§ 9

[74] Darum heisst es: stellt man des Himmels Norm auf, so spricht man von Yen und Yang; stellt man der Erde Norm auf, so spricht man von Mild und Streng; stellt man des Menschen Norm auf, so spricht man von Wohlwollen und Billigkeit. Auch heisst es: den Anfang ermitteln, das Ende erwägen, dadurch erkennt man des Sterbens und Lebens Verlauf.


[74] Yen und Yang erhalten Gestalt, dadurch wird des Himmels Norm aufgestellt; Streng und Mild erhalten Materie, dadurch wird der Erde Norm aufgestellt; Wohlwollen und Billigkeit erhalten Beständigkeit, dadurch wird des Menschen Norm aufgestellt.

[75] Die Norm ist nur eine. Sofern sie sich hinsichtlich des Ortes offenbart, besteht der Unterschied der drei Mächte; allein innerhalb dieser hat wiederum Alles Verschiedenheit des Wesens und der Function.

Ihr Verhalten folgt dem einen Urprinzipe. Yang, Strenge, Wohlwollen sind der Dinge Anfang; Yen, Milde, Billigkeit sind der Dinge Ende.

[76] Man kann ihren Anfang ermitteln und so erkennen wodurch sie entstehen, also auch ihr Ende erwägen und so erkennen wodurch sie untergehen. Sie sind zwischen Himmel und Erde Aufzug und Einschlag, Werden und Wechsel. Sie breiten sich aus ehemals und noch, ein unaussprechliches Wunder.

[77] Heilige Männer verfassten das I (-king); sein grosses Denken geht nicht darüber hinaus. Darum führt er es an um seine Darlegungen zu bekräftigen.

Quelle:
Thai-kih-thu, des Tscheu-Tsi Tafel des Urprinzipes. Dresden 1876, S. 74-78.
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