Ohn lieb nichts dan leid Eh ich war liebend und geliebet, war mein herz niemal on verdruß, mein leben war allzeit betrübet, mein aug und herz voll finsternus: nichts mich damal mit trost erlabet, noch einiges wollusts begabet. ...
XXXIIII. 1. Ohn dich kan ich, nicht frewen mich, sind du mich hast gefangen, ... ... , gantz mit begir, dir allweg zu gefallen, mit steter trew ewig ohn rew, schreib ich dir gar ob allen.
254. Die Seel ohn Gott Ein hirtenloses Schaf, ein Körper, welcher tot, Ein Brunnen ohne Quell: dies ist die Seel ohn Gott.
XXXIX. 1. Kein lieb ohn leid, mag mir nit widerfahren, dieweil ich pfleg der lieben art, ich wil mein hertz nit lenger sparen, ich hab es offt und viel bedacht. Was lieb vermag, kömpt alles an tag, ...
42. Ohn Ursache Die Sonne scheint. Warumb? Sie scheint, weil sie muß scheinen, Ihr Art zwingt sie darzu. So solt du Gott bloß meinen.
Eine heiße Straße im Maiwald ohn' Ende Eine heiße Straße im Maiwald ohn' Ende; Grünwachsende Wände der Buchen und Eichen; Alle Blätter sind tausend arbeitende Hände. Die Blätter todstill bei der Arbeit jetzt leben Und senken und heben sich ...
90. Ohn Umschaun Der ist gerecht, der sich nicht einen Blick verweilt, Und als ein Pfeil zu Gott durch Zeit und Leben eilt.
15. Ohn Verterben Gott, Welt und Mensch. Der Mensch bestehet in der Welt, Die Welt in Gott, und Gott in sich, der alles hält.
[Wer einen Edelmann ohn eigne Tugend schaut] Wer einen Edelmann ohn eigne Tugend schaut/ Der sieht ein leeres Hauß auff fremden Grund gebaut.
[Wenn Adel ohn Tadel läst scheinen die Flammen] Wenn Adel ohn Tadel läst scheinen die Flammen/ So stimmen Gemütte Geblütte zusammen.
52. Ohne Gott, ohn Wesen Was ist die Seel ohn Gott? Dis, was ein Schein ohn Licht, Ohn Wesen ist der Schein: auch sie, wenn Gott gebricht.
76. Ohn Wesen: Verwesen Wann du ohn Seele wärst, und sie die Seel ohn Wesen, Hätt ich den Stein vor dir, das Holtz vor ihr erlesen.
53. Ohn das Wort Nichts Wer ohn das ewge Wort Gott seinen Schöpffer nent, Giebt zu verstehn, daß er das Wort und Gott nicht kennt.
52. Ohn Gott alles umbsonst Dein Opffer, das ist Sünd: und dein Gebet ist Pein: Wann Gott umb dein Altar nicht selbst wil Priester seyn.
24. Warum die Allmacht nicht ohn' Übel schuf die Welt? Weil ein vollkommnes Bild nicht lauter Licht enthält. Der beste Maler kann's nicht ohne Schatten malen, Die stets notwendig sind, damit die Lichter strahlen.
30. Wohl besser ist's, ohn' Anerkennung leben Und durch Verdienst des Höchsten wert zu sein, Als unverdient zum Höchsten sich erheben, Groß vor der Welt und vor sich selber klein.
106. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und ... ... Land Israel bringen usw. Hes. 37, 11-14 Mein Herz ist ausgedorrt, ohn' Saft und Kraft und Leben, Gleichwie ein totes Bein, das unempfindlich liegt ...
49. Lieben ohn Vergnügen ist Krieg ohne Siegen Lieb ich: alsdenn geschichts, daß sie sich von mir trennt: Und lieb ich nicht, ist was, das mich sehr reitzt und brennt.
c. Hier treten wir hin ohn allen Spaß, wir wünschen euch all ein glückliches Neujahr. Wir wünschen dem Herrn ein golden Wagen, damit soll er zum Himmel 'nein fahren. Wir wünschen der Frau ein goldenen Tisch, auf ...
31. Ist Gott, so ists versehn, Ohn Ihn kan nichts geschehn Wer Gott bekennen wil, und laügnet sein Versehn, Der laügnet selber Gott, ohn den nichts kan geschehn.
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