Schlacht am See von Antiochien.

9. Februar 1098.

[421] Die Christen belagern Antiochien; ein Entsatzheer naht. Man beschließt, daß die Ritterschaft, nur noch 700 Pferde, ihm entgegengehe, das Fußvolk das Lager hüten soll.427

Das kleine Ritterheer genügte, um in wuchtigem Anprall den Feind zu werfen.

Heermann legt Gewicht darauf, daß die Christen sich über die ganze, damals wohl ziemlich schmale Ebene ausgedehnt und dadurch die Übermacht[421] der Seldschucken (Raimund gibt ihnen 28000 (!) Reiter) verhindert hätten, sie zu umgehen. Gleichzeitig aber sollen die Christen doch in drei Treffen gestanden haben. Das ist bei nur 700 Reitern ein Widerspruch, und schon Köhler, III, 3, 159, hat eingewandt, daß in den besseren Quellen nichts von Treffen zu finden ist, und daß nur der gleichzeitige Angriff der fünf Haufen (Boemund blieb mit dem sechsten in Reserve) zum Erfolg führen konnte.


Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1923, Teil 3, S. 421-422.
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