Siebentes Kapitel.

Die Eroberung Preußens durch den

Deutschen Orden.

[395] Sowohl in der Geschichte der Kreuzzüge, wie der Kirche, wie des Abendlandes spielen die Ritterorden eine recht bedeutende Rolle, und wir haben auch in diesem Werke oft auf sie Bezug genommen. Aber nicht in dem Sinne, daß sie etwa in der Geschichte der Kriegskunst ein besonderes Blatt füllten, eigentümliche Formen hervorgebracht hätten.

Nirgends zeigt sich, daß sie etwa, was am nächsten läge, durch Disziplin, vermöge ihres Gehorsams-Gelübdes, etwas von dem sonstigen Bilde der Zeit Abweichendes geleistet hätten. Im Gegenteil, gerade aus den Ordens-Vorschriften haben wir die anschaulichsten Züge für die ritterliche Kriegs- und Kampfesweise entnehmen können. Die Zahl der eigentlichen Ritter war, als Kämpfer angesehen, stets viel zu gering, als daß solche Wirkungen von dem Orden hätten ausgehen können: ihre Bedeutung und ihr Erfolg liegt in der Organisation, die die reichen Güter und Zuwendungen, die ihr in allen Ländern der lateinischen Kirche zuströmten, für den Zweck des Kampfes um das heilige Land nutzbar machte.

An einer Stelle aber hat einer der Orden, der deutsche, einen unzerstörbaren Erfolg von unendlicher Tragweite errungen.

Das gewaltige Deutsche Reich hat dreihundert oder, wenn wir von Heinrich I. an rechnen, über zweihundert Jahre gebraucht, um die dürftigen slavischen Stämme zwischen Elbe und Oder dauernd zu unterwerfen und sich einzuverleiben. Hält man sich diesen Zeitraum gegenwärtig, so wundert man sich nicht, daß die[395] Polen mit ihren nördlichen heidnischen Nachbarn, den Preußen zwischen Weichsel und Memel, überhaupt nicht fertig zu werden vermochten, sondern endlich Hilfe aus Deutschland herbeiriefen, den deutschen Orden.398

Über die Geschichte der eigentümlichen Staatengründung und Kolonisation, die damit einsetzt, sind wir nicht gerade sehr genau unterrichtet: der eigentliche Erzähler, Peter Dusburg, lebte erst hundert Jahre später. Aber die militärischen Grundsätze, die bei der Eroberung leitend waren, sind deutlich zu erkennen.

Der Orden besaß nicht die stehende Armee, mit der Cäsar sich, als er Gallien unterwarf, mitten im Lande aufstellte und jede Gehorsamsverweigerung mit unwiderstehlicher Gewalt niederschlug und erdrückte. Der Orden verfügte auch nicht, wie Karl der Große, über Vasallenheere, die, nach Bedürfnis herangeführt, in Verbindung mit der Politik den Widerstand der Sachsen allmählich dämpften und brachen. Die direkte Macht des Deutschen Ordens, als er Preußen und gleichzeitig Livland und Kurland unterwarf, war nur gering; erst als Herrscher über diese Landschaften ist er Großmacht geworden. Die Zahl der Ordensbrüder ist merkwürdigerweise für keine Zeit urkundlich überliefert oder festzustellen;399 mehr als einige hundert bis allerhöchstens tausend sind es im dreizehnten Jahrhundert gewiß nie gewesen. Die Kraft des Ordens beruhte darauf, daß er der Repräsentant der großen Ideen der Epoche war, Kirche und Rittertum in sich organisch vereinigte und als ihr Vorkämpfer nicht nur Deutschland, sondern sozusagen das ganze Abendland hinter sich hatte. Das Papsttum mit seinen Kreuzzugsbullen und Kreuzzugspredigten, die Kriegslust und Abenteurersucht von Fürsten und Rittern führten ihm einen so starken und konstanten Zufluß von Kräften zu, daß er schließlich eine Aufgabe bewältigte, an der Kaiser und Könige sich hätten verbluten können und vor der Polen ohnmächtig zurückgeschreckt[396] war. Die Kreuzzüge nach Jerusalem haben einen dauernden politischen Erfolg nicht haben können, das Bächlein, das sich von diesem ungeheuren Strom abzweigte und die Richtung nach dem Ostseewinkel nahm, ist auf ein fruchtbares Feld gekommen und hat eine weltgeschichtliche, bis auf den heutigen Tag maßgebende Wirkung erzielt.

Die Ritter gründeten zuerst in dem verwüsteten polnischen Grenzlande an der Weichsel die feste Burg Thorn (1230 oder 1231); von hier gingen sie die Weichsel abwärts und bauten weitere Burgen: Kulm, Marienwerder, Elbing (1237). Dann gingen sie das Frische Haff entlang und bauten an ihm Balga (1239). Man hat wohl gemeint, sie hätten durch dieses Entlanggehen an der Grenze die Preußen sozusagen einschließen wollen, aber das ist nicht der Grund. Ein strategisches Zusammenwirken von zwei verschiedenen Basen her hat nie stattgefunden, das Entscheidende ist vielmehr, daß alle diese Anlagen den Wasserweg hatten und durch das Wasser mit einander und mit Deutschland in Verbindung bleiben konnten. Sobald man die Nogat herunter an die Ostsee gelangt war, nahm man die Beziehung zu den deutschen Seestädten auf: Elbing ist gewissermaßen eine Kolonie von Lübeck. Als der Markgraf Heinrich von Meißen, den das neuentdeckte Silber in seinem Erzgebirge zum reichten Fürsten gemacht hatte, einmal kreuzfahrend den Orden besuchte, leistete er ihm einen größeren Dienst als durch sein Rittertum dadurch, daß er ihm zwei Kriegsschiffe schenkte, »Pilgrim« und »Friedeland«, die dem Orden die Herrschaft über das Frische Haff gaben.

Von den Wasserburgen aus schoben die Ritter dann weitere feste Plätze ins Land vor, namentlich Rheden, Bartenstein, Fössel. Dieses schrittweise Vorgehen – so ganz anders als das Verfahren Karls des Großen in Sachsen – entspricht nicht einem abstrakten strategischen Prinzip, sondern ist den besondren Verhältnissen und Kräften des Ordens angepaßt. Der Orden selber ist für eine Offensive zu schwach, aber immer wieder kamen Kreuzfahrer, häufig große Fürsten mit reisigem Gefolge, Markgrafen von Meißen und Brandenburg, der Landgraf von Thüringen, der Herzog von Braunschweig, ein Bischof von Merseburg, ein Fürst von Anhalt, und jedesmal wurde solche Verstärkung benutzt, den Heiden einen[397] Schlag beizubringen und sich weiter ins Land vorzuschieben und dauernd festzusetzen. So wurden von den Burgen aus zunächst die preußischen Völkerschaften an der Weichsel entlang, die Pomesanen, Pogesanen, dann die Ermländer unterworfen. Nach der Überlieferung hat auch 1236 an der Sirgune (Sorge) eine Schlacht stattgefunden, aber es mag bezweifelt werden, ob sie sehr bedeutend war und ob sie überhaupt stattgefunden, und die Hauptsache ist jedenfalls in der Anlage jener festen Plätze zu sehen.

Die Hauptsache ist deshalb, weil bei allen solchen Kolonial-Eroberungen nicht sowohl die erste Unterwerfung das Entscheidende ist, die oft genug durch eine Überraschung und Täuschung ziemlich leicht gelingen kann, sondern die Behauptung gegen den Auf stand, der sich mit Sicherheit einstellt, sobald die Unterworfenen die Fremdherrschaft, ihre Neuerungen und ihren Druck kennen gelernt haben. Im zwölften Jahr der Eroberung, 1242, brach der erste große Aufstand los, der elf Jahre lang, bis 1253 währte und nicht durch Feldheere und Feldschlachten, sondern dadurch überstanden und überwunden wurde, daß die Preußen nicht fähig waren, alle die festen Plätze der Ritter zu erobern und sie dadurch wieder aus dem Lande zu entfernen. Immer neue Pilger-Krieger unterstützten die Ritter, machten mit ihnen Offensivstöße und halfen ihnen, tief im Lande, in Christburg, einen neuen festen Stützpunkt anzulegen. Der päpstliche Legat Jacob von Lüttich vermittelte schließlich mit einem Teil der Aufständischen einen Frieden (7. Februar 1249), dessen Urkunde noch heute erhalten ist. Noch einmal flammte der Kampf auf, bei dem sogar die Ritter die schwere Niederlage von Krücken erlitten (23. Nov. 1249), wo 54 Ordensbrüder fielen. Aber schließlich nahmen alle Aufständischen den Frieden an.400

Sofort nahm der Orden seine Expansions-Tätigkeit wieder auf. Gestützt auf ein böhmisches Hilfskorps, das König Ottokar persönlich herangeführt hatte, gründete man einen festen Platz am Ausfluß des Pregel, Königsberg (1254). Schon vorher war zur Verbindung mit Kurland Memel (Memelburg) am Aus gang des kurischen Haffs gegründet worden und im Binnenlande Kreuzburg. Es folgten noch am Kurischen Haff Labiau (vielleicht erst etwas[398] später), weiter im Lande, am Pregel, Wehlau. Von diesen und einigen weiteren Plätzen aus vollzog sich die Unterwerfung des östlichen Preußens, das schon zum größeren Teil nicht mehr von eigentlichen Preußen, sondern von Litthauern bewohnt war.

Nach sechs Jahren, 1260, brach der zweite große Aufstand aus, als die Ritter bei Durban durch die Litthauer eine schwere Niederlage erlitten hatten, in der anderthalbhundert Ritterbrüder, der livländische Meister Burchard v. Hornhausen und der Marschall Heinrich Botel an der Spitze, fielen (13. Juli 1260). Pomesanien, das Land unmittelbar an der Weichsel, blieb diesmal treu, die fünf inneren Gaue aber, Samland, Natangen, Ermland, Pogesanien und Barten erhoben sich in wohl vorbereiteter Verschwörung und wählten sich Hauptleute, Herzoge, wie wir sie nennen dürften, die nun mit Zähigkeit einen fünfzehnjährigen Krieg führten. Einer von diesen Hauptleuten, Heinrich Monte von Natangen, hatte, wie einst Armin in Rom, seine Erziehung und auch wohl seinen christlichen Namen in Magdeburg erhalten. Im Felde behielten die Preußen mehrfach die Oberhand, namentlich einmal in der Löbau, wo der Vizemeister Helmerich mit vierzig Brüdern fiel, und das ganze christliche Heer vernichtet wurde (13. Juli 1263). In der Hauptsache vollzog sich der Krieg in immer erneuten gegenseitigen Raub- und Verwüstungszügen, die die Preußen bis an die Mauern von Thorn und zur Zerstörung von Marienwerder führten, die Entscheidung aber wurde wieder gegeben durch den Kampf um die festen Plätze. Die Binnenplätze brachten die Preußen, bis auf Christburg, in ihre Gewalt. Zwar ihre Belagerungskunst war, obgleich sie ihren Gegnern einiges vom Maschinenwesen abgelernt hatten, nur gering, aber sie schlossen die Burgen durch Gegenburgen ein, die mit wechselnder Mannschaft besetzt wurden, und hungerten sie aus. Ganz wie einst die römische Besatzung des Kastells Aliso mit den Trümmern des Varianischen Heeres sich monatelang gegen die Germanen behauptet, sich schließlich, als die Lebensmittel ausgingen, durchgeschlichen und glücklich die 20 Meilen weit an den Rhein gelangt war, so retteten sich endlich die Besatzungen der Ordensburgen in Preußen, indem sie die Aufmerksamkeit der Belagerer täuschten und heimlich abzogen.[399]

Die Besatzungen von Heilsberg und Braunsberg entkamen auf diese Weise nach Elbing, von Wiesenburg (nördlich von Rastenburg) durch das öde Land im Süden nach Polen oder Sassen. Diwan, der Hauptmann der Barten, verfolgte sie, als er ihren Abzug bemerkte, und holte sie schließlich mit noch 13 Mann, deren Pferde so lange ausgehalten hatten, ein. Als er aber selbst in dem Gefecht verwundet worden war, gaben die anderen den Kampf und die Verfolgung auf.

Nicht so glücklich war die Besatzung von Kreuzburg, die bei ihrem nächtlichen Auszug entdeckt und niedergemacht wurde.

Bis ins vierte Jahr hielt Bartenstein die Blockade aus. Endlich wurde die Not so groß, daß man Rettung nur noch in der heimlichen Flucht finden konnte.

Man bereitete sie listig vor, indem man sich einige Tage hinter den Mauern ganz still und verborgen hielt, so daß die Preußen schon glaubten, die Burg sei verlassen, und als sie sich näherten, plötzlich mit Schüssen empfangen und mit schwerem Verlust zurückgetrieben wurden. Für den Abzug zerlegte man die Besatzung in zwei kleinere Haufen, von denen der eine den Weg nach Königsberg (neun Meilen), der andere den Weg nach Elbing (fünfzehn Meilen) einschlug; ein blinder, verkrüppelter Ordensbruder blieb in der Burg zurück, läutete zu den kanonischen Stunden regelmäßig die Glocke und erhielt dadurch bei den Feinden, die der jüngste Verlust zur Vorsicht gestimmt hatte, die Täuschung, daß der Platz noch besetzt sei, aufrecht. Als sie sich endlich überzeugten, daß die Deutschen wirklich verschwunden seien, waren diese schon weit entfernt und entwischt. Beide Gruppen haben Königsberg und Elbing glücklich er reicht.

Im Entsatz aller dieser Festen hatte der Orden nichts tun können, die eigentlichen Wasserplätze aber, Memelburg, Königsberg, Balga und Elbing hielten sich; an Thorn und Kulm wagten sich die Aufständischen nicht heran. Balga und namentlich Königsberg wurden schwer belagert; bei Königsberg versuchten die Preußen sogar, den Fluß zu sperren, indem sie eine Brücke über den Pregel schlugen, aber die Ritter sprengten die Brücke wieder, und die See brachte ihnen immer neue Lebensmittel, Verstärkungen und schließlich auch Entsatz. Einmal waren es zwei[400] Grafen von Jülich und Berg, die die Preußen vertrieben (22. Januar 1262). Im Jahre 1265 kamen ein Herzog von Braunschweig und ein Landgraf von Thüringen und ermöglichten den Brüdern, von Königsberg aus wieder die Offensive zu ergreifen.

Das Ende des zweiten großen Aufstandes tritt ganz ebenso in die Erscheinung wie das des ersten; die Preußen sind nicht eigentlich besiegt, sondern ausgedauert. Zwei von ihren Hauptleuten oder Herzogen, Heinrich Monte von Natangen und Glappe von Ermland waren durch List, wohl auch irgendwelchen Verrat ihrer Volksgenossen, in die Gewalt der Ritter gefallen und gehängt worden; ein dritter, Diwan von Barten, fiel bei der Belagerung der Burg Schönsee. Die Preußen erkannten, daß sie die Eroberer, so viel Übles sie ihnen auch zugefügt, so viele Städte, Höfe und Burgen sie eingenommen und zerstört und die Bewohner erschlagen hatten, doch nicht wieder aus dem Lande treiben konnten. So entschloß sich Skumand, der Herzog der Sudauer, im äußersten Südosten, nachdem er lange aufs tapferste gekämpft und seine Züge bis ins Kulmer Land ausgedehnt hatte, sich zu unterwerfen. Er war schon, an allem verzweifelnd, mit den Seinigen nach Litthauen ausgewandert, kehrte wieder zurück, entsagte dem Heidentum und erkannte die Herrschaft der Ritter an. So taten es noch andere Häuptlinge, und im Jahre 1283, im dreiundfünfzigsten Jahr nach der Begründung der Burg Thron, wurde die Unterwerfung von Preußen als vollendet angesehen.

Es liegt nahe, die Frage aufzuwerfen, ob nicht die Römer nach derselben Methode einst auch die Germanen hätten bändigen und ihrem Staatswesen zuführen können. Der Unterschied ist zunächst, daß diese Aufgabe doch noch sehr viel größer war. Preußen ist schließlich nur eine kleine Landschaft im Vergleich zu Germanien, und wenn auch dieses gewiß nur sehr dünn bevölkert war, so mag die Bevölkerung von Preußen doch noch dünner gewesen sein, und auch der weitest vorgeschobene Posten war zuletzt von der sicheren Doppelbasis der See und der Weichsel nicht gar zu weit entfernt. Die Polen waren während des ganzen Kampfes die Verbündeten des Ordens. Die Herzoge von Pommern (Pommerellen) waren zwar zeitweilig dem Orden sehr feindlich und direkte Bundesgenossen der Preußen, ließen sich aber schließlich nicht bloß durch[401] militärische Gewalt, sondern auch als Fürsten, die bereits dem christlichen Kulturkreis angehörten, durch diplomatische Mittel, durch das Eintreten kreuzfahrender Fürsten beruhigen. Summiert man die Mittel, die Deutschland, zum Teil auch Polen und das ganze Abendland, für die Unterwerfung und Christianisierung Preußens aufgewandt hat, so müssen sie im Verhältnis zu dem kleinen Gebiet ungeheuer erscheinen. Der Kampf hat, wie man nie vergessen darf, im ganzen dreiundfünfzig Jahre gedauert, während Cäsar das ungeheure Gallien bis zum Rhein in acht Jahren vollkommen überwunden und pazifiziert hatte. Die intensive, schnellere Durchkämpfung wie die Cäsarische in Gallien ist im ganzen gerechnet sicherlich diejenige Methode, die den geringeren Aufwand erfordert. Der Orden konnte nicht so verfahren, weil er selbst zu schwach war, und ihm die Mittel immer nur tropfenweise zuflossen. Die Frage, weshalb die Römer sich nicht nach der Methode der Ritter Germaniens bemächtigt haben, entfällt also: wenn sie es überhaupt unterwerfen und die Mittel darauf verwenden wollten, dann hätten sie nach der Methode Cäsars verfahren müssen. Nach der kostspieligen Methode des Ordens vorzugehen, konnte einem römischen Kaiser nicht einfallen; beim ersten Rückschlag hätte man sofort den Krieg im großen Stil aufgenommen. Weshalb aber diese Art Krieg nach der Abberufung des Germanicus nicht mehr möglich war und weshalb Germanicus abgerufen wurde, haben wir gesehen.[402]

Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1923, Teil 3, S. 395-403.
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