4. Kapital und Revenue bei A. Smith

[377] Der Wertteil jeder Ware (und daher auch des Jahresprodukts), der nur ein Äquivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschoßnen Kapital, d.h. gleich dem variablen Bestandteil seines vorgeschoßnen Gesamtkapitals. Diesen Bestandteil des vorgeschoßnen[377] Kapital werts erhält der Kapitalist wieder durch einen neuproduzierten Wertbestandteil der von den Lohnarbeitern gelieferten Ware. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem Sinn, daß der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Anteil eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter gelieferten Ware, oder ob er durch Kredit dies Geld antizipiert hat – in allen diesen Fällen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als Geld den Arbeitern zufließt, und besitzt er andrerseits das Äquivalent dieses Kapitalwerts in dem Wertteil seiner Waren, wodurch der Arbeiter den ihm selbst zufallenden Anteil an dem Gesamtwert derselben neu produziert, wodurch er in andren Worten den Wert seines eignen Arbeitslohns produziert hat. Statt ihm diesen Wertteil in der Naturalform seines eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben in Geld aus. Für den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Bestandteil seines vorgeschoßnen Kapitalwerts in Warenform, während der Arbeiter das Äquivalent für seine verkaufte Arbeitskraft in Geldform erhalten hat.

Während also der durch Ankauf der Arbeitskraft invariables Kapital umgesetzte Teil des vom Kapitalisten vorgeschoßnen Kapitals innerhalb des Produktionsprozesses selbst als sich betätigende Arbeitskraft fungiert und durch die Verausgabung dieser Kraft als Neuwert in Warenform von neuem produziert, d.h. reproduziert wird – also Reproduktion, d.h. Neuproduktion von vorgeschoßnem Kapitalwert! –, verausgabt der Arbeiter den Wert, resp. Preis seiner verkauften Arbeitskraft in Lebensmitteln, in Mitteln der Reproduktion seiner Arbeitskraft. Eine dem variablen Kapital gleiche Geldsumme bildet seine Einnahme, daher seine Revenue, die nur so lange dauert, als er seine Arbeitskraft an den Kapitalisten verkaufen kann.

Die Ware des Lohnarbeiters – seine Arbeitskraft selbst – fungiert nur als Ware, soweit sie dem Kapital des Kapitalisten einverleibt wird, als Kapital fungiert; andrerseits fungiert das als Geldkapital im Ankauf von Arbeitskraft verausgabte Kapital des Kapitalisten als Revenue in der Hand des Verkäufers der Arbeitskraft, des Lohnarbeiters.

Es verschlingen sich hier verschiedne Zirkulations- und Produktionsprozesse, die A. Smith nicht auseinanderhält.

Erstens. Dem Zirkulationsprozeß angehörige Akte: Der Arbeiter verkauft seine Ware – die Arbeitskraft – an den Kapitalisten; das Geld, womit der Kapitalist sie kauft, ist für ihn zur Verwertung angelegtes Geld, also Geldkapital; es ist nicht verausgabt, sondern vorgeschossen. (Dies ist der wirkliche Sinn des »Vorschusses« – avance der Physiokraten –, ganz[378] unabhängig davon, wo der Kapitalist das Geld selbst hernimmt. Vorgeschossen ist für den Kapitalisten jeder Wert, den er zum Zweck des Produktionsprozesses zahlt, ob dies nun vorher oder post festum geschehe; er ist dem Produktionsprozeß selbst vorgeschossen.) Hier ereignet sich nur, was bei jedem Warenverkauf: der Verkäufer gibt einen Gebrauchswert fort (hier die Arbeitskraft) und erhält dessen Wert (realisiert dessen Preis) in Geld; der Käufer gibt sein Geld weg und erhält dafür die Ware selbst – hier die Arbeitskraft.

Zweitens: Im Produktionsprozeß bildet jetzt die gekaufte Arbeitskraft einen Teil des fungierenden Kapitals, und der Arbeiter selbst fungiert hier nur als eine besondre Naturalform dieses Kapitals, unterschieden von den in der Naturalform von Produktionsmitteln bestehenden Elementen desselben. Während des Prozesses setzt der Arbeiter den von ihm in Produkt verwandelten Produktionsmitteln einen Wert zu, durch Verausgabung seiner Arbeitskraft gleich dem Wert seiner Arbeitskraft (abgesehn vom Mehrwert); er reproduziert also für den Kapitalisten in Warenform den von letztrem ihm in Arbeitslohn vorgeschoßnen oder vorzuschießenden Teil seines Kapitals; produziert ihm ein Äquivalent des letztren; er produziert also für den Kapitalisten das Kapital, das dieser von neuem im Ankauf von Arbeitskraft »vorschießen« kann.

Drittens: Bei Verkauf der Ware ersetzt also ein Teil ihres Verkaufspreises dem Kapitalisten das von ihm vorgeschoßne variable Kapital, befähigt daher sowohl ihn, von neuem Arbeitskraft zu kaufen, wie den Arbeiter, sie von neuem zu verkaufen.

Bei allen Warenkäufen und -verkäufen – soweit nur diese Transaktionen selbst betrachtet werden – ist es vollständig gleichgültig, was in der Hand des Verkäufers aus dem für seine Ware gelösten Geld und was in der Hand des Käufers aus dem von ihm gekauften Gebrauchsartikel wird. Es ist also, soweit der bloße Zirkulationsprozeß in Betracht kommt, auch völlig gleichgültig, daß die vom Kapitalisten gekaufte Arbeitskraft für ihn Kapitalwert reproduziert und daß andrerseits das als Kaufpreis der Arbeitskraft gelöste Geld für den Arbeiter Revenue bildet. Die Wertgröße des Handelsartikels des Arbeiters, seiner Arbeitskraft, wird weder dadurch affiziert, daß sie »Revenue« für ihn bildet, noch dadurch, daß der Gebrauch seines Handelsartikels durch den Käufer diesem Käufer Kapitalwert reproduziert.

Weil der Wert der Arbeitskraft – d.h. der adäquate Verkaufspreis dieser Ware – durch die zu ihrer Reproduktion nötige Arbeitsmenge bestimmt ist, diese Arbeitsmenge selbst aber hier bestimmt ist durch die zur Produktion der nötigen Lebensmittel des Arbeiters, also zur Erhaltung seines Lebens[379] erheischte Arbeitsmenge, wird der Arbeitslohn zur Revenue, wovon der Arbeiter zu leben hat.

Es ist total falsch, was A. Smith sagt (p. 223):

»Der Teil des Kapitals, der angelegt wird im Unterhalt produktiver Arbeit... nachdem er ihm« 〈dem Kapitalisten} »in der Funktion eines Kapitals gedient hat,... bildet eine Revenue für sie« 〈die Arbeiter}.

Das Geld, womit der Kapitalist die von ihm gekaufte Arbeitskraft zahlt, »dient ihm in der Funktion eines Kapitals«, soweit er dadurch die Arbeitskraft den dinglichen Bestandteilen seines Kapitals einverleibt und damit überhaupt sein Kapital erst in den Stand setzt, als produktives Kapital zu fungieren. Unterscheiden wir: Die Arbeitskraft ist Ware, nicht Kapital, in der Hand des Arbeiters, und sie konstituiert für ihn eine Revenue, soweit er deren Verkauf beständig wiederholen kann; sie fungiert als Kapital nach dem Verkauf in der Hand des Kapitalisten, während des Produktionsprozesses selbst. Was hier zweimal dient, ist die Arbeitskraft; als Ware, die zu ihrem Wert verkauft wird, in der Hand des Arbeiters; als Wert und Gebrauchswert produzierende Kraft in der Hand des Kapitalisten, der sie gekauft hat. Aber das Geld, was der Arbeiter vom Kapitalisten erhält, erhält er erst, nachdem er ihm den Gebrauch seiner Arbeitskraft gegeben hat, nachdem selbe bereits im Wert des Arbeitsprodukts realisiert ist. Der Kapitalist hat diesen Wert in seiner Hand, bevor er ihn zahlt. Es ist also nicht das Geld, das zweimal fungiert: erst als Geldform des variablen Kapitals, dann als Arbeitslohn. Sondern es ist die Arbeitskraft, die zweimal fungiert hat; erst als Ware beim Verkauf der Arbeitskraft (das Geld wirkt bei Stipulierung des zu zahlenden Lohns bloß als ideelles Wertmaß, wobei es noch gar nicht in der Hand des Kapitalisten zu sein braucht); zweitens im Produktionsprozeß, wo sie als Kapital, d.h. als Gebrauchswert und Wert schaffendes Element in der Hand des Kapitalisten fungiert. Sie hat bereits in Warenform das dem Arbeiter zu zahlende Äquivalent geliefert, bevor der Kapitalist es dem Arbeiter in Geldform zahlt. Der Arbeiter schafft also selbst den Zahlungsfonds, aus dem ihn der Kapitalist zahlt. Aber das ist nicht alles.

Das Geld, das der Arbeiter erhält, wird von ihm verausgabt, um seine Arbeitskraft zu erhalten, also – Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse in ihrer Gesamtheit betrachtet – um dem Kapitalisten das Werkzeug zu erhalten, wodurch er allein Kapitalist bleiben kann.

Der beständige Kauf und Verkauf der Arbeitskraft verewigt also einerseits die Arbeitskraft als Element des Kapitals, wodurch es als Schöpfer von Waren, Gebrauchsartikeln, die einen Wert haben, erscheint, wodurch[380] ferner der Kapitalteil, der die Arbeitskraft kauft, durch ihr eignes Produkt beständig hergestellt wird, der Arbeiter selbst also beständig den Kapitalfonds schafft, aus dem er bezahlt wird. Andrerseits wird der beständige Verkauf der Arbeitskraft zur stets sich erneuernden Lebenserhaltungsquelle des Arbeiters, und erscheint also seine Arbeitskraft als das Vermögen, wodurch er die Revenue bezieht, von der er lebt. Revenue meint hier nichts als durch beständig wiederholten Verkauf einer Ware (der Arbeitskraft) bewirkte Aneignung von Werten, wobei letztre selbst nur zur beständigen Reproduktion der zu verkaufenden Ware dienen. Und sofern hat A. Smith recht zu sagen, daß der Wertteil des vom Arbeiter selbst geschaffnen Produkts, wofür ihm der Kapitalist ein Äquivalent in Form des Arbeitslohns zahlt, Quelle von Revenue für den Arbeiter wird. Dies ändert aber ebensowenig an der Natur oder Größe dieses Wertteils der Ware, als es am Wert der Produktionsmittel ändert, daß sie als Kapitalwerte fungieren, oder an der Natur und Größe einer geraden Linie, daß sie als Basis eines Dreiecks oder als Durchmesser einer Ellipse fungiert. Der Wert der Arbeitskraft bleibt gerade so unabhängig bestimmt wie der jener Produktionsmittel. Weder besteht dieser Wertteil der Ware aus Revenue als einem ihn konstituierenden selbständigen Faktor, noch löst sich dieser Wertteil auf in Revenue. Weil dieser vom Arbeiter beständig reproduzierte Neuwert für ihn Quelle von Revenue bildet, bildet nicht umgekehrt seine Revenue einen Bestandteil des von ihm produzierten Neuwerts. Die Größe des ihm bezahlten Anteils an dem von ihm geschaffnen Neuwert bestimmt den Wertumfang seiner Revenue, nicht umgekehrt. Daß dieser Teil des Neuwerts für ihn Revenue bildet, zeigt bloß, was aus ihm wird, den Charakter seiner Anwendung, und hat mit seiner Bildung so wenig zu schaffen wie mit jeder andren Wertbildung. Nehme ich jede Woche zehn Taler ein, so ändert der Umstand dieser wöchentlichen Einnahme nichts, weder an der Wertnatur der zehn Taler noch an ihrer Wertgröße. Wie bei jeder andren Ware ist bei der Arbeitskraft ihr Wert bestimmt durch die zu ihrer Reproduktion notwendige Arbeitsmenge; daß diese Arbeitsmenge durch den Wert der notwendigen Lebensmittel des Arbeiters bestimmt, also gleich ist der zur Reproduktion seiner Lebensbedingungen selbst notwendigen Arbeit, ist dieser Ware (der Arbeitskraft) eigentümlich, aber nicht eigentümlicher, als daß der Wert von Lastvieh durch den Wert der zu seiner Erhaltung notwendigen Lebensmittel bestimmt ist, also durch die Masse menschlicher Arbeit, nötig, um letztre zu produzieren.

Es ist aber die Kategorie »Revenue«, die hier das ganze Unheil bei A. Smith anrichtet. Die verschiednen Sorten von Revenuen bilden bei ihm[381] die »component parts«, die Bestandteile des jährlich produzierten, neuhergestellten Warenwerts, während umgekehrt die zwei Teile, worin dieser Warenwert für den Kapitalisten zerfällt – das Äquivalent seines bei Ankauf der Arbeit in Geldform vorgeschoßnen variablen Kapitals, und der andre Wertteil, der ihm auch gehört, ihm aber nichts gekostet hat, der Mehrwert –, Revenuequellen bilden. Das Äquivalent des variablen Kapitals wird von neuem in Arbeitskraft vorgeschossen und bildet sofern eine Revenue für den Arbeiter in Form seines Arbeitslohns; der andre Teil – der Mehrwert –, da er dem Kapitalisten keinen Kapitalvorschuß zu ersetzen hat, kann von ihm in Konsumtionsmitteln (notwendigen und Luxus) verausgabt, als Revenue verzehrt werden, statt Kapitalwert irgendeiner Art zu bilden. Die Voraussetzung dieser Revenue ist der Warenwert selbst, und seine Bestandteile unterscheiden sich für den Kapitalisten nur soweit sie entweder Äquivalent für oder Überschuß über den von ihm vorgeschoßnen variablen Kapitalwert bilden. Beide bestehn aus nichts als während der Warenproduktion verausgabter, in Arbeit flüssig gemachter Arbeitskraft. Sie bestehn aus Ausgabe, nicht aus Einkommen oder Revenue – aus Arbeitsausgabe.

Nach diesem Quidproquo, wo die Revenue die Quelle von Warenwert wird, statt der Warenwert die Quelle von Revenue, erscheint nun der Warenwert als »zusammengesetzt« aus den verschiednen Sorten Revenuen; sie sind unabhängig voneinander bestimmt, und durch die Addition des Wertumfangs dieser Revenuen wird der Gesamtwert der Ware bestimmt. Aber nun fragt es sich, wie wird der Wert jeder dieser Revenuen bestimmt, aus denen der Warenwert entspringen soll? Bei dem Arbeitslohn geschieht dies, denn der Arbeitslohn ist der Wert seiner Ware, der Arbeitskraft, und dieser bestimmbar (wie der jeder andren Ware) durch die zur Reproduktion dieser Ware nötige Arbeit. Aber der Mehrwert, oder bei A. Smith vielmehr seine beiden Formen, Profit und Grundrente, wie sind sie bestimmbar? Hier bleibts bei leerem Geschwätz. Bald stellt A. Smith Arbeitslohn und Mehrwert (resp. Arbeitslohn und Profit) als Bestandteile dar, aus denen der Warenwert, resp. Preis sich zusammensetzt, bald, und oft fast im selben Atemzug, als Teile, worin sich der Warenpreis »auflöst« (resolves itself); was aber umgekehrt heißt, daß der Warenwert das zuerst Gegebne ist und daß verschiedne Teile dieses gegebnen Werts verschiednen im Produktionsprozeß beteiligten Personen in der Form verschiedner Revenuen zufallen. Dies ist keineswegs identisch mit der Zusammensetzung des Werts aus diesen drei »Bestandteilen«. Wenn ich die Größe dreier verschiednen geraden Linien selbständig bestimme und dann aus diesen drei Linien als »Bestandteilen« eine vierte gerade Linie bilde, die gleich der Größe ihrer Summe ist, so ist[382] das keineswegs dieselbe Prozedur, als wenn ich andrerseits eine gegebne gerade Linie vor mir habe und diese zu irgendwelchem Behuf in drei verschiedne Teile teile, gewissermaßen »auflöse«. Die Größe der Linie im ersten Fall wechselt durchweg mit der Größe der drei Linien, deren Summe sie bildet; die Größe der drei Linienteile im letzten Fall ist von vornherein dadurch begrenzt, daß sie Teile einer Linie von gegebner Größe bilden.

In der Tat aber, soweit wir an dem Richtigen von A. Smiths Darstellung festhalten, daß der im jährlichen Warenprodukt der Gesellschaft (wie in jeder einzelnen Ware oder wie im Tages-, Wochenprodukt etc.) enthaltne, durch die Jahresarbeit neu geschaffne Wert gleich ist dem Wert des vorgeschoßnen variablen Kapitals (also dem wieder zu Ankauf von Arbeitskraft bestimmten Wertteil) plus dem Mehrwert, den der Kapitalist realisieren kann – bei einfacher Reproduktion und sonst gleichbleibenden Umständen – in Mitteln seiner individuellen Konsumtion; wenn wir ferner daran festhalten, daß A. Smith zusammenwirft die Arbeit, soweit sie Wert schafft, Verausgabung von Arbeitskraft ist – und die Arbeit, soweit sie Gebrauchswert schafft, d.h. in nützlicher, zweckgemäßer Form verausgabt wird –, so kommt die ganze Vorstellung darauf hinaus: Der Wert jeder Ware ist das Produkt der Arbeit; also auch der Wert des Produkts der Jahresarbeit oder der Wert des jährlichen gesellschaftlichen Warenprodukts. Da alle Arbeit aber sich auflöst in 1. notwendige Arbeitszeit, worin der Arbeiter bloß ein Äquivalent reproduziert für das in Ankauf seiner Arbeitskraft vorgeschoßne Kapital, und 2. Mehrarbeit, wodurch er einen Wert für den Kapitalisten liefert, wofür dieser kein Äquivalent zahlt, also Mehrwert; so kann sich aller Warenwert nur in diese zwei verschiednen Bestandteile auflösen und bildet also schließlich als Arbeitslohn die Revenue der Arbeiterklasse, als Mehrwert die der Kapitalistenklasse. Was aber den konstanten Kapitalwert angeht, d.h. den Wert der in der Produktion des Jahresprodukts aufgezehrten Produktionsmittel, so kann zwar nicht gesagt werden (außer der Phrase, daß der Kapitalist dem Käufer ihn anrechnet bei Verkauf seiner Ware), wie dieser Wert in den Wert des neuen Produkts hineinkommt, aber schließlich-ultimately – kann dieser Wertteil, da die Produktionsmittel selbst Produkt der Arbeit sind, doch selbst wieder nur bestehn aus Äquivalent des variablen Kapitals und aus Mehrwert; aus Produkt von notwendiger Arbeit und von Mehrarbeit. Wenn die Werte dieser Produktionsmittel in der Hand ihrer Anwender als Kapitalwerte fungieren, so hindert das nicht, daß sie »ursprünglich«, und wenn man ihnen auf den Grund geht, in einer andren Hand – wenn auch früher – in dieselben beiden Wertteile zerfällbar waren, also in zwei verschiedne Revenuequellen.[383]

Ein richtiger Punkt hierin ist: daß in der Bewegung des gesellschaftlichen Kapitals – d.h. der Gesamtheit der individuellen Kapitale – die Sache sich anders darstellt, als sie sich für jedes individuelle Kapital, besonders betrachtet, also vom Standpunkt jedes einzelnen Kapitalisten darstellt. Für letztren löst sich der Warenwert auf 1. in ein konstantes Element (viertes, wie Smith sagt) und 2. in die Summe von Arbeitslohn und Mehrwert, resp. Arbeitslohn, Profit und Grundrente. Vom gesellschaftlichen Standpunkt aus verschwindet dagegen Smiths viertes Element, der konstante Kapitalwert.

Quelle:
Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin 1963, Band 24, S. 377-384.
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