten Gesetze werden in keiner Art durch den kapitalistischen Charakter des Produktionsprozesses geändert.

Wenn also gesagt wird, das in Geldform vorzuschießende zirkulierende Kapital der Gesellschaft beträgt 500 Pfd. St., so ist dabei schon in Berechnung gebracht, daß dies einerseits die Summe ist, die gleichzeitig vorgeschossen war, daß aber andrerseits diese Summe mehr produktives Kapital in Bewegung setzt als 500 Pfd. St., weil sie abwechselnd als Geldfonds verschiedner produktiven Kapitale dient. Diese Erklärungsweise setzt also schon das Geld als vorhanden voraus, dessen Dasein sie erklären soll. –

Es könnte ferner gesagt werden: Kapitalist A produziert Artikel, die Kapitalist B individuell, unproduktiv konsumiert. Das Geld von B versilbert also das Warenkapital von A, und so dient dieselbe Geldsumme zur Versilbrung des Mehrwerts von B und des zirkulierenden konstanten Kapitals von A. Hier ist aber die Lösung der Frage, die beantwortet werden soll, noch direkter unterstellt. Nämlich, wo kriegt B dies Geld zur Bestreitung seiner Revenue her? Wie hat er selbst diesen Mehrwertteil seines Produkts versilbert? –

Ferner könnte gesagt werden, der Teil des zirkulierenden variablen Kapitals, den A seinen Arbeitern beständig vorschießt, strömt ihm beständig aus der Zirkulation zurück; und nur ein abwechselnder Teil davon liegt beständig bei ihm selbst für Zahlung des Arbeitslohns fest. Zwischen der Ausgabe und dem Rückstrom verfließt jedoch eine gewisse Zeit, während deren das in Arbeitslohn ausgezahlte Geld unter andrem auch zur Versilberung von Mehrwert dienen kann. – Aber wir wissen erstens, daß je größer diese Zeit, um so größer auch die Masse des Geldvorrats sein muß, die der Kapitalist A beständig in petto halten muß. Zweitens gibt der Arbeiter das Geld aus, kauft Waren damit, versilbert daher den in diesen Waren steckenden Mehrwert pro tanto. Also dient dasselbe Geld, das in der Form des variablen Kapitals vorgeschossen wird, pro tanto auch dazu, Mehrwert zu versilbern. Ohne hier noch tiefer auf diese Frage einzugehn, hier nur so viel: daß die Konsumtion der ganzen Kapitalistenklasse und der von ihr abhängigen unproduktiven Personen gleichzeitig Schritt hält mit der für die Arbeiterklasse; also, gleichzeitig mit dem von den Arbeitern in Zirkulation geworfnen Geld, von den Kapitalisten Geld in die Zirkulation geworfen werden muß, um ihren Mehrwert als Revenue zu verausgaben; also für denselben[333] der Zirkulation Geld entzogen sein muß. Die eben gegebne Erklärung würde nur das so nötige Quantum verringern, nicht beseitigen. –

Endlich könnte gesagt werden: Es wird doch beständig ein großes Quantum Geld in Zirkulation geworfen bei der ersten Anlage des fixen Kapitals, das der Zirkulation nur allmählich, stückweis, im Lauf von Jahren, von dem wieder entzogen wird, der es hineinwarf. Kann diese Summe nicht hinreichen, um den Mehrwert zu versilbern? – Hierauf ist zu antworten, daß vielleicht in der Summe von 500 Pfd. St. (die auch Schatzbildung für nötige Reservefonds einschließt) schon die Anwendung dieser Summe als fixes Kapital, wenn nicht durch den, der sie hineinwarf, so doch durch jemand anders, einbegriffen ist. Außerdem ist bei der Summe, die für Beschaffung der als fixes Kapital dienenden Produkte ausgegeben wird, schon unterstellt, daß auch der in diesen Waren steckende Mehrwert gezahlt ist, und es frägt sich eben, wo dies Geld herkommt. –

Die allgemeine Antwort ist bereits gegeben: Wenn eine Warenmasse von X * 1000 Pfd. St. zu zirkulieren, so ändert es absolut nichts am Quantum der zu dieser Zirkulation nötigen Geldsumme, ob der Wert dieser Warenmasse Mehrwert enthält oder nicht, ob die Warenmasse kapitalistisch produziert ist oder nicht. Das Problem selbst existiert also nicht. Bei sonst gegebnen Bedingungen, Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes etc., ist eine bestimmte Geldsumme erheischt, um den Warenwert von X * 1000 Pfd. St. zu zirkulieren, ganz unabhängig von dem Umstand, wie viel oder wie wenig von diesem Wert den unmittelbaren Produzenten dieser Waren zufällt. Soweit hier ein Problem existiert, fällt es zusammen mit dem allgemeinen Problem: woher die zur Zirkulation der Waren in einem Lande nötige Geldsumme kommt.

Indes existiert allerdings, vom Standpunkt der kapitalistischen Produktion, der Schein eines besondren Problems. Es ist nämlich hier der Kapitalist, welcher als der Ausgangspunkt erscheint, von dem das Geld in die Zirkulation geworfen wird. Das Geld, das der Arbeiter zur Zahlung seiner Lebensmittel ausgibt, existiert vorher als Geldform des variablen Kapitals und wird daher ursprünglich vom Kapitalisten in Zirkulation geworfen als Kauf- oder Zahlungsmittel von Arbeitskraft. Außerdem wirft der Kapitalist das Geld in Zirkulation, das für ihn ursprünglich die Geldform seines konstanten fixen und flüssigen Kapitals bildet; er gibt es aus als Kauf- oder Zahlungsmittel für Arbeitsmittel und Produktionsstoffe. Aber über dies hinaus erscheint der Kapitalist nicht weiter als Ausgangspunkt der in der Zirkulation befindlichen Geldmasse. Nun aber existieren nur zwei Ausgangspunkte: der Kapitalist und der Arbeiter. Alle dritten Personenrubriken[334] müssen entweder für Dienstleistungen Geld von diesen beiden Klassen erhalten oder, soweit sie es ohne Gegenleistung erhalten, sind sie Mitbesitzer des Mehrwerts in der Form von Rente, Zins etc. Daß der Mehrwert nicht ganz in der Tasche des industriellen Kapitalisten bleibt, sondern von ihm mit andern Personen geteilt werden muß, hat mit der vorliegenden Frage nichts zu tun. Es fragt sich, wie er seinen Mehrwert versilbert, nicht wie das dafür gelöste Silber sich später verteilt. Es ist also für unsern Fall der Kapitalist noch als einziger Besitzer des Mehrwerts zu betrachten. Was aber den Arbeiter betrifft, so ist bereits gesagt, daß er nur sekundärer Ausgangspunkt, der Kapitalist aber der primäre Ausgangspunkt des vom Arbeiter in die Zirkulation geworfnen Gelds ist. Das zuerst als variables Kapital vorgeschoßne Geld vollzieht bereits seinen zweiten Umlauf, wenn der Arbeiter es zur Zahlung von Lebensmitteln ausgibt.

Die Kapitalistenklasse bleibt also der einzige Ausgangspunkt der Geldzirkulation. Wenn sie zur Zahlung von Produktionsmitteln 400 Pfd. St., zur Zahlung der Arbeitskraft 100 Pfd. St. braucht, so wirft sie 500 Pfd. St. in Zirkulation. Aber der in dem Produkt steckende Mehrwert, bei Mehrwertsrate von 100%, ist gleich einem Wert von 100 Pfd. St. Wie kann sie 600 Pfd. St. aus der Zirkulation beständig herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd. St. hineinwirft? Aus nichts wird nichts. Die Gesamtklasse der Kapitalisten kann nichts aus der Zirkulation herausziehn, was nicht vorher hineingeworfen war.

Es wird hier abgesehn davon, daß die Geldsumme von 400 Pfd. St. vielleicht hinreicht, um bei zehnmaligem Umschlag Produktionsmittel zum Wert von 4000 Pfd. St. und Arbeit zum Wert von 1000 Pfd. St. zu zirkulieren, und die übrigen 100 Pfd. St. für die Zirkulation des Mehrwerts von 1000 Pfd. St. ebenfalls genügen. Dies Verhältnis der Geldsumme zu dem von ihr zirkulierten Warenwert tut nichts zur Sache. Das Problem bleibt dasselbe. Fänden nicht verschiedne Umläufe derselben Geldstücke statt, so wären 5000 Pfd. St. als Kapital in Zirkulation zu werfen, und 1000 Pfd. St. wären nötig, um den Mehrwert zu versilbern. Es fragt sich, wo dies letztre Geld herkommt, ob nun 1000 oder 100 Pfd. St. Jedenfalls ist es ein Überschuß über das in Zirkulation geworfne Geldkapital.

In der Tat, so paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapitalistenklasse selbst wirft das Geld in Zirkulation, das zur Realisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient. Aber notabene: sie wirft es hinein nicht als vorgeschoßnes Geld, also nicht als Kapital. Sie verausgabt es als Kaufmittel für ihre individuelle Konsumtion. Es ist also nicht von ihr vorgeschossen, obgleich sie der Ausgangspunkt seiner Zirkulation ist.[335]

Nehmen wir einen einzelnen Kapitalisten, der sein Geschäft eröffnet, z.B. einen Pächter. Während des, ersten Jahrs schießt er ein Geldkapital, sage von 5000 Pfd. St. vor, in Zahlung von Produktionsmitteln (4000 Pfd. St.) und von Arbeitskraft (1000 Pfd. St.). Die Mehrwertsrate sei 100%, der von ihm angeeignete Mehrwert = 1000 Pfd. St. Die obigen 5000 Pfd. St. schließen alles Geld ein, was er als Geldkapital vorschießt. Aber der Mann muß auch leben, und er nimmt kein Geld ein vor Ende des Jahrs. Sein Konsum betrage 1000 Pfd. St. Diese muß er besitzen. Er sagt zwar, daß er sich diese 1000 Pfd. St. vorschießen muß während des ersten Jahrs. Doch heißt dies Vorschießen – das hier nur subjektiven Sinn hat – weiter nichts, als daß er das erste Jahr seine individuelle Konsumtion aus eigner Tasche, statt aus der Gratisproduktion seiner Arbeiter bestreiten muß. Er schießt dies Geld nicht vor als Kapital. Er verausgabt es, zahlt es fort für ein Äquivalent in Lebensmitteln, die er verzehrt. Dieser Wert ist von ihm in Geld verausgabt, in die Zirkulation geworfen und in Warenwerten ihr entzogen worden. Diese Warenwerte hat er verzehrt. Er hat also aufgehört, in irgendeinem Verhältnis zu ihrem Wert zu stehn. Das Geld, womit er ihn gezahlt, existiert als Element des zirkulierenden Geldes. Aber den Wert dieses Geldes hat er der Zirkulation in Produkten entzogen, und mit den Produkten, worin er existierte, ist auch ihr Wert vernichtet. Er ist alle geworden. Am Ende des Jahres nun wirft er in die Zirkulation einen Warenwert von 6000 Pfd. St. und verkauft ihn. Damit fließt für ihn zurück: 1. sein vorgeschoßnes Geldkapital von 5000 Pfd. St.; 2. der versilberte Mehrwert von 1000 Pfd. St. Er hat 5000 Pfd. St. als Kapital vorgeschossen, in die Zirkulation geworfen, und er entzieht ihr 6000 Pfd. St., 5000 Pfd. St. für Kapital und 1000 Pfd. St. für Mehrwert. Die letztren 1000 Pfd. St. sind versilbert mit dem Geld, das er selbst nicht als Kapitalist, sondern als Konsument in die Zirkulation geworfen, nicht vorgeschossen, sondern verausgabt hat. Sie kehren jetzt zu ihm zurück als Geldform des von ihm produzierten Mehrwerts. Und von nun an wiederholt sich diese Operation jährlich. Aber vom zweiten Jahr an sind die 1000 Pfd. St., die er verausgabt, beständig die verwandelte Form, die Geldform des von ihm produzierten Mehrwerts. Er verausgabt sie jährlich, und sie fließen ihm ebenso jährlich zurück.

Schlüge sein Kapital öfter im Jahre um, so änderte das nichts an der Sache, wohl aber an der Länge der Zeit und daher an der Größe der Summe, die er über sein vorgeschoßnes Geldkapital hinaus für seine individuelle Konsumtion in Zirkulation zu werfen hätte.

Dies Geld wird vom Kapitalisten nicht als Kapital in Zirkulation geworfen. Wohl aber gehört es zum Charakter des Kapitalisten, daß er fähig[336] ist, bis zum Rückfluß von Mehrwert von den in seinem Besitz befindlichen Mitteln zu leben.

In diesem Fall war angenommen, daß die Geldsumme, die der Kapitalist bis zum ersten Rückfluß seines Kapitals zur Bestreitung seiner individuellen Konsumtion in Zirkulation wirft, exakt gleich ist dem von ihm produzierten und daher zu versilbernden Mehrwert. Dies ist offenbar, mit Bezug auf den einzelnen Kapitalisten, eine willkürliche Annahme. Aber sie muß richtig sein für die gesamte Kapitalistenklasse, bei Unterstellung einfacher Reproduktion. Sie drückt nur dasselbe aus, was diese Unterstellung besagt, nämlich daß der ganze Mehrwert, aber auch nur dieser, also kein Bruchteil des ursprünglichen Kapitalstocks, unproduktiv verzehrt wird.

Es war oben unterstellt, daß die Gesamtproduktion an edlen Metallen (= 500 Pfd. St. gesetzt) nur hinreicht, um den Geldverschleiß zu ersetzen.

Die Gold produzierenden Kapitalisten besitzen ihr ganzes Produkt in Gold, sowohl den Teil desselben, der konstantes Kapital, wie den, der variables Kapital ersetzt, wie auch den aus Mehrwert bestehenden. Ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts besteht also aus Gold, nicht aus Produkt, das sich erst innerhalb der Zirkulation vergoldet. Er besteht von vornherein aus Gold und wird in die Zirkulation geworfen, um ihr Produkte zu entziehn. Dasselbe gilt hier vom Arbeitslohn, dem variablen Kapital, und vom Ersatz des vorgeschoßnen konstanten Kapitals. Wenn also ein Teil der Kapitalistenklasse einen Warenwert in die Zirkulation wirft, größer (um den Mehrwert) als das von ihnen vorgeschoßne Geldkapital, so wirft ein andrer Teil der Kapitalisten einen größren Geldwert (größer um den Mehrwert) in die Zirkulation als der Warenwert, den sie der Zirkulation zur Produktion des Goldes beständig entziehn. Wenn ein Teil der Kapitalisten beständig mehr Geld aus der Zirkulation auspumpt, als er einschießt, so pumpt der Gold produzierende Teil beständig mehr Geld ein, als er ihr in Produktionsmitteln entzieht.

Obgleich nun von diesem Produkt von 500 Pfd. St. Gold ein Teil Mehrwert der Goldproduzenten ist, so ist die ganze Summe doch nur bestimmt zum Ersatz des für die Zirkulation der Waren nötigen Geldes; wieviel davon den Mehrwert der Waren versilbert, wieviel ihre andren Wertbestandteile, ist dabei gleichgültig.

Wenn man die Goldproduktion aus dem Land heraus in andre Länder verlegt, so ändert das absolut nichts an der Sache. Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Produktionsmittel im Land A ist in ein Produkt verwandelt, z.B. Leinwand zum Wert von 500 Pfd. St., die nach dem Land B ausgeführt wird, um dort Gold zu kaufen. Das so im[337] Land A verwandte produktive Kapital wirft ebensowenig Ware, im Unterschied von Geld, auf den Markt des Landes A, als wenn es direkt in der Goldproduktion verwandt wäre. Dies Produkt von A stellt sich in 500 Pfd. St. Gold dar und tritt nur als Geld in die Zirkulation des Landes A. Der Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts, den dies Produkt enthält, existiert direkt in Geld und für das Land A nie anders als in der Form von Geld. Obgleich für die Kapitalisten, welche das Gold produzieren, nur ein Teil des Produkts Mehrwert, ein andrer den Kapitalersatz darstellt, so hängt dagegen die Frage, wie viel von diesem Gold, außer dem zirkulierenden konstanten Kapital, variables Kapital ersetzt und wie viel Mehrwert darstellt, ausschließlich ab von den resp. Verhältnissen, die Arbeitslohn und Mehrwert vom Wert der zirkulierenden Waren bilden. Der Teil, der Mehrwert bildet, verteilt sich unter die verschiednen Mitglieder der Kapitalistenklasse. Obgleich er beständig für die individuelle Konsumtion von ihnen ausgegeben und durch Verkauf neuen Produkts wieder eingenommen wird – gerade dieser Kauf und Verkauf macht überhaupt nur das zur Vergoldung des Mehrwerts nötige Geld unter ihnen selbst zirkulieren –, so befindet sich doch, wenn auch in wechselnden Portionen, ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts in der Form von Geld in der Tasche der Kapitalisten, ganz wie sich ein Teil des Arbeitslohns wenigstens während eines Teils der Woche in der Form von Geld in den Taschen der Arbeiter aufhält. Und dieser Teil ist nicht beschränkt durch den Teil des GoldproduktsA21, der ursprünglich den Mehr wert der Gold produzierenden Kapitalisten bildet, sondern, wie gesagt, durch die Proportion, worin obiges Produkt von 500 Pfd. St. sich zwischen Kapitalisten und Arbeiter überhaupt verteilt und worin der zu zirkulierende WarenwertA22 aus Mehrwert und den andren Bestandteilen des Werts besteht.

Indes besteht der Teil des Mehrwerts, der nicht in andren Waren existiert, sondern neben diesen andren Waren in Geld, nur soweit aus einem Teil des jährlich produzierten Goldes, als ein Teil der jährlichen Goldproduktion zur Realisierung des Mehrwerts zirkuliert. Der andre Teil des Gelds, der sich fortwährend in wechselnden Portionen als Geldform ihres Mehrwerts in den Händen der Kapitalistenklasse befindet, ist nicht Element des jährlich produzierten Goldes, sondern der früher im Land akkumulierten Geldmassen.

Nach unsrer Unterstellung reicht die jährliche Goldproduktion von 500 Pfd. St. nur gerade hin, um das jährlich verschlißne Geld zu ersetzen.[338] Halten wir daher nur diese 500 Pfd. St. im Auge, und abstrahieren wir von dem Teil der jährlich produzierten Warenmasse, zu deren Zirkulation früher akkumuliertes Geld dient, so findet der in Warenform produzierte Mehrwert schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Zirkulation vor, weil auf der andern Seite Mehrwert jährlich in der Form von Gold produziert wird. Dasselbe gilt von den andern Teilen des Goldprodukts von 500 Pfd. St., die das vorgeschoßne Geldkapital ersetzen.

Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.

Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne Mehrwert, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschoßne variable und sonstige produktive Kapital ist in der Tatprodukt der Arbeiter, nämlich der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produzieren neu sowohl den Teil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn »vorgeschossen« wird, wie den Teil des Goldprodukts, worin sich der Mehrwert der kapitalistischen Goldproduzenten unmittelbar darstellt. Was endlich den Teil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Produktion vorgeschoßnen konstanten Kapitalwert ersetzt, so erscheint er nur in GoldformA23 (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu produziert, sondern Teil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold, ersetzt wird, ist er das jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuß von seiten des Kapitalisten erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, daß der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch während der Produktion über die von andren Arbeitern produzierten Lebensmittel verfügt.

Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 Pfd. St. unabhängig existierende, teils in Schatzform, teils in Form von umlaufendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muß es sich mit ihr gerade so verhalten, d.h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen 500 Pfd. St. noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluß dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.


Man hat bei Betrachtung des Umschlags gesehn, daß, unter sonst gleichbleibenden Umständen, mit dem Wechsel in der Größe der Umschlagsperioden wechselnde Massen Geldkapital nötig sind, um die Produktion[339] auf derselben Stufenleiter auszuführen. Die Elastizität der Geldzirkulation muß also groß genug sein, um sich diesem Wechsel von Ausdehnung und Zusammenziehung anzupassen.

Nimmt man ferner sonst gleichbleibende Umstände an – auch unveränderte Größe, Intensität und Produktivität des Arbeitstags –, aber veränderte Teilung des Wertprodukts zwischen Arbeitslohn und Mehrwert, so daß entweder der erstre steigt und der letztre fällt, oder umgekehrt, so wird dadurch die Masse des umlaufenden Gelds nicht berührt. Dieser Wechsel kann vorgehn ohne irgendwelche Expansion oder Kontraktion der im Umlauf befindlichen Geldmasse. Betrachten wir namentlich den Fall, wo der Arbeitslohn allgemein stiege und daher – unter den vorausgesetzten Bedingungen – die Rate des Mehrwerts allgemein fiele, außerdem, ebenfalls nach Unterstellung, kein Wechsel im Wert der zirkulierenden Warenmasse stattfinde. In diesem Fall wächst allerdings das Geldkapital, das als variables Kapital vorgeschossen werden muß, also die Geldmasse, die in dieser Funktion dient. Aber um gerade soviel, wie die zur Funktion von variablem Kapital erforderliche Geldmasse wächst, um gerade soviel nimmt der Mehrwert ab, also auch die zu seiner Realisierung nötige Geldmasse. Die Summe der zur Realisierung des Warenwerts nötigen Geldmasse wird davon ebensowenig berührt wie dieser Warenwert selbst. Der Kostenpreis der Ware steigt für den einzelnen Kapitalisten, aber ihr gesellschaftlicher Produktionspreis bleibt unverändert. Was verändert wird, ist das Verhältnis, worin, abgesehn vom konstanten Wertteil, der Produktionspreis der Waren sich in Arbeitslohn und Profit teilt.

Aber, sagt man, größre Auslage von variablem Geldkapital (der Wert des Gelds ist natürlich als gleichbleibend vorausgesetzt) heißt soviel als größre Masse von Geldmitteln in der Hand der Arbeiter. Hieraus folgt größre Nachfrage nach Waren von seiten der Arbeiter. Weitre Folge ist Steigen im Preis der Waren. – Oder man sagt: Steigt der Arbeitslohn, so erhöhn die Kapitalisten die Preise ihrer Ware. – In beiden Fällen verursacht das allgemeine Steigen des Arbeitslohns Steigen der Warenpreise. Daher muß eine größre Geldmasse nötig sein, um die Waren zu zirkulieren, ob man das Steigen der Preise nun in der einen oder andren Weise erklärt.

Antwort auf die erste Fassung: Infolge steigenden Arbeitslohns wird namentlich die Nachfrage der Arbeiter nach notwendigen Lebensmitteln wachsen. In einem geringren Grad wird ihre Nachfrage nach Luxusartikeln zunehmen oder sich Nachfrage einstellen für Artikel, die früher nicht in den Bereich ihrer Konsumtion fielen. Die plötzliche und auf größrer Stufenleiter gesteigerte Nachfrage nach notwendigen Lebensmitteln wird unbedingt[340] momentan ihren Preis steigern. Folge davon: Ein größrer Teil des gesellschaftlichen Kapitals wird in Produktion von notwendigen Lebensmitteln, ein geringrer in der Produktion von Luxusmitteln verwandt, da letztre im Preise fallen, wegen des verminderten Mehrwerts und daher der verminderten Nachfrage der Kapitalisten für dieselben. Soweit die Arbeiter dagegen selbst Luxusmittel kaufen, wirkt die Erhöhung ihres Lohns – innerhalb dieses Umfangs – nicht auf Steigerung des Preises von notwendigen Lebensmitteln, sondern deplaciert nur die Käufer von Luxuswaren. Mehr Luxuswaren als bisher gehn ein in den Konsum der Arbeiter und verhältnismäßig weniger in den Konsum der Kapitalisten. Voilá tout. Nach einigen Oszillationen zirkuliert eine Warenmasse vom selben Wert wie vorher. – Was die momentanen Oszillationen betrifft, so werden sie kein andres Resultat haben, als unbeschäftigtes Geldkapital in die inländische Zirkulation zu werfen, das bisher in spekulativen Unternehmungen an der Börse oder im Auslande Beschäftigung suchte.

Antwort auf die zweite Fassung: Wenn es in der Hand der kapitalistischen Produzenten stände, beliebig die Preise ihrer Waren zu erhöhn, so könnten und würden sie das tun auch ohne Steigen des Arbeitslohns. Der Arbeitslohn würde nie steigen bei sinkenden Warenpreisen. Die Kapitalistenklasse würde sich nie den Trade-Unions widersetzen, da sie stets und unter allen Umständen tun könnte, was sie jetzt ausnahmsweis unter bestimmten, besondren, sozusagen lokalen Umständen wirklich tut – nämlich jede Erhöhung des Arbeitslohns benutzen, um die Warenpreise in viel höherem Grade zu erhöhn, also größern Profit einzustecken.

Die Behauptung, daß die Kapitalisten die Preise der Luxusmittel erhöhen können, weil die Nachfrage danach abnimmt (infolge der verminderten Nachfrage der Kapitalisten, deren Kaufmittel dafür abgenommen haben), wäre eine ganz originelle Anwendung des Gesetzes von Nachfrage und Angebot. Soweit nicht bloß Deplacement der Käufer dafür eintritt, Arbeiter statt Kapitalisten – und soweit dies Deplacement stattfindet, wirkt die Nachfrage der Arbeiter nicht auf Preissteigerung der notwendigen Lebensmittel, denn den Teil des Lohnzuschusses, den die Arbeiter für Luxusmittel verausgaben, können sie nicht für notwendige Lebensmittel verausgaben –, fallen die Preise der Luxusmittel infolge der verminderten Nachfrage. Infolgedessen wird Kapital aus ihrer Produktion zurückgezogen, bis ihre Zufuhr auf das Maß reduziert ist, das ihrer veränderten Rolle im gesellschaftlichen Produktionsprozeß entspricht. Mit dieser verringerten[341] Produktion steigen sie, bei sonst unverändertem Wert, wieder auf ihre normalen Preise. Solange diese Kontraktion oder dieser Ausgleichungsprozeß stattfindet, wird ebenso beständig, bei steigenden Preisen der Lebensmittel, der Produktion dieser letztern ebensoviel Kapital zugeführt, als dem andren Zweig der Produktion entzogen wird, bis die Nachfrage gesättigt ist. Dann tritt wieder Gleichgewicht ein, und das Ende des ganzen Prozesses ist, daß das gesellschaftliche Kapital, und daher auch das Geldkapital, zwischen der Produktion von notwendigen Lebensmitteln und der von Luxusmitteln in veränderter Proportion geteilt ist.

Der ganze Einwurf ist ein Schreckschuß der Kapitalisten und ihrer ökonomischen Sykophanten.

Die Tatsachen, die den Vorwand zu diesem Schreckschuß liefern, sind dreierlei Art.

1. Es ist ein allgemeines Gesetz der Geldzirkulation, daß, wenn die Preissumme der zirkulierenden Waren steigt – ob diese Vermehrung der Preissumme nun für dieselbe Warenmasse oder für eine vergrößerte stattfindet –, bei sonst gleichbleibenden Umständen die Masse des zirkulierenden Geldes wächst. Es wird nun die Wirkung mit der Ursache verwechselt. Der Arbeitslohn steigt (wenn auch selten und nur ausnahmsweis verhältnismäßig) mit dem steigenden Preis der notwendigen Lebensmittel. Sein Steigen ist Folge, nicht Ursache des Steigens der Warenpreise.

2. Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns – d.h. Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen – kann dadurch eine lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst dies hängt von vielen Umständen ab. Z.B. daß der Arbeitslohn hier nicht abnorm gedrückt und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war, daß der Markt für diese Waren sich nicht verengt durch die Preissteigerung (also für ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer Zufuhr nötig ist) etc.

3. Bei allgemeiner Erhöhung des Arbeitslohns steigt der Preis der produzierten Waren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vorherrscht, fällt dafür aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital vorherrscht.


Es zeigte sich bei der einfachen Warenzirkulation (Buch I, Kap. III, 2), daß, wenn auch innerhalb der Zirkulation jedes bestimmten Warenquantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Metamorphose einer Ware in der Hand des einen verschwindende Geld notwendig seinen Platz in der eines andern nimmt, also nicht nur in erster Instanz Waren[342] allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Niederschlag von Geld. »Der Ersatz von Ware durch Ware läßt zugleich an dritter Hand die Geldware hängen. Die Zirkulation schwitzt beständig Geld aus.« (Buch I, S. 92.) Dasselbe identische Faktum drückt sich auf Grundlage der kapitalistischen Warenproduktion so aus, daß beständig ein Teil des Kapitals in der Form von Geldkapital existiert und beständig ein Teil des Mehrwerts sich ebenfalls in Geldform in den Händen seiner Besitzer befindet.

Hiervon abgesehn, ist der Kreislauf des Geldes – d.h. der Rückfluß des Geldes zu seinem Ausgangspunkt –, soweit er ein Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja selbst entgegengesetztes Phänomen zum Umlauf des Geldes,39 der seine stete Entfernung vom Ausgangspunkt durch eine Reihe von Händen ausdrückt. (Buch I, S. 94.)A24 Dennoch schließt beschleunigter Umschlag eo ipso beschleunigten Umlauf ein.

Zunächst was das variable Kapital angeht: Schlägt z.B. ein Geldkapital von 500 Pfd. St. in der Form von variablem Kapital zehnmal im Jahr um, so ist klar, daß dieser aliquote Teil der zirkulierenden Geldmasse seine zehnfache Wertsumme = 5000 Pfd. St. zirkuliert. Es läuft zehnmal im Jahr um zwischen Kapitalist und Arbeiter. Der Arbeiter wird bezahlt und zahlt zehnmal im Jahr mit demselben aliquoten Teil der zirkulierenden Geldmasse.[343] Schlüge bei gleicher Stufenleiter der Produktion dies variable Kapital einmal im Jahr um, so fände nur einmaliger Umlauf von 5000 Pfd. St. statt.

Ferner: Der konstante Teil des zirkulierenden Kapitals sei = 1000 Pfd. St. Schlägt das Kapital zehnmal um, so verkauft der Kapitalist zehnmal im Jahr seine Ware, also auch den konstanten zirkulierenden Teil ihres Werts. Derselbe aliquote Teil der zirkulierenden Geldmasse (= 1000 Pfd. St.) geht zehnmal im Jahr aus der Hand seiner Besitzer in die des Kapitalisten über. Dies sind zehn Stellenwechsel dieses Geldes aus einer Hand in die andre. Zweitens: Der Kapitalist kauft zehnmal im Jahr Produktionsmittel; dies sind wieder zehn Umläufe des Gelds aus einer Hand in die andre. Mit Geld zum Betrag von 1000 Pfd. St. ist Ware für 10 000 Pfd. St. vom industriellen Kapitalisten verkauft und wieder Ware für 10000 Pfd. St. eingekauft. Durch zwanzigmaligen Umlauf der 1000 Pfd. St. Geld ist ein Warenvorrat von 20 000 Pfd. St. zirkuliert.

Endlich läuft bei beschleunigtem Umschlag auch der Geldteil rascher um, der den Mehrwert realisiert.

Dagegen schließt nicht umgekehrt ein raschrer Geldumlauf notwendig einen raschren Kapitalumschlag und daher auch Geldumschlag ein, d.h. nicht notwendig Verkürzung und raschre Erneuerung des Reproduktionsprozesses.

Raschrer Geldumlauf findet jedesmal statt, sobald eine größre Masse Transaktionen mit derselben Geldmasse vollzogen werden. Dies kann auch bei gleichen Reproduktionsperioden des Kapitals der Fall sein, infolge veränderter technischer Veranstaltungen für den Geldumlauf. Ferner: Es kann sich die Masse von Transaktionen vermehren, in denen Geld umläuft, ohne wirklichen Warenumsatz auszudrücken (Differenzgeschäfte an der Börse usw.). Andrerseits können Geldumläufe ganz wegfallen. Z.B. wo der Landwirt selbst Grundbesitzer ist, findet kein Geldumlauf statt zwischen dem Pächter und Grundbesitzer; wo der industrielle Kapitalist selbst Eigentümer des Kapitals, findet kein Umlauf statt zwischen ihm und dem Kreditgeber.


Was die ursprüngliche Bildung eines Geldschatzes in einem Lande betrifft sowie die Aneignung desselben durch wenige, so ist es unnötig, hier weiter darauf einzugehn.

Die kapitalistische Produktionsweise – wie ihre Basis die Lohnarbeit ist, so auch die Zahlung des Arbeiters in Geld und überhaupt die Verwandlung[344] von Naturalleistungen in Geldleistungen – kann sich erst in größerm Umfang und tiefrer Durchbildung dort entwickeln, wo im Lande eine Geldmasse, hinreichend für die Zirkulation und die durch sie bedingte Schatzbildung (Reservefonds etc.), vorhanden ist. Dies ist historische Voraussetzung, obgleich die Sache nicht so zu verstehn, daß erst eine hinreichende Schatzmasse gebildet wird und dann die kapitalistische Produktion beginnt. Sondern sie entwickelt sich gleichzeitig mit der Entwicklung ihrer Bedingungen, und eine dieser Bedingungen ist eine genügende Zufuhr von edlen Metallen. Daher die vermehrte Zufuhr der edlen Metalle seit dem 16. Jahrhundert ein wesentliches Moment in der Entwicklungsgeschichte der kapitalistischen Produktion bildet. Soweit es sich aber um die nötige weitere Zufuhr von Geldmaterial auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise handelt, so wird auf der einen Seite Mehrwert in Produkt in die Zirkulation geworfen ohne das zu seiner Versilbrung nötige Geld und auf der andren Seite Mehrwert in Gold ohne vorherige Verwandlung von Produkt in Geld.

Die zuschüssigen Waren, die sich in Geld zu verwandeln haben, finden die nötige Geldsumme vor, weil auf der andren Seite, nicht durch den Austausch, sondern durch die Produktion selbst zuschüssiges Gold (und Silber) in die Zirkulation geworfen wird, das sich in Waren zu verwandeln hat.

Quelle:
Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin 1963, Band 24, S. 326-345.
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