Panzer [1]

[607] Panzer, 1) Waffe zur Deckung des Ober- u. Unterleibes bei den Schwerbewaffneten. Der P. der Griechen (Thorax) war von Erz u. deckte als einfacher P. den vordern Theil des Rumpfes vom Hals bis herab an die Beine; der Doppelpanzer, welcher zugleich den Rücken deckte, bestand aus zwei Hälften (Gyala), welche an den beiden Seiten des Leibes durch Schnallen (Ocheis) verbunden wurden. Als Prachtstück kommt ein leinener P. mit Stickereien vor, welchen der König Amasis von Ägypten nach Sparta schenkte. Der P. der Römer (Lorica) war gewöhnlich ein bloßes Bruststück (Pectorale), doch trugen die Wohlhabenden auch leichte, bequeme Schuppenpanzer, welche den ganzen Oberleib bedeckten. Gemeiniglich war der römische P. auch ehern, später hatte man deren auch aus rohem Leder; die Theile wurden mit Riemen u. Schnallen zusammengehalten. Im Mittelalter war der stählerne od. blecherne P. ein Hauptstück der Ritterrüstung (s.u. Rüstung), die Theile, welche Hals u. Brust bedeckten, hießen Halsberge. Jetzt nennt man den P. Küraß, s.d.; 2) die Hülle der Gejackten Hunde, s.d.; 3) P. eines Magnetes, seine Armatur, s. Magnetismus I.; 4) so v.w. Panster; 5) (Lorica), ein tessularischer, eine Zwiebel umschließender, mit braunen Zwiebelblättern äußerlich besetzter Theil.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 607.
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